TIFFANY EXKLUSIV Band 02
nicht absichtlich getan.“
Celeste schnaubte verächtlich.
„Nein“, beharrte Ruthie. „Ich habe nur gehört, was ich unbedingt hören wollte. Ich weiß, dass es ihm ziemlich zu schaffen macht.“
Celeste wirkte skeptisch. „Meinst du?“
„Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm in New York leben will.“
„Wie bitte?“ Ihre Cousine wurde höchst aufmerksam.„Schieß los!“
„Er hat gesagt, dass alle Sinclairs ihren Job behalten würden und ich mir keine Sorgen mehr um meine Familie machen müsste. Danach wäre ich frei, mit ihm nach New York zu ziehen.“
„Was hast du ihm geantwortet?“
„Dass das für mich nicht infrage kommt.“
Celeste nickte. „Ja, natürlich, was sonst.“
„Was meinst du damit?“
„Ich will dir nicht dreinreden, Ruthie, aber ist es nicht typisch für dich, lieber den sicheren Weg zu wählen. Zu Hause zu bleiben, im Schutz der Familie?“
„Glaubst du etwa, ich hätte zu ihm ziehen sollen?“
Celeste zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Jedenfalls denke ich, du hättest es in Erwägung ziehen können. Das Hotel darf jedenfalls nicht der Grund für eure Trennung sein.“
„Es lag auch nicht nur am Hotel.“ Ruthie hatte eigentlich nicht vorgehabt, ihrer Cousine von ihrer Schwangerschaft zu erzählen, aber sie spürte, dass sie das Geheimnis mit jemandem teilen musste, um nicht verrückt zu werden. „Ich kann meinen Job nicht einfach aufgeben und in einer fremden Stadt leben. Ich bekomme nämlich ein Baby.“
Celeste wurde blass. „Ein Baby?“
Nachdem Ruthie ihr alles gebeichtet hatte, nahm Celeste sie in die Arme und tröstete sie, obwohl es eigentlich nichts zu trösten gab, denn Ruthie war ganz ruhig.
„Wie hat er reagiert?“, fragte Celeste schließlich.
„Ich habe es ihm nicht erzählt.“
„Warum nicht?“
„Ich will ihn nicht in eine Falle locken. Er will keine Kinder.“
„Na und?“, meinte Celeste. „Tatsache ist, dass er Vater wird. Ob er will oder nicht. Er hat schließlich dazu beigetragen.“
„Ich möchte das Kind allein großziehen, Celeste.“
„Von allen Leuten solltest du am besten wissen, wie es ist, keinen Vater zu haben. Du hattest deinen wenigstens die ersten siebzehn Jahre deines Lebens. Und jetzt willst du, dass dein Kind ohne Vater aufwächst.“
Ruthie fühlte sich elend. „Ich kann Robert doch nicht zwingen, eine Familie zu gründen, wenn er nicht will“, murmelte sie.
„Das musst du ja auch nicht. Aber du solltest Robert eine Chance geben zu zeigen, ob er Charakter hat oder nicht. Die Zukunft deines Kindes ist entscheidend. Sonst nichts.“
Ruthie buchte am nächsten Morgen einen Flug nach New York. Es gab Dinge, die konnte man nicht am Telefon besprechen.
Ruthie wollte in Roberts Augen die Wahrheit lesen. Je nachdem, wie er reagierte, würde sie weiter verfahren. Sie packte ein paar Sachen in eine kleine Reisetasche und reservierte ein Zimmer in einem Hotel in New York. Ihr war mittlerweile klar, dass Celeste recht hatte. Sie musste Robert respektieren und ihn selbst entscheiden lassen, wie er mit der Situation umgehen wollte. Das hieß allerdings nicht, dass sie einfach in sein Leben platzen würde oder dass sie annahm, er würde sich freuen.
Auf dem Weg zum Flughafen fuhr sie beim Kerrigan vorbei und klärte mit ihrer Vertretung im Restaurant noch anstehende Fragen. Ihr Personal war zuverlässig und versicherte ihr, es würde keine Probleme während ihrer Abwesenheit geben.
Danach durchquerte sie mit gesenktem Kopf die Lobby und steuerte auf den Ausgang zu, als sie plötzlich gegen jemanden stieß.
„Robert?“ Sie konnte es nicht glauben. Er war es. Er stand direkt vor ihr und hielt sie am Arm fest, weil sie von dem Zusammenprall schwankte.
„Du solltest schauen, wohin du gehst, Süße.“
Sie ignorierte seine Bemerkung. „Du bist zurückgekommen?“, fragte sie. „Hast du ein Meeting?“
„Ja“, erwiderte er rau. „Mit dir.“ Er nahm sie am Arm und zog sie energisch zum Ausgang.
„Wohin gehst du mit mir?“
„Du wirst heute nicht arbeiten. Von mir aus können sie den Gästen Tiefkühlkost servieren. Du wirst mit mir reden, Ruthie.“
Sie folgte ihm willenlos hinaus in den Garten. Es befanden sich nur wenige Hotelgäste am Pool. Robert führte Ruthie zu einem freien Tisch und drückte sie auf einen Stuhl.
„So, du hörst mir jetzt zu“, begann er.
Sie nickte.
„Du hattest recht“, sagte er.
„Womit?“
„Ich habe nicht begriffen, um was es dir eigentlich ging. Ich
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