TIFFANY EXKLUSIV Band 02
überhaupt nicht an Dinge wie Schicksal, Liebe auf den ersten Blick, Füreinander-Bestimmtsein?“
„Ich glaube daran, dass man jemanden gut kennen und die gleiche Wellenlänge haben muss, wenn man ihn heiraten will. Und so ist das bei Bill und mir.“
Robert massierte nachdenklich sein Kinn. „Und es interessiert Sie überhaupt nicht, ob diese Übereinstimmung, die wir da in der Nacht empfunden haben, sich vielleicht auch in anderen Situationen am Tag zeigen könnte?“
„Sexuelle Anziehung hat durchaus nicht immer etwas mit Liebe zu tun.“
„Das stimmt. Was ist dann Liebe für Sie?“
„Das, was ich für Bill empfinde.“
„Sie sind ein hartnäckiges kleines Ding.“
„Hören Sie gut zu, Mr. Williams, ich nenne es nicht hartnäckig, wenn ich mit meinem zukünftigen Ehemann allein sein möchte. Das versetzt Ihrem Ego vielleicht einen schlimmen Schlag, aber so ist es nun einmal. Außerdem bin ich nicht klein. Ich bin einsfünfundsiebzig und wiege einhundertfünfzehn Pfund.“
„Und Sie sind die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe.“
„Ach hören Sie doch auf.“
„Aber es ist so. Ich lüge nicht, Christina. Als ich gestern Abend im Garten saß und zum Hotel hinaufsah, erblickte ich eine Göttin, die den Blick in die Ferne gerichtet hielt und deren langes Haar in der Brise wehte. Es war das Zauberhafteste, was ich in den siebenunddreißig Jahren meines Lebens gesehen hatte. Später, in der Bar, sah ich sie wieder. Es war Liebe auf den ersten Blick, Christina. Sicher, ich wusste, dass ich mir das alles vielleicht nur einbildete. Aber dann kamen Sie in mein Bett, und ich habe Sie geliebt, nicht nur mit meinem Körper, sondern auch mit meiner Seele. Sie waren ein Traum, der Wirklichkeit geworden war. Wie sollte ich Sie nicht lieben oder wenigstens die Person, die Sie für mich sein könnten?“
Obgleich Christina sich dagegen sträubte, war sie von seinen Worten gerührt. Aber sie wusste, dass sie sich von seinen schönen Reden genauso wenig überrumpeln lassen durfte wie von seinen Fähigkeiten als Liebhaber. „Ich dachte, Sie hätten geglaubt, es mit einer Frau zu tun zu haben, die Sie gerade in der Bar kennengelernt hatten. Und ich dachte, es sei Bill, mit dem ich schlief. Wie können Sie jetzt plötzlich behaupten, all diese romantischen Gefühle gehabt zu haben?“
„Anfangs hatte ich geglaubt, es sei Patsy. Aber mir wurde sehr schnell klar, dass nur die Göttin, die ich heimlich bewundert hatte, diese elementare Leidenschaft in mir wecken konnte.“
„Das macht es ja sogar noch schlimmer, dass Sie mit mir geschlafen haben.“ Christina blickte wieder unruhig zum Büro des Golfplatzmanagers.
„Ich war mit Ihnen zusammen, Christina, nur darauf kommt es an.“
Sie wurde jetzt sichtlich nervös. „Aber ich habe Sie für Bill gehalten.“
„Entschuldigen Sie, dass ich das so sage, aber ich kann Ihnen das nicht abnehmen. Und ich glaube nicht, dass Sie diesen Mann so lieben, wie es Ihr zukünftiger Mann verdient.“
„Glauben Sie doch, was Sie wollen. Ich weiß, wen ich liebe und wen ich heiraten werde. Und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dieses Thema jetzt fallen lassen würden. Wir müssen es zwar ein paar Stunden miteinander aushalten, aber das heißt nicht, dass Sie meine Einstellung nicht respektieren können.“
„Sie haben recht. Ich muss Ihre Einstellung respektieren. Vielleicht mache ich mir auch etwas vor. Aber was Sie nicht begreifen wollen, ist, dass Sie sich vielleicht auch etwas vormachen.“
Beide drehten sich um, als sie Bills Stimme hörten. „Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber der Manager musste erst überredet werden.“
„Es klingt ja, als hätten Sie seine schwache Stelle gefunden“, sagte Robert.
„Jawohl.“ Bill grinste. „Es gibt niemanden auf der Welt, der nicht für den richtigen Preis zu haben wäre.“
„Das ist eine interessante Einstellung, Bill. Glauben Sie denn, dass Liebe auch zu kaufen ist?“
„Meinen Sie Sex?“
„Nein, romantische Liebe, echte Leidenschaft. Kann man die auch kaufen?“ Robert sah Christina an, die durch ihn hindurchblickte.
„Ich glaube, dass Gefühle sich der jeweiligen Situation anpassen“, meinte Bill. „Das gilt für alle möglichen Neigungen. Ich war so sicher, dass es nichts Interessanteres gibt als Elektronik. Dann bot sich mir plötzlich dieses Fantastische Geschäft mit den Kaffeehäusern. Und jetzt liebe ich alles, was mit Kaffee zu tun hat.“
„Ja, das ist die
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