TIFFANY EXKLUSIV Band 02
Liebesleben, und Sie haben den Inhalt meiner Sakkotasche kennengelernt.“
„Mein nicht vorhandenes Liebesleben“, gab sie zurück. „Danke, dass Sie mich daran erinnern. Ich meinte übrigens nicht das Wetter an sich, sondern die Jahreszeiten. Ziehen Sie den Sommer vor oder den Winter?“
„Natürlich den Sommer. Am Strand liegen, Wasserski fahren, Hochseeangeln. Es geht nichts über fünfunddreißig Grad und Sonnenschein.“ Er blühte richtig auf, als er sich Ruthie am Strand vorstellte, in einem knappen Bikini, der gerade das Nötigste verhüllte …
Ob sie seinen Gesichtsausdruck deuten konnte?
Sie wirkte nicht erfreut. „Ich mag den Winter“, erwiderte sie heftig. „Es geht nichts über einen gemütlichen Nachmittag vor dem Kamin, heiße Schokolade und Marshmallows, einen kuscheligen Pullover und im Hintergrund die verschneiten Berge.“
Pullover waren nicht sein Ding. „Kommen Sie, Ruthie. Stellen Sie sich weißen Sandstrand vor, blauen Himmel, endloses Meer und einen Partner, der Ihnen zärtlich den Rücken mit Sonnenöl einreibt. Wäre das nichts?“
„Nur wenn mir ein Traumboy im Lendenschurz eine Piña Colada nach der anderen bringt. Und tonnenweise Sunblocker. Ich werde in Sekunden rot wie ein Krebs.“
„Es gibt Sonnenschirme.“
„Es gibt Sonnenallergien. Ich bin der Liebling aller Dermatologen.“
„Es gibt Hängematten zwischen Palmen bei Sonnenuntergang.“
„Und Stechmücken.“
Robert gab auf.„Also gut. Wir haben absolut nichts gemeinsam.“
Ruthie sah enttäuscht aus. „Scheint so.“
Beide gruben ihre Gabeln wie auf Kommando in den Kuchen.
„Ich hab’s!“, rief Robert. „Schokolade. Das haben wir immerhin gemeinsam.“
„Stimmt. Das bleibt uns.“
In der nächsten Stunde leerten sie die angebrochene Champagnerflasche und etwa die Hälfte einer weiteren. Robert konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so gut amüsiert hatte. Sie lachten viel und redeten ununterbrochen. Dabei war er sich mehr und mehr bewusst, dass er Ruthie begehrte. Seltsamerweise war sie gar nicht der Typ Frau, den er sonst hatte. Zumeist Karrierefrauen. Wahrscheinlich aus Mangel an anderer Gelegenheit. Und aus Selbstschutz. Eine Liaison mit einer Frau, die wie er nur ihren Job im Kopf hatte, bewahrte ihn davor, zu heiraten.
Ruthie war anders. Weder kühl noch selbstbeherrscht, sagte sie immer, was sie dachte. Sie würde eine schlechte Pokerspielerin abgeben. Aber er stand nicht auf Poker.
Sie schien ihm auch nicht in ein Büro zu passen. Er fragte sich, was wohl ihr Beruf war. Robert hätte wetten können, dass es nichts mit Finanzen zu tun hatte.
Gerade wollte er sie fragen, als sie von ihrem Stuhl glitt und versuchte, in ihre smaragdgrünen Pumps zu schlüpfen. „Diese Farbe sollte mein Kleid ursprünglich haben“, sagte sie frustriert.
„Es hätte Ihnen wunderbar gestanden.“
Sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als sie ihre Füße in die Schuhe zwängte. „Ich hätte sie nicht ausziehen dürfen. Jetzt ist es eine Tortur, wieder hineinzukommen.“ Sie lehnte sich gegen den Tisch und beugte sich vor, um einen Schuh zu richten. Dabei hatte Robert einen atemberaubenden Einblick in ihr Dekolleté.
„Zeit, die Zelte hier unten abzubrechen“, sagte sie.
„Wohnen Sie hier im Hotel?“, fragte er überflüssigerweise.
Sie nickte. „Eigentlich könnte ich auch heimfahren. Mein Apartment ist nicht weit von hier. Aber ich glaube, ich hab zu viel getrunken. Und das Zimmer hier ist kostenlos.“
Ruthie griff nach ihrer grünen Handtasche, die auf dem Tisch lag. Als sie sie umhängen wollte, öffnete sie sich, und der Inhalt flog auf den Fußboden. „Verdammt“, murmelte sie und schwankte auf ihren hohen Absätzen.
Robert stand wie angewurzelt da, als sie in die Hocke ging, sich mit der einen Hand an seinem Bein festhaltend. Offensichtlich war sie sich der Wirkung, die sie auf ihn hatte, überhaupt nicht bewusst. Das machte es umso reizvoller. Es schien ewig zu dauern, bis sie Lippenstift, Kamm, Zimmerschlüssel und andere Utensilien eingesammelt hatte.
Die ganze Zeit über fühlte Robert ihre schmale kleine Hand auf seinem Oberschenkel. Er konnte nicht verhindern, sich vorzustellen, was geschähe, wenn sie diese Hand weiter nach oben wandern ließ. Von seiner üblichen Selbstbeherrschung war nicht mehr viel übrig. Wie wär’s gleich hier? Auf dem Küchenboden? Auf dem Küchentisch? Er erinnerte sich nur zu gut an Ruthies schöne weiße Schenkel oder das, was er
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