TIFFANY EXKLUSIV Band 03
wann? Inzwischen fragte Laurel sich, ob sie es ihm überhaupt sagen sollte. Vielleicht konnte sie die Schwangerschaft vor ihm geheim halten. Nach der Trennung würde sie dann einfach eine Weile verschwinden, das Baby heimlich zur Welt bringen und später bestreiten, dass Connor der Vater war.
Würde sie es wagen, ihn so zu täuschen? Konnte sie ihm so etwas antun, obwohl sie genau wusste, dass es ihn zerstören würde, wenn er jemals von diesem Verrat erfuhr? Nein, Laurel war nie rachsüchtig gewesen und würde es auch nie sein, auch wenn Connor sie in der Vergangenheit herzlos behandelt hatte. Obwohl er sie durch Erpressung zu dieser Ehe gezwungen hatte, würde sie sich niemals auf diese Art rächen können. Und zwar aus einem einfachen Grund – sie liebte ihn.
Ihre Liebe für Connor war das tiefste und echteste Gefühl, das sie je empfunden hatte, das tiefste Fundament ihrer Seele und ihrer Existenz. Ihr ganzes Leben lang hatte sie auf eine bedingungslose Liebe wie diese gewartet.
In der Realität sah ihr Leben allerdings nicht ganz so aus, wie sie es in Märchen und Liebesgeschichten gesehen hatte. Ein Lächeln von Connor oder auch nur die leichteste Berührung gingen ihr zwar durch und durch, doch sie wusste, dass es für sie beide kein Happy End geben würde. Es würde zwar ein Ende geben, aber kein glückliches …
Erschöpft von ihren Grübeleien kroch Laurel ins Bett und löschte das Licht. Das große Bett fühlte sich leer und kalt an ohne Connor. Zwar hatte er früher am Abend angerufen, um Hallo zu sagen, doch das Gespräch war kurz und irgendwie nichtssagend gewesen, weil die Schwangerschaftstests sie so abgelenkt hatten. Zum Glück war Connor noch ein paar Tage fort, sodass sie die Chance hatte, ihre Fassung wiederzugewinnen und alles unter Kontrolle zu bekommen, bis er zurückkam.
Beim Einschlafen entschied sie, dass sie ihm die Wahrheit sagen musste, komme, was wolle. Nur wie und wann, das blieb die große Frage.
Connor kehrte erschöpft und gereizt von seiner Geschäftsreise aus Arizona zurück. Ein Fehler in der Computersoftware hatte ein großes Analyseprojekt ins Chaos gestürzt und den Kunden wütend gemacht. Laurel versuchte ihm die ganze Geschichte zu entlocken, um ihm so beizustehen, wie er es so oft bei ihr getan hatte. Doch er sprach nur wenig über die Situation und lehnte ihre Bemühungen, ihm zu helfen, ab.
Seit jenem Abend, als Laurel sich geweigert hatte, die Saphir-Ohrringe anzunehmen, herrschte eine Spannung zwischen ihnen, die nie ganz beseitigt worden war. Zwar gingen sie nach wie vor äußerst höflich miteinander um und schliefen auch weiterhin oft und ausgiebig miteinander, doch die Ungezwungenheit war weg.
Laurel beschloss, bis zum Wochenende zu warten, ehe sie ihm von dem Baby erzählte. Doch als das Wochenende kam, fand sie nicht die richtige Gelegenheit. Schon bald war auch die Woche vorbei, und sie hatte es ihm noch immer nicht erzählt. Die darauf folgende Woche verging ebenso, während die Stimmung zwischen ihnen mit jedem Tag kälter und distanzierter wurde.
Die Anspannung, dieses Geheimnis die ganze Zeit für sich zu behalten, die langen Bürostunden und die Schwangerschaft selbst forderten irgendwann ihren Tribut. Laurel schleppte sich nur noch durch den Tag und fühlte sich erschöpft. Allein der Geruch von Essen verursachte ihr Übelkeit. Nachts fiel sie neben Connor ins Bett und war sofort eingeschlafen. Connor machte sich Sorgen und drängte sie, einen Arzt aufzusuchen. Er drohte ihr sogar, sie selbst hinzubringen. Selbstverständlich hatte sie im letzten Monat mehrmals einen Arzt aufgesucht, doch das konnte Connor ja nicht ahnen.
Wenn er sich nach der Diagnose des Arztes erkundigte, gab sie ihm nur vage Antworten, wie zum Beispiel: „Der Arzt meint, ich sollte es ein wenig ruhiger angehen lassen. Er meint, dass mir nicht wirklich etwas fehlt … ich bin einfach nur ein wenig überarbeitet.“
„Überarbeitet?“, wiederholte Connor. „Bist du dir sicher, dass das alles ist? Hat der Arzt einen Bluttest bei dir durchgeführt?“
Laurel nickte unschuldig. „Natürlich. Er hat mich sehr gründlich untersucht.“
Connor wirkte noch immer besorgt. „Ich finde, du verbringst zu viele Stunden im Büro. Es würde dir guttun, etwas weniger zu arbeiten.“
„In den nächsten Monaten werde ich ganz sicher weniger arbeiten“, versprach sie ihm.
Da es in letzter Zeit wieder kühler geworden war, konnte Laurel die Veränderungen ihres Körpers mit dicker,
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