TIFFANY EXKLUSIV Band 03
weit geschnittener Kleidung kaschieren. Im Bett war es jedoch weitaus schwieriger, ihre Schwangerschaft zu verbergen. Doch falls er irgendwelche Veränderungen an ihrer Figur bemerkte, behielt er es für sich. Laurel war auch aufgefallen, dass sie nicht mehr so häufig miteinander schliefen und es anders war. Connor begegnete ihr mit einer Mischung aus Begierde und Reserviertheit, fast so, als schliefe er nur widerwillig mit ihr.
Was hatte das zu bedeuten? Wurde er ihrer bereits überdrüssig? Die Trennung würde vieles zwar leichter machen, doch schmerzte es Laurel auch, dass ihre schlimmsten Vermutungen hinsichtlich seiner Gefühle für sie offenbar zutrafen.
Eines Nachmittags, während einer Sitzung mit ihren Abteilungsleitern, fühlte Laurel sich besonders benommen und durcheinander. Ihre Sorgen wegen des Babys und Connor schienen sie zu erdrücken. Sie war so müde, dass sie nur noch schlafen wollte. Sie zwang sich, sich auf die Diskussion zu konzentrieren, in der es um den Rückblick auf die Verkaufszahlen des letzten Quartals ging. Doch ihre Gedanken schweiften erneut ab. Irgendjemand stellte ihr eine Frage. Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Sie drehte den Kopf in Richtung des Sprechers, und plötzlich drehte sich der Raum, und alles um sie herum wurde schwarz.
Als sie die Augen wieder öffnete, lag sie auf der Couch im Konferenzzimmer, das inzwischen leer war, bis auf Laurels Sekretärin. Emily beobachtete mit äußerst besorgter Miene, wie Laurel sich aufzusetzen versuchte. Mit sanfter Gewalt drückte sie sie wieder zurück aufs Sofa.
„Sie bleiben jetzt liegen und gehen nirgendwohin, Boss“, befahl Emily.
„Ich kann mich doch wenigstens aufsetzen“, protestierte Laurel und legte sich eine Hand auf die Stirn. „Grundgütiger, ich glaube, ich bin ohnmächtig geworden. Das ist mir noch nie passiert.“
„Manchmal wird die Luft ziemlich stickig hier drin. Sie sahen in letzter Zeit ohnehin ein wenig krank aus, falls ich das bemerken darf.“
Laurel wich ihrem Blick aus. „Vielleicht bekomme ich eine Erkältung.“
Emily sah sie an und nickte. Es war deutlich, dass sie Laurels schwache Lüge durchschaute. „Tja, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Soll ich einen Termin für Sie vereinbaren?“
„Nein … nein, ich werde später selbst anrufen. Am besten, ich mache heute früher Feierabend und ruhe mich aus.“
„Es geschehen also doch Wunder“, bemerkte Emily trocken, da ihre Chefin noch nie früher Feierabend gemacht hatte, es sei denn für geschäftliche Verabredungen. „Soll ich Sie nach unten begleiten?“
Laurel wollte schon ablehnen, überlegte es sich dann aber anders. Sie musste jetzt daran denken, was für das Baby das Beste war. „Danke, das wäre nett.“
„Kein Problem“, erwiderte Emily. „Und machen Sie sich keine Sorgen darum, wie der Betrieb läuft. Nehmen Sie sich morgen frei, und ruhen Sie sich aus, falls Sie sich noch immer müde fühlen. Das Unternehmen wird nicht gleich zusammenbrechen, wenn Sie mal nicht da sind.“
Laurel war dankbar für Emilys Sorge und Freundschaft. Sie verspürte den Impuls, sich ihr wegen des Babys anzuvertrauen. Doch dann hielt sie sich lieber zurück. Emily war in Ordnung, aber sie würde nie in der Lage sein, ein Geheimnis für sich zu behalten. Im Nu würde die ganze Firma es wissen.
Emily half ihr beim Aufstehen von der Couch und beim Zusammensuchen ihrer Sachen. Dann machte Laurel sich auf den Heimweg.
Um diese Tageszeit war Laurel erst sehr selten zu Hause gewesen. Das Apartment kam ihr ungewohnt still und leer vor. Sie warf ihren Mantel und die Aktentasche auf einen Stuhl im Flur und ging auf direktem Weg ins Schlafzimmer, wo sie sich vollständig bekleidet aufs Bett fallen ließ. Sie konnte Connors Eau de Toilette auf dem Kissen neben ihr riechen. Müde machte sie es sich gemütlich und drückte das Kissen fest an ihre Brust.
Als sie endlich wieder aufwachte, hatte sie keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte. Im Zimmer war es dunkel, und sie brauchte eine Weile, um sich daran zu erinnern, was geschehen war. Allmählich wich ihre Benommenheit, und sie erkannte, dass Connor bei ihr auf der Bettkante saß.
„Bist du wach?“, fragte er leise. „Soll ich dir beim Aufstehen helfen?“
„Mir geht es gut“, murmelte sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Wie spät ist es?“
„Ungefähr acht. Ich habe in deinem Büro angerufen, und Emily berichtete mir, du seist krank nach Hause gegangen. Ich bin
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