TIFFANY EXKLUSIV Band 03
Grinsen. „Na los, mach schon. Es wird dich nicht beißen.“
Zögernd nahm sie den Beutel und zog die goldene Zugschnur auf. Tastend schob sie ihre Finger hinein und zog zwei beeindruckende antike Saphir- und Diamantenohrringe heraus. Laurel schnappte überrascht nach Luft.
„Connor – die sind wunderschön!“ Sie nahm einen Ohrring und hielt ihn ins Licht. Die Steine funkelten wie vom Nachthimmel gepflückte Sterne.
„Ich fand, sie passen zu deinem Verlobungsring. Und Saphire stehen dir, finde ich“, meinte er nachdenklich.
„Was für ein wunderschönes Geschenk.“ Sie betrachtete den Schmuck in ihrer Hand. „Aber wieso hast du mir ein so teures Geschenk gemacht? Heute ist doch gar nicht mein Geburtstag.“
„Ich weiß sehr genau, wann dein Geburtstag ist“, unterbrach er sie. „Ich habe schon das zu den Ohrringen passende Collier ausgesucht.“ Er runzelte die Stirn. „Kannst du dir immer noch nicht denken, was für ein Tag heute ist?“
„Dein Geburtstag ist es jedenfalls auch nicht, das weiß ich“, murmelte sie und überlegte, was er meinen könnte. „Hm … ich komme nicht darauf. Du wirst es mir verraten müssen.“
„Wir sind seit einem halben Jahr verheiratet“, erklärte er. „Es ist also gewissermaßen unser Jubiläum.“
„Oh …“ Sie räusperte sich und legte die Ohrringe auf den Samtbeutel. Sie hatte keine Ahnung, wieso seine Worte plötzlich ihre Stimmung dämpften, aber so war es. Ihr war deutlich bewusst, dass die Hälfte der Zeit um war, doch hatte sie nicht damit gerechnet, dass es ihm ebenfalls klar war. Dies war kein Tag zum Feiern für sie, denn es bedeutete, dass ihr nur noch sechs Monate mit Connor blieben. Offenbar empfand er anders.
Und das extravagante Geschenk? Es sollte vermutlich sein Gewissen beruhigen. Denn seit dem ersten Tag an hatte Laurel den Eindruck, dass es ihm im Nachhinein unangenehm war, wie er sie zur Ehe gezwungen hatte. Er hatte seinen Willen bekommen, schien sich deswegen jedoch oft schuldig zu fühlen.
„Tja, das haben wir geschafft“, war alles, was sie dazu sagen konnte. „Ich … ich habe nicht daran gedacht, für dich etwas zu kaufen.“
„Das macht nichts. Das habe ich auch nicht erwartet.“ Seine Stimmung war inzwischen auch ein wenig getrübt, und er schien Laurel vorsichtig zu beobachten. „Wieso probierst du nicht aus, ob die Ohrringe dir stehen?“, fragte er und fügte, als sie zögerte, hinzu: „Gefallen sie dir nicht?“
„Natürlich gefallen sie mir. Sie sind wunderschön.“ Sie berührte den Schmuck. „Der ganze Abend war gelungen, und damit meine ich die Theateraufführung und das Essen. Aber du brauchst meinetwegen keinen solchen Aufwand zu betreiben, Connor.“
„Das ist mir klar. Aber ich wollte es.“ Er spürte ihr Unbehagen und ihre Distanz, verstand jedoch nicht, warum sie so empfand. „Ich tue gern etwas für dich und mache dich glücklich.“
Laurel sah weiter auf die Ohrringe. Dann schob sie sie wieder in den winzigen Beutel zurück. „Es ist merkwürdig, denn das Geschenk ist wunderschön, wirklich. Viele Frauen, die du gekannt hast, wären sicher sehr glücklich darüber gewesen. Nur macht es mich nicht glücklich“, gestand sie und strich sich die Haare zurück, bevor sie ihm ins Gesicht sah. „Um ehrlich zu sein, komme ich mir dadurch billig vor. Gekauft.“ Sie schob ihm den Samtbeutel über den Tisch zu. „Ich weiß, worauf ich mich mit der Heirat eingelassen habe. Du brauchst mich nicht zu bestechen oder zu so extremen Maßnahmen zu greifen, um dein Gewissen zu beruhigen.“
Er kniff die Augen zusammen. „Denkst du, dass es das ist, was ich versuche? Mein schlechtes Gewissen zu beruhigen?“
Laurel war verunsichert. Ihre Worte schienen ihn wirklich getroffen zu haben. Dennoch blieb sie bei ihrer Einschätzung. „Darauf kennst nur du die Antwort.“
„Ja, nur ich kenne die Antwort darauf. Das stimmt.“ Er nahm den Samtbeutel und legte ihn auf die Handfläche, als wollte er sein Gewicht testen. „Und nur du kennst die Antwort auf folgende Frage – wann wirst du aufhören, an mir zu zweifeln? Wann wirst du endlich begreifen, dass es mir Freude macht, mich um dich zu kümmern?“
Darauf antwortete sie nicht. Vermutlich würde sie immer an ihm zweifeln, so wie sie ihn immer lieben würde. Obwohl er behauptete, dass sie ihm etwas bedeutete, hatte er nicht ein einziges Mal von Liebe gesprochen, nicht einmal in ihren leidenschaftlichsten Momenten.
„Ich kann mich um mich selbst
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