TIFFANY EXKLUSIV Band 03
sein?“
„Oh, es wird mir schon nicht zu einsam werden“, versicherte sie ihm und überging die Frage nach Connor einfach. „Ich bin praktisch hier aufgewachsen. Ich liebe das Haus.“
„Natürlich“, meinte Jake freundlich. „Falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie einfach an. Das Telefon müsste morgen früh wieder funktionieren. Ich hoffe nicht, dass Sie bis dahin einen Notfall haben.“
„Ich habe ein Handy bei mir“, beruhigte sie ihn.
Mit dieser Antwort war er zufrieden und verabschiedete sich.
Nachdem Laurel die schwere Tür hinter ihm geschlossen hatte, fühlte sie sich schrecklich allein. Aber ich bin nicht allein, dachte sie lächelnd und tätschelte ihren Bauch. Der Gedanke an das Baby hob wieder einmal ihre Laune. Sie begann sich einzurichten und fühlte sich immer wohler in dem alten Haus, das mit so vielen Erinnerungen verbunden war.
Statt in ihrem Schlafzimmer zu schlafen, entschied sie sich für ein Gästezimmer im ersten Stock im hinteren Teil des Hauses, das ein Fenster mit Blick aufs Meer hatte. Sie sehnte sich danach, am Strand spazieren zu gehen, doch dafür regnete es noch zu stark. Dem Wetterbericht nach sollte es bis morgen weiterregnen.
Unten in der Küche kochte Laurel sich eine Tasse Tee und beschloss, sich zunächst einmal im Büro zu melden. Emily war die Einzige, die ihren derzeitigen Aufenthaltsort kannte. Sie hatte sich zur Verschwiegenheit verpflichten müssen. Emily wusste zwar, dass Laurel ein paar Tage fortbleiben wollte, aber nicht, wie lange genau.
Auf der Fahrt nach New England hatte Laurel viel Gelegenheit dazu gehabt, über die Ereignisse des letzten Jahres nachzudenken – und über die Konsequenzen daraus, denen sie sich bald würde stellen müssen. Sie würde viel Zeit brauchen, um über diese unangenehmen Dinge hinwegzukommen. Irgendwann würde die Arbeit auch wieder gut für ihre Seele sein, eine Möglichkeit, um nach der Scheidung von Connor wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. So war es auch nach dem Tod ihres Vaters gewesen.
Doch momentan musste sie eine Auszeit von ihrem Job nehmen, um nicht ihre Gesundheit und die des Babys zu gefährden.
Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass sich zu gegebener Zeit für alles eine Lösung finden würde. Sie ging durchs Haus und schloss die Fenster, da die Abendkälte bereits heraufzog. Dann entfachte sie ein Feuer und setzte sich in ihren Lieblingssessel davor. Sie hatte sich ein paar Bücher mitgebracht, doch momentan weckte keines davon ihr Interesse.
Sie legte sich einen dicken Pullover auf den Schoß und schloss die Augen. Sofort sah sie wieder die schmerzliche Szene mit Connor vor sich. Was machte er jetzt? War er inzwischen in das Apartment zurückgekehrt und hatte ihre kurze Nachricht gefunden? Sie hatte ihm nicht viel geschrieben, nur dass sie auszog und ihre restlichen Sachen irgendwann später abholen würde. Die Scheidung würde eine einfache Angelegenheit werden, da sie auf ihr Drängen hin einen Ehevertrag aufgesetzt hatten. Trotzdem hatte Connor noch auf viel zu großzügigen Bedingungen zu ihrem Vorteil bestanden. Jetzt, wo das Baby unterwegs war, war das vielleicht gar nicht so schlecht.
Das Baby. Er würde das Baby lieben, davon war sie überzeugt, auch wenn er sie nicht liebte. Connor hatte ihr einmal erzählt, wie sehr er sich schon immer Kinder gewünscht hatte. Damals war ihr das Gespräch unangenehm gewesen, da sie nicht lange verheiratet bleiben und daher nie gemeinsame Kinder haben würden. Es war zu schmerzlich gewesen, sich vorzustellen, wie Connor eines Tages mit einer anderen Frau Kinder haben würde. Laurel konnte die Vorstellung nicht ertragen, daher hatte sie rasch das Thema gewechselt und ihm nie erzählt, wie sehr auch sie sich Kinder wünschte.
Laurel hatte erwartet, dass sie die Erinnerung an jene Nacht am Strand mit Connor viel zu sehr beschäftigen würde, sobald sie das Haus erst einmal wieder bezogen hatte. Doch das war nicht der Fall. Stattdessen dachte sie viel an ihre Mutter. Das Kaminfeuer war das einzige Licht im Raum und warf einen goldenen Schein auf ein Foto ihrer Mutter, das auf dem Kaminsims stand.
Ihre Mutter war ein sehr herzlicher Mensch gewesen. Sie verstand es, ihre Kinder und ihren Mann zu lieben, selbst wenn es nicht immer leicht war. Wie war ihr das gelungen? Vielleicht war es die Vorstellung, selbst Mutter zu werden, die Laurel zum Nachdenken über diese Fragen brachte.
Möglicherweise hatte es auch mit ihrer Trennung von Connor zu
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