TIFFANY EXKLUSIV Band 03
nach Hause zu fahren und sich auszuruhen, hatte Laurel höflich, aber bestimmt, darauf bestanden, die Nacht über bei Connor zu bleiben. Auch wenn das bedeutete, im Sitzen auf einem harten Plastikstuhl zu schlafen. Liebevoll betrachtete sie sein Gesicht. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig mit jedem Atemzug, und Laurel dankte dem Himmel, dass er überlebt hatte.
Ihr fiel auf, dass er noch seinen Ehering trug, obwohl sie ihren Verlobungs- und ihren Ehering zusammen mit der kurzen Nachricht in den Umschlag gesteckt hatte. Sie hoffte, dass es ein gutes Zeichen war, dass er seinen Ring noch nicht abgelegt hatte. Ja, es muss ein gutes Zeichen sein, dachte sie, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Es war ein Zeichen, dass es für sie beide noch Hoffnung gab.
„Laurel …“ Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern, jedoch deutlich genug, um sie aus ihrem Schlaf zu reißen. Sofort saß sie aufrecht und beugte sich zu ihm vor. Seine Augen waren nicht einmal ganz offen, und anscheinend hatte er Mühe, sie deutlich zu erkennen.
„Ich bin hier. Du brauchst jetzt nicht zu reden, Liebling.“ Sie hielt noch immer seine Hand, setzte sich auf die Bettkante und strich ihm mit der anderen Hand die Haare aus dem Gesicht. Seine Augen blieben auf ihr Gesicht gerichtet, groß und ungläubig, als würde er annehmen, das alles sei nur ein Traum.
„Ich kam nach Hause, um dir zu sagen … aber du warst verschwunden“, murmelte er schwach und undeutlich wegen der Medikamente und der Verbände um seinen Kiefer. „Du hättest nicht gehen müssen“, fügte er mühsam hinzu, und sein Blick unterstrich die rätselhaften Worte.
Laurel beugte sich über ihn und streichelte seine Wange. „Ja, ich hätte nicht davonlaufen sollen. Ich glaube, ich bin schon seit Monaten vor dir davongelaufen, vielleicht die ganzen letzten acht Jahre“, fügte sie nachdenklich hinzu. „Aber ich bin froh, dass du hergekommen bist. Ich bin jetzt bereit, mit dem Weglaufen aufzuhören. Ich hatte solche Angst, es dir zu sagen, aber jetzt muss ich es tun. Ich liebe dich. Ich liebe dich schon sehr lange. Und jetzt weiß ich, dass ich dich immer lieben werde.“
„Ich liebe dich auch, Laurel. Manchmal weiß ich nicht, wie ich es all die Jahre ohne dich ausgehalten habe. Ich war ein Idiot, ein Feigling, dass ich dir meine wahren Gefühle nicht gestanden habe.“ Er seufzte. „Ich hätte es dir von Anfang an sagen sollen. Das war der einzige Grund, weswegen ich dir helfen und dich heiraten wollte. Aber ich dachte, ich würde dich nur durch diese schreckliche Abmachung dazu bringen können, einer Heirat zuzustimmen. Ich hatte wohl zu viel Angst, dich wie beim ersten Mal zu verlieren. Kannst du mir verzeihen?“
„Natürlich verzeihe ich dir“, antwortete sie, überwältigt von ihren Gefühlen. Ihr Herz floss vor Liebe und Freude über. „Kannst du mir denn verzeihen, dass ich mich dir gegenüber so schrecklich benommen habe?“
„Natürlich. Jetzt verstehe ich das alles viel besser. Endlich habe ich auch herausgefunden, was mit meinem Brief geschehen ist“, fügte er hinzu. „Dein Bruder fand ihn damals.“
„Phillip?“ Laurel runzelte die Stirn. „Aber wieso hat er ihn mir nicht gegeben? Und wann hast du das erfahren?“
„Nachdem du mich verlassen hattest, rief ich ihn an, um herauszufinden, ob er möglicherweise deinen Aufenthaltsort kannte. Natürlich freute er sich, zu hören, dass du mich verlassen hast. Wir stritten, und er brachte wieder die Vergangenheit ins Spiel und prahlte sogar damit, wie er dich damals von mir ferngehalten hatte … Aber nichts wird mich je wieder von dir fernhalten“, versprach Connor ihr und drückte ihre Hand.
Phillip. Natürlich. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Die vielen seltsamen Bemerkungen, die er im Lauf der Jahre über Connor fallen gelassen hatte, als ob er über ihre wahre Beziehung Bescheid gewusst hätte. Doch Laurel hatte den Zusammenhang nicht gesehen. Wie hätte sie auch darauf kommen können?
„Das spielt jetzt keine Rolle mehr“, versprach sie ihm und beugte sich noch weiter zu ihm herunter. „Hauptsache, du wirst gesund … und wir sind zusammen.“ Dann überlegte sie. „Meinst du, ich darf dich küssen? Ich meine, wird es dir wehtun?“
„Ich bin kein Arzt, aber ich bin sicher, dass ich an Frustration sterben werde, wenn du es nicht tust“, erwiderte er und zog sie mit dem gesunden Arm zu sich, bis ihre Lippen auf seinen lagen.
Doch gleich darauf hob Laurel
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