TIFFANY EXKLUSIV Band 03
holte tief Luft und zwang sich, stark zu bleiben. „Ja, natürlich“, sagte sie ebenfalls in kühlem Ton. „Es war nur eine Abmachung, die ich mit dir getroffen habe. Es war nett von dir, mir und Phillip zu helfen. Ich vermute, du hast es um der alten Zeiten willen getan. Aber wie du schon gesagt hast, wir können die Schulden jetzt als getilgt betrachten.“ Sie stand auf und schob den Stuhl unter den Tisch.
Connors Miene war wie versteinert. Er schluckte, während er ihr nachschaute, wie sie den Raum verließ. Einen Moment lang dachte sie, dass er sie zurückrufen würde. Doch das tat er nicht, und Laurel wagte es nicht, sich noch ein letztes Mal umzudrehen, denn sie wollte nicht, dass er ihre Tränen sah.
Obwohl Laurel danach war, sich in den Schlaf zu weinen, hörte sie irgendwann doch auf, weil sie befürchtete, dass es dem Baby schaden könnte. Irgendwie gelang es ihr, um halb sieben am nächsten Morgen Richtung Norden unterwegs zu sein. Die aufgehende Sonne vertrieb den Frühnebel, und der morgendliche Berufsverkehr setzte allmählich ein.
Laurel trug Jeans, Stiefel und einen weiten Sweater. Sie fuhr mit moderater Geschwindigkeit, nippte an ihrem schwachen Tee und wünschte, es wäre starker schwarzer Kaffee. Der Arzt hatte sie jedoch vor den Gefahren des Koffeins gewarnt, besonders in diesem frühen Stadium ihrer Schwangerschaft. Sie hatte vor, sich jetzt voll und ganz auf das Baby zu konzentrieren. Das war das Einzige, was den Schmerz beim Gedanken an Connor linderte.
Die ganze Nacht hatte sie sich im Bett gewälzt und kaum Schlaf gefunden. Jedes Mal, wenn sie die Augen aufgemacht hatte, war sie sich schmerzlich der leeren Seite des Bettes bewusst gewesen. Das hatte ihren Schmerz nur verschlimmert.
Wenige Minuten nachdem sie gestern ins Bett gegangen war, hatte sie die Tür zum Fahrstuhl zuschlagen hören. Als sie sich schließlich um fünf Uhr heute Morgen aus dem Bett gequält hatte, hatte ein kurzer Rundgang durchs Apartment ihr verraten, dass Connor nicht nach Hause gekommen war.
Einen Moment lang war Laurel benommen gewesen. Dann hatte sie ihre Reisetasche mit dem Notwendigsten inklusive Laptop und Handy gepackt. Ihr war plötzlich völlig klar gewesen, wohin sie gehen würde. Es kam ihr sogar wie der einzige Ort vor, an den sie noch konnte. Der einzige Ort, an dem sie sich zu Hause fühlte: das Haus auf Cape Cod.
Während sie jetzt den Rest der Fahrt vor sich hatte, hätte sie fast laut gelacht. Vielleicht hatte Connor recht gehabt mit seiner Behauptung, dass sie erst zurückgehen mussten, ehe sie nach vorn schauen konnten. Damals hatte ihr dieser Gedanke Angst gemacht. Jetzt hingegen kam es ihr wie die einzige Wahl vor. Doch sie würde allein zurückkehren, ohne Connor. Genauso wie sie es irgendwie schaffen würde, den Rest ihres Lebens zu bewältigen.
Laurel erreichte das Haus erst am Spätnachmittag. In den letzten Stunden hatte es ununterbrochen geregnet, was das Fahren sehr langweilig gemacht hatte. Doch als das Haus in Sicht kam und Jake Pratt wie versprochen dort auf sie wartete, wurde ihre Stimmung sofort besser.
Jake, ein Zimmermann und Allroundtalent aus dem Ort, kümmerte sich schon seit Jahren um das Haus. Genau genommen seit Owen Northrup in Rente gegangen und nach Florida gezogen war. Laurel mochte Jake. Er war viel fröhlicher als der ständig mürrische Owen. Laurel hatte ihn heute Morgen von unterwegs angerufen, und es hatte ihn offenbar nicht weiter gestört, das Haus so kurzfristig bezugsfertig zu machen. Er begrüßte sie freundlich und half ihr, die Sachen aus dem Auto ins Haus zu bringen.
Drinnen herrschte der kalte, feuchte Geruch eines Hauses, das zu lange nicht bewohnt worden war. Trotz des Regens standen alle Fenster offen, um frische Luft hereinzulassen. Die meisten Spinnweben waren beseitigt und die Laken von den Möbeln im unteren Wohnzimmer genommen worden. Im Kamin war für später Feuerholz aufgeschichtet, und die Küche war wie immer in Ordnung und mit den notwendigsten Lebensmitteln versehen.
„Es ist ein wunderschönes altes Haus“, bemerkte Jake und schaute sich noch einmal um, ehe er ging. „Ich muss gestehen, es gefällt mir nicht, mit anzusehen, wie es so lange leer steht. Kommen Sie von jetzt an öfter her?“
„Na ja, ich … ich werde jetzt eine Weile hier sein“, antwortete Laurel vage. „Ich habe mir Urlaub genommen.“
„Ganz allein in diesem großen Haus? Das wird einsam werden. Aber ich nehme an, Ihr Mann wird an den Wochenenden hier
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