TIFFANY EXKLUSIV Band 03
tun. Das Gesicht ihrer Mutter auf dem Foto schien ihr sanft die Wahrheit entlocken und sie trösten zu wollen. Laurel wünschte sich, ihre Mutter könnte noch einmal hier sein, um ihr zu sagen, was sie tun sollte.
Dabei wusste sie es im Grunde selbst. In dem Moment, als sie sich an die liebevolle Art ihrer Mutter erinnerte, erkannte sie, dass sie Connor gegenüber nicht ehrlich gewesen war. Sie war ihm gegenüber nicht offen und aufrichtig gewesen und hatte nicht zu ihrer Liebe gestanden. Sie hatte Connor nur ihre Angst spüren lassen, statt ihm die Liebe zu zeigen, die sie wirklich empfand.
Du hast dich danach gesehnt, dass er dir seine Liebe gesteht, dachte sie. Du hast gewartet und selbst kein Wort gesagt. Wie konntest du erwarten, dass er dir etwas gibt, was du selbst nicht zu geben bereit warst? Du musst ihm sagen, dass du ihn liebst. Das war dein Fehler in der Vergangenheit, den du wiedergutmachen musst. Du wirst nie mehr im Leben glücklich sein können, wenn du das nicht tust.
Ja, Connor musste die Wahrheit über ihre Gefühle erfahren. Es spielte keine Rolle, ob er sie liebte oder nicht. Liebe war ein so wertvolles Geschenk, besonders die Liebe, die sie für ihn empfand. Die Art von Liebe, die einem nur einmal im Leben begegnete, wenn man sehr viel Glück hatte. Laurel wusste jetzt, dass ganz gleich, was auch kommen mochte, sie wenigstens diese Art von Liebe für jemanden empfunden hatte. Es war falsch, es ihm nicht zu sagen. Es war ungerecht ihm und auch ihr selbst gegenüber.
Zufrieden mit ihrem Entschluss, schlief Laurel, ohne es zu wollen, ein. Ein heftiges Hämmern gegen die Haustür weckte sie irgendwann wieder auf.
Sie eilte zur Tür und suchte mit pochendem Herzen einen Lichtschalter. Wer um alles in der Welt konnte das sein? Vielleicht war es Jake Pratt, der noch einmal nach ihr sehen wollte.
Sie öffnete die Tür und stellte erleichtert fest, dass es wie erwartet tatsächlich Jake war. Nur war seine Miene sehr ernst.
Erst jetzt bemerkte Laurel den uniformierten Polizisten hinter ihm.
„Mrs. Northrup“, begann Jake. „Wir wussten nicht, wie wir Sie per Telefon erreichen sollten …“
Der Polizist trat einen Schritt vor. „Mrs. Northrup, Ihr Mann hatte einen Unfall am Flughafen …“
„Einen Unfall?“, wiederholte sie ungläubig. „Aber wie ist das möglich? Er ist doch in New York!“
„Er liegt im Krankenhaus von Hyannis, Ma’am“, unterbrach der Polizist sie. „Tut mir leid, Ihnen diese schlechte Nachricht überbringen zu müssen. Sie sollten jetzt besser mit uns kommen.“
Laurel versuchte erneut, etwas zu sagen, war jedoch zu benommen vom Schock. Ihr wurde schwindelig, und ihre Knie gaben nach. Zum Glück fing Jake sie auf. Die beiden Männer brachten sie ins Haus, wo sie sich rasch wieder erholte. Sie musste unbedingt zu Connor. Er war schwer verletzt und brauchte sie.
Unterwegs hörte Laurel sich die Einzelheiten von Connors Unfall an und stellte auch Fragen, obwohl es ihr schwerfiel, sich zu konzentrieren. Offenbar hatte Connor herausgefunden, dass Laurel hierhergefahren war, und war ihr trotz des schlechten Wetters mit seinem Flugzeug gefolgt. Etwas ging gleich nach der Landung schief. Die Unglücksursache war noch nicht bekannt. Das Flugzeug hatte mit der Nase zuerst den Boden berührt, war außer Kontrolle geraten und dann von der nassen Piste gerutscht. Schließlich hatte es sich auf die Seite gelegt, wobei eine Tragfläche komplett abgerissen worden war.
„Man hat ihn schnell aus dem Wrack befreit“, berichtete der Polizist. „Aber er ist verletzt und bewusstlos. Er schlug mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, also sieht er ziemlich schlimm aus“, warnte er sie.
Laurel nickte und schluckte hart. Es war ihr völlig egal, wie er aussah, solange er wieder gesund werden würde.
Laurel saß nah an Connors Bett in dem schwach erleuchteten Raum und hielt seine Hand, die regungslos auf dem sauberen weißen Laken lag. In dieser Position saß sie schon seit Stunden da, beobachtete ihn und wartete darauf, dass er aufwachte. Der Polizist hatte recht gehabt, Connor hatte Prellungen und blaue Flecken, Kopf und Gesicht waren teilweise bandagiert. Außerdem waren der rechte Arm und das rechte Bein verletzt. Sein Zustand war ernst, aber nicht kritisch, hatte der Arzt Laurel erklärt. Er hatte viel Blut verloren und war geschwächt. Man hatte ihm Schmerzmittel gegeben, sodass er wahrscheinlich nicht vor morgen aufwachen würde.
Obwohl der Arzt sie gedrängt hatte,
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