TIFFANY EXKLUSIV Band 03
–, wäre es vergeblich.
Nur konnte sie Phillip nicht einfach auch noch die letzte Hoffnung nehmen. Es würde ihr Gewissen ewig belasten, wenn sie ihm diese verzweifelte Bitte nicht erfüllen würde.
3. KAPITEL
Als Laurels Taxi vor Connors Apartmentgebäude hielt, bereute sie es erneut, einem Treffen bei ihm zu Hause zugestimmt zu haben. Offenbar war Connor der Ansicht, dass es leichter sein würde, sich dort zu unterhalten. Die Frage war nur für wen. Für sie ganz sicher nicht.
Außerdem fand er es persönlicher als ein Treffen in ihrem oder seinem Büro, oder in einem Restaurant. Das stimmte. Doch mit Connor allein zu sein war genau das, wovor sie sich fürchtete.
Nachdem das Taxi wieder losgefahren war, stand sie auf dem Gehsteig und schlug den Mantelkragen hoch. Ein kalter Wind fegte vom nahe gelegenen Hudson River herüber. Strähnen ihres langen Haars, das sie hochgesteckt hatte, wehten ihr ins Gesicht. Sie strich sie zurück und schaute die beeindruckende Fassade von Connors Gebäude hinauf. Es schien früher ein Lagerhaus gewesen zu sein. Doch wie in dieser modernen Gegend üblich, war es renoviert worden, bis es in seinem früheren Glanz erstrahlte. Dies war ein interessanter Stadtteil, in dem es Gebäude wie dieses gab, mit teuren Apartments darin, direkt neben Fleischverpackungsfabriken. Wo sich ultrateure Restaurants und Kunstgalerien in der gleichen Straße wie Lagerhäuser und Fabriken befanden. Laurel hätte nicht gedacht, dass Connor diese Gegend zum Wohnen ausgesucht hätte. Obwohl sie sich noch an seine rebellische, unkonventionelle Art erinnerte, schien diese Wahl nicht zu dem kühlen Managertyp zu passen, den er jetzt verkörperte.
Nun, Menschen ändern sich, dachte sie und betrat die Eingangshalle. Manchmal sind sie allerdings auch nicht das, wofür man sie im ersten Moment hält. Sie nannte dem Portier ihren Namen. Offenbar hatte er sie erwartet. Auf dem Weg zu den Fahrstühlen wurde sie durch faszinierende Metallskulpturen und riesige zeitgenössische Gemälde von ihrer Nervosität abgelenkt.
Natürlich hätte sie jeder Zeit und jedem Ort, den Connor vorschlug, zustimmen müssen. Er hielt alle Karten in der Hand, das wussten sie beide. Ganz gleich, wie professionell oder gar stolz sie aufzutreten versuchte – sie blieb die Bittstellerin. Aus Phillips Sicht würde sie möglicherweise sogar sexuelle Gefälligkeiten anbieten müssen, um Gnade zu erlangen. Wenn Phillip nur wüsste, in welche Lage er sie brachte. Laurel schüttelte den Kopf und vertrieb diese trüben Gedanken.
Es hatte keinen Sinn, weiter an die Vergangenheit zu denken, daran, wie Connor sie benutzt und verletzt hatte. Sie würde so tun müssen, als hätte sie es vollkommen vergessen und als hätte es ihr nie etwas bedeutet. Falls Connor es wagte, die Vergangenheit zur Sprache zu bringen, würde sie das Thema wechseln. Oder einfach gehen. Sie hoffte inständig, dass er nicht damit anfing.
Der Fahrstuhl hielt auf seinem Stockwerk, dem obersten, und Laurel holte tief Luft. Sie war sich nicht sicher, wie sie das durchstehen würde, aber sie würde es schaffen.
Als sich die Fahrstuhltüren endlich öffneten, stand sie Connor von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Er lächelte, und Laurel bemerkte die feinen Fältchen um die Augen und den sinnlichen Mund, die ihr vorher nicht aufgefallen waren. Sie wandte den Blick ab, da er einfach zu attraktiv war. Sie fand ihn noch immer viel zu anziehend. Doch das durfte den heutigen Abend nicht beeinflussen. Leider war ihr bereits klar, dass es so gut wie nutzlos war, diese Gefühle ignorieren zu wollen.
„Absolut pünktlich“, bemerkte er, half ihr aus dem Mantel und hängte ihn auf. „Ich nehme an, es war nicht viel Verkehr heute Abend.“
„Es herrschte viel Verkehr. Aber mein Taxifahrer muss früher als Kampfflieger gearbeitet haben.“
Connors Mundwinkel hoben sich zu einem kurzen Lächeln, und Laurel gab sich im Stillen einen Punkt, weil es ihr gelang, ihm genug Gefasstheit vorzuspielen, um einen Witz zu machen.
Connor führte sie durch den Flur seines riesigen Apartments zu einem ein paar Stufen tiefer liegenden Sitzbereich. „Mach es dir bequem. Ich hole uns etwas zu trinken.“
„Für mich nichts, danke“, erwiderte Laurel.
„Gar nichts? Nicht einmal ein Glas Wein? Kaffee oder Tee vielleicht? Das wärmt auf.“
„Nein, wirklich nicht. Danke. Um ehrlich zu sein, würde ich gern zur Sache kommen, da ich noch einen weiteren Termin habe.“ Laurel hasste es, zu
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