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TIFFANY EXKLUSIV Band 03

TIFFANY EXKLUSIV Band 03

Titel: TIFFANY EXKLUSIV Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDY STEEN P.B. RYAN KATE LITTLE
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was sie an ihm fasziniert hatte. Was sie noch heute an ihm faszinierte. Es war so viel Gutes in ihm, und er besaß einen starken, fürsorglichen Charakter. Er war jemand, an den man sich instinktiv wandte, wenn man Probleme hatte. Laurel wusste, dass es ihm kein Vergnügen bereitete, anderen Schmerz zuzufügen.
    Warum also hatte er ihr damals das Herz gebrochen? Gab es dafür überhaupt eine Erklärung? Eine, an die sie bisher noch nicht gedacht hatte? Die sie sich vielleicht gar nicht vorzustellen vermochte?
    Sie schob diese Gedanken beiseite und zwang sich, sich wieder auf die aktuelle Krise zu konzentrieren. „Das ist ein großzügiger Vorschlag. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Phillip und ich das Geld aufbringen können.“
    „Du bist dir nicht sicher?“, jammerte Phillip. „Ich schon. Es ist unmöglich. Absolut unmöglich.“
    Laurel sah von Phillip wieder zu Connor. „Wenn wir das fehlende Geld nicht zurückzahlen können, musst du unverzüglich handeln, nicht wahr?“ Es fiel ihr schwer, diese Worte laut auszusprechen.
    „Ich sehe keine andere Möglichkeit“, bestätigte Connor ruhig.
    „Ich verstehe.“ Laurel schluckte hart. Sie konnte ihren Bruder leise weinen hören, das Gesicht in den Händen vergraben. Seine Wut war verraucht. Laurel brachte es nicht einmal mehr über sich, ihn anzusehen.
    Wie würde der Vorstand reagieren? Sie würden Phillip verhaften lassen. Er würde zweifellos ins Gefängnis müssen. Und was war mit ihr? Würde man annehmen, dass auch sie in die Sache verwickelt war oder zumindest Bescheid wusste? Bei dieser Vorstellung erschauerte sie. Wahrscheinlich würde sie ihre Unschuld beweisen müssen. Doch ob schuldig oder nicht, ihre juristische Karriere wäre damit ruiniert.
    Es würde einen Skandal geben, Berichterstattung in den Medien. Der Familienname würde durch den Dreck gezogen werden, die Firma würde schließlich untergehen. Das Werk ihres Vaters, sein Lebenswerk und das seines Vaters vor ihm, würde in Rauch aufgehen.
    Laurel würde irgendwie zurechtkommen. Das war ihr immer gelungen. Aber was würde aus Phillip werden? Aus seiner Frau und seinen Kindern, unschuldigen Opfern dieser Tragödie?
    Diese verzweifelten Gedanken ließen sie unbewusst aufseufzen.
    „Laurel?“ Connor beugte sich ein Stück über den polierten Tisch zu ihr. Sie sah auf. „Ich kann die Sache noch ein paar Tage geheim halten. Mehr kann ich nicht versprechen, aber das ist wenigstens etwas. Vielleicht findet ihr bis dahin einen Weg, das fehlende Geld zu ersetzen.“
    „Vielleicht“, erwiderte sie benommen.
    Wenn Phillip schon Geld aus der Firma stahl, konnte Laurel davon ausgehen, dass seine privaten Finanzen katastrophal aussahen und er tief verschuldet war. Von ihm war also keine Hilfe zu erwarten. Damit blieb nur ihr eigener Besitz. Sie würde ihr Apartment verkaufen oder eine Hypothek aufnehmen, sich ihre Investitionen und Ersparnisse auszahlen lassen. Außerdem konnte sie ihre Erbstücke verkaufen – Antiquitäten, Gemälde, Schmuck. Trotzdem würde das noch nicht reichen. Aber sie besaß noch einen Treuhandfonds. Allerdings war ihr Vater in solchen Dingen ein sehr konservativer Mann gewesen, sodass sie erst an ihrem dreißigsten Geburtstag Zugang dazu hatte. Das war in zwei Jahren. Doch selbst wenn sie den Fonds beleihen konnte, würde es immer noch nicht ausreichen.
    Es gab noch das Sommerhaus auf Cape Cod, das ihr jetzt zusammen mit Phillip gehörte. Aber hatte ihr Vater nicht schon eine Hypothek darauf aufgenommen, als er Kapital für die Expansion der Firma benötigte?
    Sie rechnete hin und her. Offenbar war ihr die Anspannung anzusehen, denn sie stellte fest, dass Connor sie beobachtete. Einen Moment lang schien es, als wollte er etwas sagen. Etwas Persönliches. Seine Hände bewegten sich, als wollten sie dem Impuls folgen, sie zu berühren. Doch dann überlegte er es sich anders und gab sich wieder ganz geschäftsmäßig. Er stand auf und nahm seinen Aktenkoffer.
    „Mir ist klar, dass dies ein Schock für dich ist, Laurel. Ein Schock für euch beide“, fügte er mit Blick auf Phillip hinzu. „Falls du irgendwelche Fragen hast oder weiter darüber reden möchtest, ruf mich an.“
    Er überreichte ihr seine Visitenkarte, und Laurel stellte fest, dass er seine Privatnummer auf die Rückseite geschrieben hatte.
    „Ja, wenn wir noch Fragen haben, rufen wir dich an“, erwiderte sie, als sei dies ein gewöhnliches Geschäftsmeeting und nicht eines, das innerhalb eines

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