TIFFANY EXKLUSIV Band 04
aufnehmen.“
Er war sich nicht sicher, was für Gefühle er in ihren Augen sah. Wehmut? Sehnsucht? Angst?
„Nein, tut mir leid, das kann ich nicht tun.“
„Dann frage ich Phyllis. Ich werde ihr sagen, dass ich deine Hilfe bei der Einrichtung meines Büros brauche. Sie wird meine Bitte bestimmt nicht abschlagen. Übrigens könntest du mir wirklich helfen, mein Büro zu organisieren. Wir könnten zusammen arbeiten, und du würdest mich kennenlernen. Und danach wirst du mir hoffentlich vertrauen.“
Er beobachtete sie gespannt. Sie schien zu erwägen, ob sie sein Angebot annehmen sollte. Nach langem Schweigen sagte sie: „Sorry, aber ich kann meine Arbeit nicht so lange liegen lassen.“ Sie deutete auf ihren Schreibtisch. „Du siehst ja, wie viel ich zu tun habe.“
„Dann zwei Tage.“
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ab.
Mit einem Schritt war er bei ihr und fasste sie bei den Schultern. „Wenn du ablehnst, muss ich eben einen anderen Weg finden, um dir zu helfen. Ich werde deinen Zuhälter finden und dafür sorgen, dass eurem illegalen Business ein Ende gesetzt wird.“
Sie wurde kreidebleich, was ihm nur bestätigte, wie groß ihre Furcht vor diesem Schurken war. Er würde nicht ruhen, bis sie wieder ein normales, angstfreies Leben führen konnte.
„Ich habe mir das mit dem Zuhälter ausgedacht, um dich einzuschüchtern. Ich arbeite allein und völlig unabhängig.“
„Wenn das so ist, dann brauchst du ja keine Angst vor ‚Problemen‘ zu haben, wenn ich ihn suchen gehe.“
Sie biss sich auf die Lippe – ihre Furcht war so offensichtlich, dass es ihn körperlich schmerzte. Noch nie hatte er für jemanden ein so tiefes Mitgefühl gehabt, und dabei kannte er sie kaum.
Vielleicht hatte sein Verlust ihn sensibler gemacht. Vielleicht war auch Diana in Gefahr gewesen, und er hatte die Zeichen nicht bemerkt. Nachdem er bei seiner Frau versagt hatte, würde er es bei Jen besser machen – ob sie seine Bemühungen würdigte oder nicht.
„Zwei Tage?“, sagte sie unsicher. „Wirst du mich danach wirklich in Ruhe lassen? Und dich für alle Zeiten aus meinem Leben heraushalten?“
Endlich gab sie nach. „Ich schwöre es.“
„Und du versprichst, während dieser zwei Tage nicht nach meinem nicht-existenten Zuhälter zu suchen?“
„Ich verspreche es.“
Sie schien noch nicht zufrieden zu sein. „Ich möchte nicht, dass wir in der Stadt zusammen gesehen werden. Es könnte zu viele Fragen aufwerfen.“
Ihm war klar, warum sie nicht mit ihm gesehen werden wollte. Sie hatte Angst vor ihrem Zuhälter. Kein Zuhälter duldete, dass seine Mädchen zu viel Zeit mit einem Freier verbrachten, denn das minderte die Produktivität. Trev war entschlossener denn je, den Kerl hinter Gitter zu bringen. „Wir werden nicht zusammen gesehen werden.“
„Dir ist hoffentlich auch klar, dass meine Dienste sich auf die Büroarbeit beschränken und dass mein Arbeitstag um siebzehn Uhr endet.“
In diesem Punkt war Trev nicht kompromissbereit. Er konnte ihr die Abende nicht freigeben – nicht wenn draußen ein skrupelloser Krimineller wartete, um sie in die Arme lüsterner Männer zu zwingen. „Ich habe nicht vor, deine Liebesdienste zu kaufen, Jen. Aber ich möchte auch die Nächte.“ Er zückte seine Brieftasche, nahm drei Hundertdollarscheine heraus und drückte sie ihr in die Hand. „Das ist für deinen …Verdienstausfall.“
Noch konnte Jennifer zurück. Zwei Tage mit Trev – es wäre der reine Wahnsinn, wenn sie es täte. Im Grunde hatte sie nur Phyllis zuliebe zugesagt, die sie mit ihrer kurzfristigen Kündigung ziemlich vor den Kopf gestoßen hatte.
Sie musste es nicht tun. Sie könnte Phyllis anrufen und ihr erzählen, dass sie wegen eines Notfalls in ihrer Familie sofort abreisen müsse. Sie könnte noch an diesem Abend ein Flugzeug nehmen – irgendwohin – und dann von irgendeinem schäbigen Motel aus Dan Creighton benachrichtigen.
Aber Trevs Beschützerinstinkte waren jetzt voll auf sie konzentriert. Wenn sie plötzlich aus Sunrise verschwand, würde er denken, sie hätte seinetwegen Probleme bekommen. Und natürlich würde er bei dem Versuch, sie zu finden, in ihrem Hintergrund forschen. Was zur Folge hätte, dass über kurz oder lang beim FBI der Alarm losgehen würde. Genau das, was sie verhindern wollte.
Sie schloss die Augen und tauchte tief in das heiße, duftende Schaumbad ein, um nach diesem aufreibenden Tag ihre Nerven zu beruhigen. Was für ein Netz aus Lügen hatte sie
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