TIFFANY EXKLUSIV Band 04
die zusammen mit ihren Enkeln in einem einfachen zweigeschossigen Holzhaus wohnte. Sie waren gerade in eine Diskussion über stilistische Feinheiten vertieft, als Babs ältester Enkel Trev, der Familienvorstand, ins Wohnzimmer kam. Er bat seine Großmutter in einen Nebenraum, und Diana hörte, wie er mit ihr schimpfte, dass sie schon wieder eine fremde Person mit nach Hause gebracht hatte. Sie vermutete, dass er seine Großmutter nur schützen wollte, aber da sie sich noch immer als Vick Palmieris Prinzessin fühlte, versetzte Trevs Misstrauen sie in Panik.
Sie dankte Babs für das Essen, entschuldigte sich bei Trev, dass sie sein Haus betreten hatte, und stelzte zur Tür hinaus.
Babs befahl ihrem Enkel, sie zurückzuholen.
Trev und Diana hatten nichts gemeinsam. Er war aufstrebender junger Architekt, der schwer kämpfte, um sein eigenes Bauunternehmen zu starten und gleichzeitig für seine drei jüngeren Geschwister zu sorgen und seine flippige Großmutter in Schach zu halten. Sie, Diana, war eine wilde Rebellin, die eine schwere Identitätskrise durchlebte und sich an die neu gewonnene Freiheit gewöhnen musste.
Sie verliebte sich in den starken, soliden Trev Montgomerey, noch ehe er mit seiner Entschuldigung fertig war. Und noch ehe sie seine Entschuldigung akzeptiert hatte, begann es zwischen ihnen zu knistern.
Dies war eine andere neue Facette ihrer Freiheit – Sex. Kein Mann in ihrer Vergangenheit hätte es gewagt, mit Vick Palmieris Tochter intim zu werden.
Sie und Trev wurden intim. Schon bald. Und oft.
Er heiratete sie zwei Monate später, ohne ihren richtigen Namen zu kennen, Es war ein schrecklicher Gedanke für sie, dass seine Liebe zu ihr nur auf Sex beruhte. Und – viel schlimmer – auf einer Lüge. Aber sie rechtfertigte ihre Täuschung damit, dass die liebevolle Familie, in die sie hineingeheiratet hatte, niemals durch ihre Vergangenheit gefährdet sein würde. Sie fühlte sich absolut sicher. Was sich schon bald als Illusion herausstellte.
Vier Monate nach ihrer Heirat erschien das Foto ihres Vaters in den Fernsehnachrichten. Er war wegen verschiedener Gaunereien verhaftet worden und hatte eingewilligt, gegen einen mächtigen Gangsterboss auszusagen.
Diana wusste, wie mit Verrätern und ihren Familien verfahren wurde. Ein falscher Name mochte unter normalen Umständen ein Schutz sein – aber jetzt bot er keine Sicherheit mehr. Das Kommando lautete, sie zu finden – Big Vick Palmieris einziges Kind. Seine Achillesferse.
Diana wusste, was sie zu tun hatte.
Sie erzählte Trev, dass sie am Wochenende an einer Autoren-Konferenz teilnehmen würde. Dann packte sie einen kleinen Koffer, stieg in ihren Wagen und fuhr direkt zur Dienststelle des FBI.
Zerrissen von Schmerz, schätzte sie sich dennoch glücklich, dass sie den Schutzhort lebend erreichte. Sie hatte kaum ihren Namen genannt, als von überallher Beamte ankamen und sie nach Waffen und Mini-Sendern durchsuchten. Dann folgte ein Flug in einer Privatmaschine und eine Fahrt in einem fensterlosen Kleinbus. Sie wurde in ein Haus geführt und in ein Zimmer gebracht, in dem ihr Vater wartete. Mit Tränen in den Augen schloss er sie in die Arme.
„Carly, meine Prinzessin, ich bin so froh, dass du da bist. Die FBI-Leute hatten versprochen, dass die Medien nichts erfahren würden, aber irgendwie ist es durchgesickert, dass ich bereit bin auszusagen. Die Männer, mit denen ich Geschäfte gemacht habe, sind Mörder. Sie müssen gefasst werden. Aber natürlich werden sie versuchen, mich zu kriegen. Und dich. Sie werden uns beide jagen.“
Und daher war sie nun mit ihrem Vater in einem „sicheren Haus“ des FBI. Ihre Gefühle für ihn waren zwiespältig. Zwar liebte sie ihren Dad noch so wie früher, aber in ihre Liebe mischte sich Wut, weil er ihr Leben und das ihrer Mutter zerstört hatte. Aber die Auseinandersetzung mit ihrem Vater musste warten. Der Staatsanwalt drängte darauf, sie beide ins Zeugenschutzprogramm aufzunehmen.
Als sie nach ihren Aktivitäten in den vergangenen Monaten gefragt wurde, erwähnte sie weder Trev noch ihren falschen Namen. Sie hätte fast ein ganzes Jahr an den kalifornischen Stränden herumgegammelt, erzählte sie den Beamten, und das Geld von ihrer Mutter verplempert. Um sich die Aussage ihres Vaters zu sichern, wurden die Formalitäten mit hektischer Eile und ohne gründliche Nachforschungen abgewickelt.
Sie wurden in das Programm aufgenommen, aber ihr Vater bestand darauf, dass ein Spezialist für
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