TIFFANY EXKLUSIV Band 04
schönes Gefühl, so begeistert begrüßt zu werden.
„Bist du auch wirklich nicht verletzt?“ Trev wischte eine Tränenspur von ihrer Wange und musterte rasch ihren Körper. Mit einem erleichterten Seufzer zog er sie in die Arme. „Als ich ihn auf dich losgehen sah, dachte ich, er griffe dich an.“
„Hat er aber nicht.“
Trev hielt sie fest an sich gedrückt. „Das war mir zum Glück schnell klar.“ Wieder seufzte er befreit. Caesar in Angriffslust wäre wahrscheinlich imstande, einen Menschen in Sekundenschnelle zu zerfleischen.
„Er war nur freundlich“, murmelte sie.
„Freundlich? Er war in Ekstase. Er war förmlich außer sich.“ Trev lockerte seine Umarmung und sah Jen verblüfft an. Sie hatte keine Angst gehabt. Ein riesiger fremder Hund beförderte sie zu Boden, und sie war nicht in Panik geraten.
Sie hatte gelacht. Und ein wenig geweint. Aber nicht aus Angst. Warum hatte sie geweint?
Und warum hatte Caesar sich so wild aufgeführt? Ein unheimliches Gefühl beschlich Trev. So benahm Caesar sich nur, wenn sein Herrchen von einer langen Reise zurückkehrte.
„Wahrscheinlich waren es meine Sandaletten“, sagte Jen. „Ich war gestern Nachmittag kurz bei meiner Nachbarin. Sie hat eine Schäferhündin, die gerade läufig ist. Wahrscheinlich hat der Geruch an meinen Schuhen Caesar kirre gemacht.“
„Ja.“ Trev zwang sich zu einem Lächeln. „Vielleicht war es das.“ Aber er wusste, dass eine läufige Hündin nicht der Grund für Caesars Aufregung war. Er war vor Jahren kastriert worden.
Nein, es schien Trev, als hätte Caesar Jen erkannt und sie wie eine langvermisste alte Freundin begrüßt.
Eine Freundin? Nein, mehr. Viel mehr.
Wie die lang vermisste Herrin.
8. KAPITEL
Was zum Teufel dachte er da?
Er musste verrückt sein, aus Caesars Reaktion solche ungeheuerlichen Schlüsse zu ziehen.
Sie konnte nicht Diana sein. Ausgeschlossen. Vielleicht hatte Caesar sie verwechselt, so wie er neulich in der Hotellobby. Bei näherem Hinsehen hatte er all die Unterschiede bemerkt. Jen war nicht Diana.
Doch als er sie jetzt betrachtete, musste er zugeben, dass die Unterschiede rein oberflächlich waren. Haarfarbe und Frisur. Körpergewicht. Augenfarbe. Und die Veränderungen im Gesicht konnten durch kosmetische Chirurgie entstanden sein.
Du liebe Güte, wieso zog er so etwas überhaupt in Erwägung?
Zu denken, Diana hätte ihn verlassen und sich Operationen unterzogen, um als eine andere zu leben, war geradezu grotesk. Es machte überhaupt keinen Sinn.
Aber ihr spurloses Verschwinden machte auch keinen Sinn.
Und ebenso wenig Caesars Reaktion. Natürlich konnte der Hund sie nicht verwechselt haben. Hunde identifizierten mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn und auch mit dem Gehör, aber nicht mit den Augen.
Ein kalter Schauer durchrieselte Trev. Caesar hätte niemals eine Person mit einer anderen verwechselt.
Vielleicht hatte er an Jen einen aufregenden Geruch wahrgenommen – vielleicht den von Dianas Manuskriptmappe.
Oder seine Reaktion hat überhaupt nichts mit Diana zu tun, überlegte Trev weiter. Vielleicht hatte er auf seine intensiven Gefühle für Jen reagiert. Besaßen Hunde nicht ein sehr feines Gespür für extreme Gefühle ihrer Herren – wie Angst, Misstrauen, Trauer? Wer sagte, dass sie nicht genauso auch positive Gefühle registrierten?
Und er hatte starke Gefühle für Jen, das konnte er nicht leugnen.
„Trev.“ Jens weiche Stimme riss ihn aus seinen chaotischen Gedanken. „Ich nehme an, dies ist dein Bruder.“
Nun erst sah er, dass Christopher vor ihnen stand. Die Hände in den Taschen seiner modischen weiten Jeans, musterte er Jen mit unverhohlener Neugier. „Äh … ja. Jen, dies ist Christopher. Er ist taub, aber er liest perfekt vom Mund ab. Christopher, dies ist Jen, eine … Freundin von mir.“ Als er es sagte, wurde ihm bewusst, dass sie viel mehr für ihn war als eine Freundin. Er hatte das Gefühl, als ob sie zu ihm gehörte.
Nach fünf Tagen Bekanntschaft – das war nicht normal …
Wieder durchzuckten ihn die verrücktesten Gedanken, wieder verlor er sich in Spekulationen. Verdammt, wo war sein gesunder Menschenverstand?
Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Christopher und Jen. In ihrem Gesicht war ein seltsamer Ausdruck, als ob sie gegen starke Gefühle ankämpfte. Hatte das mit Christopher zu tun? Ach was, alles nur Einbildung. Er musste endlich aufhören, sich verrückt zu machen. „Gut, dich zu sehen, Christopher. Danke, dass du mir den Wagen
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