TIFFANY EXKLUSIV Band 04
gebracht hast.“ Er drückte ihn kurz und klopfte ihm auf den Rücken. „Ich hatte dich erst Freitag erwartet.“
„Ich habe meine Pläne geändert. Yvonne ist mitgekommen“, antwortete Christopher mit ausdrucksvollen Handbewegungen. „Sie sitzt im Wagen.“
Trev verbiss sich einen Kommentar. Er war gegen Christophers Beziehung mit dieser Frau, aber er wollte nicht schon wieder mit ihm streiten. „Sag ihr, sie soll reinkommen.“
„Ich muss dir vorher etwas sagen.“
Christophers angespannter Ausdruck alarmierte Trev. Obwohl Jen nur die Hälfte des Gesprächs verstehen würde, hielt er es für besser, sich mit Christopher in einem anderen Zimmer zu unterhalten. Aber bevor er etwas sagen konnte, gestikulierte Christopher: „Wir fliegen heute Abend auf die Bahamas. Wir heiraten.“
Trev starrte ihn fassungslos an. Er wusste, sein Bruder hatte über dieser Frau den Kopf verloren, aber dies hatte er nicht erwartet. „Tu es nicht, Chris. Überstürz die Dinge nicht.“
In Christophers Augen blitzte Ärger auf. „Ich bin kein Kind mehr. Du kannst nicht über mein Leben bestimmen. Ob du Yvonne magst oder nicht, ich liebe sie. Und wir werden heiraten.“
Trev antwortete in Zeichensprache. „Das wirst du bereuen.“
„Gib mir die Schlüssel für deinen Mietwagen. Ich gebe ihn am Flughafen zurück. Dann brauche ich kein Taxi zu bestellen.“
Trev fühlte Wut in sich hochsteigen, wie immer, wenn er Christopher nicht zur Vernunft bringen konnte. Seit dem Tod ihrer Eltern waren sie wegen seines verdammten Eigensinns ständig aneinandergeraten. „Du gehst nirgendwohin, ehe wir das nicht ausdiskutiert haben“, gestikulierte er. „Sie wird dir das Herz brechen … und dein Bankkonto plündern.“
Christopher wurde rot. „Wir bestellen ein Taxi. Bye.“ Er zog ein Handy aus seiner Hemdtasche und ging aus dem Haus.
„Was ist los, Trev?“, fragte Jen besorgt.
„Mein Bruder ist im Begriff, den größten Fehler seines Lebens zu machen.“
„Hat es mit seiner Freundin zu tun?“
„Sie ist praktisch seine Verlobte“, schnaubte Trev.
„Magst du sie nicht?“
„Das spielt keine Rolle. Dies Mädchen wohnt seit zwei Jahren bei uns nebenan und hat in der ganzen Zeit kaum ein Wort mit uns gesprochen. Letzten Monat ist Christopher zu Geld gekommen – ein Treuhandfonds, der vor Jahren von meinen Eltern mit dem Geld aus einer Schadensersatzklage eingerichtet wurde. Es ging dabei um den ärztlichen Fehler, der Christopher als Säugling sein Gehör gekostet hat. Jetzt, wo er einen teuren Sportwagen fährt und Designer-Klamotten trägt, ist Yvonne plötzlich unsterblich in ihn verliebt.“ Trev fuhr sich frustriert durchs Haar. „Das Geld kann ihm seinen Verlust nie ersetzen, aber es ist seins, verdammt! Ich kann nicht zulassen, dass eine kleine Goldgräberin es ihm abluchst und ihn dann sitzen lässt, wenn es alle ist.“
„Du glaubst, dass seine Behinderung ihn verletzlicher macht, nicht wahr?“
Trev presste die Lippen zusammen. „Seine Taubheit hat hiermit nichts zu tun.“
„Ich glaube doch. Ich glaube, du hast Angst, er könnte …“
„Bitte, Jen, keine Psychoanalyse. Ich will nicht, dass mein Bruder ausgenutzt wird. Basta.“ Damit marschierte Trev in sein Büro. Er wusste, er war zu schroff zu seinem Bruder gewesen. Er würde das Taxi abbestellen und noch einmal in Ruhe mit seinem Bruder reden.
Jen ging aus der Haustür und auf den Geländewagen zu, der unter malerischen Palmen geparkt war. Christopher lud wütend Gepäckstücke aus. Yvonne, eine schlanke, dunkelhaarige junge Frau, schlenderte eine Zigarette rauchend zum Strand.
Jennifer war froh, dass Christopher allein war. Zwar hatte sie keine Ahnung, was sie zu ihm sagen könnte, aber sie wollte nichts unversucht lassen, um Frieden zwischen ihm und Trev zu stiften. Wenn Trev nicht von seinem Standpunkt abwich, würden Christopher und seine Braut ihm wahrscheinlich für immer böse sein. Und das würde Trev das Herz brechen.
Sie näherte sich dem Wagen im Bogen, sodass sie in Christophers Blickfeld war. Er drehte sich überrascht zu ihr um. „Hallo“, sagte sie.
Er lächelte und nickte.
„Ich weiß, ich sollte mich aus dieser Sache raushalten, aber Trev hat mir so viel von Ihnen erzählt – ich habe fast das Gefühl, als würde ich Sie zu kennen.“Was eine Lüge war. Trev hatte kaum von seiner Familie erzählt. „Er liebt Sie, wissen Sie. Er möchte nicht, dass Sie verletzt werden.“
Sein Blick verfinsterte sich.
„Ich
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