TIFFANY EXKLUSIV Band 05
Taille mit beiden Händen umspannte?
„Nicht“, bat er. „Bleiben Sie auf einen Drink mit mir. Nur ein einziger Drink.“
Er rechnete damit, dass sie ablehnen würde, doch sie sah ihm direkt in die Augen. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Sie sahen einander nur an. Und dann stieß sie den Atem aus und setzte sich wieder. Sie gab sich also nicht zu erkennen. Prudence hielt das Spiel aufrecht, solange er mitmachte. Sie tat so, als wären sie Fremde.
Pete hatte alle erdenklichen Spielchen mit Frauen getrieben, im Bett und außerhalb des Bettes. Und er war darin stets sehr geschickt gewesen. Wieso wusste er jetzt nicht, was er machen sollte? Vielleicht lag es daran, dass Nora Pierce keine Frau war, die sich auf einen riskanten Flirt mit einem Fremden einließ. Andererseits war er kein Fremder. Vielleicht war er nichts weiter als ein williges und ahnungsloses Opfer, das in eine Falle ging. Und die Geschichte würde dann als Revanche für das blaue Auge überall in der Redaktion herumerzählt werden.
Pete fluchte in sich hinein. Na schön, dieses Spielchen konnten zwei Leute spielen. Er gab dem Barmixer ein Zeichen. „Champagner. Den besten.“
Nora warf ihm einen fragenden Blick zu. „Champagner?“
„Ich möchte mit der schönsten Frau in diesem Lokal anstoßen. Da ist doch Champagner angesagt, meinen Sie nicht?“
Erst jetzt entzog sie ihm ihre Hand. „Hier drinnen sind viele schöne Frauen.“
Pete sah sich um. „Schon möglich.“ Der Barmixer öffnete eine Flasche und schenkte ein. Pete reichte Nora einen Sektkelch. „Aber keine ist so schön wie Sie.“
Das entlockte ihr ein zaghaftes Lächeln. Sie nahm einen Schluck. „Wenn Sie immer so vorgehen, sollte ich vielleicht Aktien von Champagnerfirmen kaufen.“
„Nein“, scherzte Pete. „Damit könnten Sie nichts verdienen. Ich habe vor einigen Monaten die Frauen aufgegeben.“
Sie betrachtete ihn misstrauisch. „Und warum bemühen Sie sich dann um mich?“
Er strich ihr langsam über den nackten Arm. Dieses Spiel war gar nicht so schlecht. So konnte er sie wenigstens berühren. „Glauben Sie mir, Sie machen mir keine Mühe. Sie sind sogar die erste Frau, deretwegen ich meine Entscheidung bereue.“
Jetzt lachte sie laut. Früher wäre er wahrscheinlich beleidigt gewesen, doch sie steckte ihn an, und er lachte mit ihr. Pete stellte das Glas auf die Theke und stellte die Füße so auf ihren Hocker, dass er ihre Beine zwischen seinen Knien hatte.
Sie hörte zu lachen auf, als er ihr in die Augen sah. Nie hatte er eine Frau so begehrt wie Nora Pierce, doch er musste vorsichtig vorgehen, weil diese Frau ein gefährliches Spiel trieb.
Behutsam verschränkte er seine Finger mit den ihren und drückte einen Kuss auf ihre Hand. „Beginnen wir mit der Vorstellung.“ Sein Atem strich über ihre Haut. „Ich heiße Beckett, Pete Beckett. Und Sie?“
Er lächelte charmant. Das Spiel war in vollem Gang, und er hatte soeben den Einsatz erhöht.
Nora stieg der Champagner zu Kopf, aber eines wusste sie doch ganz klar. Sie sollte vor diesem Mann fliehen.
Der Abend sollte nur ein Experiment sein. Sie wollte doch nichts weiter, als probeweise die Zehen ins Wasser zu stecken, und jetzt kam es ihr vor, als würde sie von einer Flutwelle mitgerissen. Am liebsten hätte sie ihren Namen herausgeschrien – Nora Pierce oder Prudence Trueheart, das spielte keine Rolle. Dieses Spiel musste sofort aufhören.
Doch etwas hielt sie zurück und ließ alle Vernunft verschwinden. Wieso wartete sie nicht einfach ab, wie es lief? Bisher hatte sie sich gut gehalten. Abgesehen von der kleinen grammatikalischen Lektion hatte sie sich alles andere als steif und geschraubt ausgedrückt.
Außerdem gefiel es ihr, sexy, provozierend und unwiderstehlich zu sein, Eigenschaften, die sie bisher nicht besessen hatte. Darüber hinaus konnte sie sich jederzeit wieder zurückziehen.
Wieso hatte Pete Beckett sie nicht erkannt? War die Verkleidung denn so gut? Erst heute Nachmittag hatten sie miteinander gesprochen. War sie dermaßen leicht zu vergessen? Vielleicht hatte er zu viel Bier getrunken. Oder er hatte die Rötung unterhalb des Auges nicht gesehen, die vom Make-up kaum verdeckt wurde.
Jedenfalls wirkte er so stark auf sie, dass sie sich nicht zurückziehen wollte. Sie genoss es, wie er sie betrachtete.
„Nun?“, fragte er. „Verraten Sie mir Ihren Namen, oder soll ich ihn erraten?“
Nora wusste, wie man sich bei allen möglichen Gelegenheiten richtig vorstellte. Doch wie
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