TIFFANY EXKLUSIV Band 05
welchen Mann sie wollte, und ihn auch küsste.
Pete nahm Besitz von ihrem Mund, und die Reste von Noras Widerstand schmolzen dahin. Ein wunderbares Spiel, dachte sie, während er über ihren Körper strich. Erregende Küsse, lustvolles Verhalten und kein Gedanke daran verschwendet, wer sie waren oder wie sie sich verhalten sollten.
Erst behutsam, dann immer eindringlicher erforschte er sie, bis sie den Kuss ganz erwiderte. Sie legte die Hände auf seine Schenkel und streichelte die harten Muskeln unter dem dünnen Stoff. Woher nahm sie bloß den Mut, mit seiner Leidenschaft mitzuziehen? Alles um sie herum trat in den Hintergrund. Sie hörte nicht einmal mehr den Lärm in der Bar. Erst als sie schon dachte, es nicht länger zu ertragen, zog Pete sich zurück und lächelte träge.
„Die Verteidigung war reichlich schwach“, scherzte er. „Trotzdem könnte das Spiel interessant sein. Wollen wir von hier verschwinden?“
Lachend legte sie ihm die Arme um den Nacken. Dieses Geben und Nehmen gefiel ihr. „Ich sollte nach meiner Freundin sehen.“ Sie drückte noch einen Kuss auf seinen Mund und strich verwegen mit der Zungenspitze über seine Lippen. „Ich komme gleich zurück. Dann können wir gehen.“
Pete zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf den Hals. „Ich rühre mich nicht von der Stelle. Lass mich nicht zu lange warten.“
Während sie zu den Waschräumen ging, betastete Nora die Lippen und lachte leise. „Was würde Prudence dazu sagen?“, murmelte sie, doch letztlich war ihr das völlig egal.
„Du bist noch immer hier?“ Nora stand vor einer offenen Kabine und betrachtete Ellie Kiley. Ihre Freundin hatte das Kleid hochgeschoben und lackierte die Zehennägel lila. „Du hast die ganze Zeit auf mich gewartet?“
Ellie schob zusammengerolltes Toilettenpapier zwischen die Zehen und hüpfte aus der Kabine. „Ich habe mir zwei Mal die Nägel lackiert, die Augenbrauen gezupft und sämtliche Wasserhähne geputzt. Und ich wollte schon die Wasserleitungen reparieren, als du endlich kamst.“
Nora folgte ihr zerknirscht. „Wieso bist du denn nicht gegangen? Du hättest verschwinden können, ohne dass er dich sieht.“
„Wieso sollte ich verschwinden?“, fragte Ellie. „Er hat mich an der Bar gesehen. Ich wollte euch zwei einfach eine Weile allein lassen, bevor ich wieder auftauche.“
Nora runzelte die Stirn. Hätte Pete tatsächlich Ellie gesehen, hätte er zwei und zwei zusammengezählt, und dabei wäre „Nora“ herausgekommen. Nein, Ellie irrte sich. Pete hätte sich niemals derartige Freiheiten herausgenommen, hätte er gewusst, dass sich unter der schwarzen Perücke und dem erregenden Kleid Prudence Trueheart verbarg.
„Ich stand eine Weile vor der Tür des Waschraums und habe euch zugesehen“, sagte Ellie. „Niedlich wart ihr. Und bei dem vielen Champagner war ich überzeugt, dass du bald im Waschraum auftauchen würdest. Woher sollte ich wissen, dass deine Blase so groß ist wie der Lake Merced?“ Ellie bückte sich und fächelte Luft an ihre Zehen. „Was sagte er denn, als er dich erkannte? Hat er über die Perücke gelacht?“
„Er hat mich nicht erkannt.“
„Was?“, fragte Ellie erstaunt. „Hast du ihm gesagt, wer du bist?“
„Wozu?“ Nora zupfte am Kragen. „Vielleicht hat ihn mein Busen abgelenkt.“ Sie zog den Miracle Bra zurecht. „Was meinst du? Bleibt er so, wenn ich diesen BH eine Woche lang trage?“
„Was soll das heißen?“, fragte ihre Freundin. „Natürlich hat er dich erkannt! Er ist doch nicht dumm, und so verändert siehst du nicht aus.“
„Er hat mich nicht erkannt“, bekräftigte Nora. „Wie denn auch? Bei der Arbeit achtet er nie auf mich. Vorhin sagte er sogar, solche Augen hätte er noch nie gesehen. Dabei hat er heute in genau diese Augen geblickt.“ Sie holte ein Parfumfläschchen aus der Tasche und tupfte etwas an den Hals und zwischen die Brüste. „Na ja, vielleicht macht er auch nur mit. Mir ist das gleichgültig. Ich unterhalte mich jedenfalls bestens.“
Ellie trat hinter sie, packte das Kleid im Nacken und zog es hoch, dass der Stoff Nora unter den Armen einschnürte. „Das da draußen in der Bar ist kein Fremder, sondern Pete Beckett! Du arbeitest mit ihm, und bis vor Kurzem hast du ihn sogar gehasst.“ Ellie klemmte sich Noras Handtasche unter den Arm. „So, wir beide hauen jetzt ab, bevor du eine Dummheit begehst.“
Nora entriss ihrer Freundin die Handtasche und wich nicht von der Stelle. „Ausnahmsweise
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