TIFFANY EXKLUSIV Band 05
das ist passiert.“ Seine Augen glänzten. Er ging auf Kyle zu, der die Stirn runzelte, als Rand den Ärmel seines T-Shirts hochzog. Auf seinem Oberarm prangte das eintätowierte farbige Logo von Serene Dynamics. „Ich war wütend auf Sie“, erklärte Rand, während Kyle langsam zur Tür und dem rettenden Parkplatz zurückwich. Sein Wagen sah fantastisch aus, trotz des neuen Serene-Dynamics-Duftbaums am Rückspiegel und obwohl er von einem Verrückten hergebracht worden war, der eine Kopfverletzung hatte. „Noch nie hatte ich zwei Seminarteilnehmer, die sich meinen Anordnungen so vehement widersetzt haben wie Sie beide“, fuhr Rand fort.
„Moment mal“, protestierte Kyle. „Wir haben uns keineswegs irgendwelchen Anweisungen widersetzt. Sie haben uns ohne Taschenlampe losgeschickt und einfach angenommen, wir seien geflüchtet. Dabei haben wir uns nur verlaufen.“
Rand ließ sich nicht beirren. „Doch dann wurde mir klar, dass Sie gekommen waren, um mir eine Lektion darüber zu erteilen, welch Segen es manchmal sein kann, wenn unsere Pläne missglücken.“
„Ich persönlich bevorzuge es, wenn meine Pläne gelingen“, bemerkte Kyle und bewegte sich weiter in Richtung seines Wagens und der Freiheit.
„Als ich im Krankenhaus lag, kamen mir unglaubliche Erkenntnisse über unser Trainingsprogramm, unsere Zukunft, über alles. Und dafür muss ich Ihnen und Laura danken. Sie haben mir beigebracht, wie es ist, wenn man sich auf das Unerwartete einlässt.“
Diese Lektion haben Laura und ich ebenfalls gelernt, schoss es Kyle durch den Kopf. Nur hatte es den Anschein, dass Laura es bereute. Nun, er würde dafür sorgen, dass sie ihre Meinung änderte. Er würde ihr zeigen, dass er jemand war, den sie respektieren konnte. Sollte Rand ruhig seinen Ehrgeiz und seine Besessenheit ablegen. Er, Kyle, würde davon in Zukunft umso mehr haben. Rand nahm Kyles Hand und schüttelte sie heftig. „Ich will, dass Sie das nicht vergessen. Manchmal bedarf es buchstäblich eines Schlages auf den Kopf, um einen in die richtige Richtung zu lenken.“
Kyle öffnete die Tür seines geliebten Wagens. „Kann sein“, erwiderte er. „Ein verstauchter Knöchel und eine Art Ausschlag sind anscheinend auch keine schlechten Methoden.“
8. KAPITEL
Es gibt eine Grenze für Fernsehkonsum. Diese Erkenntnis traf Laura hart, da sie das nicht für möglich gehalten hatte. Aber wenn man sämtliche Folgen von „Die Waltons“, „Drei Jungen und drei Mädchen“ und „Unsere kleine Farm“ auswendig kannte, ließ es sich nicht mehr verhindern, dass man ins Grübeln über Dinge geriet, die man lieber verdrängt hätte.
Laura hatte beschlossen, sich eine Woche Müßiggang zu gönnen, um mit Chips, Popcorn und Schokolade vor dem Fernseher zu vergessen, dass sie mit dem attraktivsten Mann in ihrer Firma geschlafen hatte. Sie würde nicht putzen und einfach zulassen, dass die leeren Pizzakartons sich um sie herum stapelten.
Aber es funktionierte nicht. Es dauerte nicht lange, bis sie anfing, die Arbeitsplatten zu wischen und den Fußboden zu schrubben. Selbst die immer wiederkehrenden Probleme zwischen den Serienhelden waren nicht annähernd so interessant wie „Das Leben des Kyle Sanders“, das jetzt ohne sie weiterging.
Er hatte nicht angerufen. Wieso hätte er das auch tun sollen? Als sie sich zuletzt gesehen hatten, war sie schließlich äußerst ablehnend gewesen. Sie hatte ihn geradezu weggestoßen. Trotzdem waren seine letzten Worte das Versprechen gewesen, dass er einen Weg finden würde, wie sie beide in der Firma bleiben und die Beförderung bekommen könnten. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass sie diese Beförderung nicht mehr wollte. Es war der Gedanke, der zählte. Der Gedanke, dass er sie wiedersehen wollte. Wieso also hatte sie ihn dann nicht angerufen? Weil sie befürchtete, dass ihm ihr Verschwinden inzwischen ganz recht war. Auf diese Weise brauchte er sich nicht mit der peinlichen Tatsache auseinanderzusetzen, dass er unter dem Einfluss einer massiven Dosis Schmerztabletten mit einer Frau geschlafen hatte.
Aber es hatte auch jene Momente später in der Nacht gegeben, nachdem die Wirkung der Schmerztabletten nachgelassen hatte. Und noch später, als der Wecker neben dem Bett vier Uhr angezeigt und Kyles Begierde erneut erwacht war.
Laura fühlte, dass sie errötete. Sobald sie daran dachte, wie sie miteinander geschlafen hatten, glühten ihre Wangen und wurden ihre Knie weich. O ja, ein herzzerreißender,
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