TIFFANY EXKLUSIV Band 05
dich.“
Nora blieb vor der Ampel stehen. „Das ist mein Plan.“ Allerdings war sie plötzlich nicht mehr so sicher, ob sie ihn auch durchziehen konnte.
Es wäre viel einfacher gewesen, hätte sie sich nicht in Pete verliebt. Dann hätte sie ihn aus ihrem Leben verbannen können. Das ging jedoch nicht mehr.
Pete Beckett liebte diese andere Frau, und Nora Pierce war in Pete Beckett verliebt.
Nervös blickte Nora durch die Regentropfen des Wagenfensters und rückte die schwarze Perücke zurecht. Das Ding juckte, die Stirnfransen kitzelten, und am liebsten hätte sie sich das Teil vom Kopf gerissen und auf die Straße geschleudert.
„Bist du sicher, dass er zu Hause ist?“, fragte Ellie.
Nora nickte und ließ Petes Haustür nicht aus den Augen. „Bevor wir losfuhren, habe ich zwei Mal angerufen und wieder aufgelegt, wenn er sich meldete.“
„Was wirst du sagen?“
„Was ich dir schon erklärte“, erwiderte Nora. „Wenn er eine Beziehung wünscht, verlange ich eine feste Bindung. Das wird garantiert wirken. Er wird mich wegschicken.“
„Ich warte hier draußen auf dich“, erklärte Ellie.
„Nein, ich fahre mit dem Bus zurück. Ein Stück weiter ist eine Haltestelle.“
„Aber es regnet“, wandte Ellie ein. „Ich kann warten.“
„Ich komme zurecht“, versicherte Nora, zupfte noch einmal an der Perücke und stieg aus. Ellie winkte ihr aufmunternd zu und fuhr langsam weg.
Nora blickte an Petes Reihenhaus hoch. Hinter den Jalousien brannte Licht. Ein Schatten zeichnete sich ab.
Nora stand so lange da, bis ihr der Regen durch die Kleidung drang und über das Gesicht lief. Wenn sie den Plan durchziehen wollte, musste sie sich beeilen, sonst sah sie wie ein ertrunkenes Nagetier aus. Sie holte tief Atem, überquerte die Straße und stieg die Stufen zu seiner Haustür hoch.
Ihre Hand zitterte, als sie läutete. Der Plan hatte sehr einfach ausgesehen, doch jetzt fiel ihr die Durchführung unglaublich schwer.
„Ich sollte meinen Kopf untersuchen lassen“, murmelte sie und hämmerte mit der Faust gegen die Tür. Dabei hoffte sie insgeheim, er würde es nicht hören, damit sie eine Ausrede hatte und sich zurückziehen konnte.
Doch die Tür öffnete sich so schnell, dass sie keine Gelegenheit mehr zum Weglaufen hatte. Pete stand barfuß in einem offenen Flanellhemd und einer tief auf den Hüften sitzenden, weiten Trainingshose vor ihr.
„Du“, sagte er und klang gar nicht überrascht, als hätte er damit gerechnet, dass sie eines Tages zu ihm kam, wenn auch nicht gerade jetzt, wie sie aus seiner Kleidung schloss. Das offene Hemd reichte jedenfalls aus, um Nora völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihr die Sinne zu verwirren.
Ihr Blick folgte dem dunklen Haar von seiner Brust zu seinem Bauch und wieder nach oben. „Ja, ich bin es.“
„Ich habe dich erwartet“, sagte er rätselhaft lächelnd und wich zur Seite, damit sie eintreten konnte, doch Nora fiel auf diesen Trick nicht herein.
„Ich habe dir nur etwas zu sagen“, erklärte sie. „Ich bleibe hier draußen.“
Pete zog sie ungeduldig ins Haus. „Sei nicht albern. Es regnet.“ Er schlug die Tür zu, und Nora zuckte zusammen, als wäre sie für immer gefangen.
Sie wich einen Schritt zurück. „Ich möchte, dass du … dass du weißt, dass ich nicht mit jedem x-beliebigen Mann schlafe. Und ganz sicher nicht bei der ersten Verabredung.“
„Gut.“ Er kam einen Schritt näher. „Ich bin nämlich kein x-beliebiger Mann.“ Er legte ihr den Arm um die Taille. „War das alles?“
„Nein, noch etwas. Ich bin nicht an einer bloß sexuellen Beziehung interessiert. Ich suche etwas Dauerhaftes. Eine feste Bindung, vielleicht sogar eine Ehe.“
Sie wartete auf seine Reaktion. Bestimmt zog er sich gleich zurück, und sie konnte sich glücklich schätzen, wenn die Haustür sie nicht im Rücken traf, weil er es so eilig hatte, sie wieder loszuwerden.
Den ersten Hinweis, dass etwas nicht wie erwartet lief, erhielt sie, als er ihr einen Kuss auf den Hals drückte. Und als seine Lippen ihr Ohr erreichten, war sie zu dem Schluss gekommen, dass er offenbar nicht richtig zugehört hatte.
„Ich meine es ernst!“
„Ich auch“, versicherte Pete. „Wir sollten mit deiner Familie anfangen. Wenn wir heiraten, sollte ich deine Eltern kennenlernen.“
Heiraten? Nora wand sich entgeistert aus seinem Arm und zog sich hinter einen Sessel zurück. „Du hast mich wohl nicht richtig verstanden. Ich will einen Mann, der für mich da ist
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