TIFFANY EXKLUSIV Band 05
Nora Pierce, die kein Verlangen kannte und nicht wagte, ihr Herz einem so erfahrenen Mann anzuvertrauen. „Du wolltest gehen.“
„Ich gehe nicht, Nora.“
„Wir sind Kollegen. Es wäre falsch, würden wir weitermachen.“
„Nein“, erklärte er entschieden. „Du wirst dich nicht damit herausreden, dass wir Kollegen sind. Wie konntest du bloß denken, dass ich nicht Bescheid weiß?“ Er kam zu ihr und ergriff ihre Hände. „Das Spiel ist aus. Na und? Das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.“
Nora schüttelte den Kopf. „Du willst nicht mich, sondern sie.“
„Da gibt es keinen Unterschied, Nora. Jetzt nicht mehr. Du und sie, ihr seid ein und dieselbe Person. Du willst das doch so sehr wie ich.“
„Du verstehst das nicht. Ich bin nicht aufregend, geheimnisvoll und leidenschaftlich.“ Sie sah ihn abweisend an. „Ich bin Prudence Trueheart, schlicht und durchschnittlich. Eines Tages würdest du erkennen, dass wir nur eine Illusion, eine Fantasie miteinander geteilt haben. Und dann suchst du dir eine andere, die aufregender ist.“
„Fantasien werden manchmal wahr“, versicherte er. „In unserem Fall ist das bereits geschehen.“
Sie blickte nervös zur Tür. „Du solltest wirklich gehen. Sie werden mich bald vernehmen.“
Er schüttelte den Kopf.„Es wird keine Vernehmung und keine Anklage geben. Ich habe dem Polizisten, der dich verhaftet hat, alles erklärt. Ich darf dich nach Hause bringen. Wir sollten allerdings lieber den Hinterausgang nehmen. Als ich kam, drängten sich Presseleute vor dem Gebäude. Es muss sich um eine große Story handeln.“
„Du darfst nicht mit mir gesehen werden.“ Sie zog die Hände zurück. „Geh! Eine Beziehung zwischen uns wäre unprofessionell.“
„Verdammt, Nora, du wirst nicht alles wegwerfen, weil wir in derselben Redaktion arbeiten! Das ist die schlechteste Ausrede, die ich jemals gehört habe. Sieh dir doch Sam und Ellie an. Die haben sich auch nicht beirren lassen.“
„Ich bin nicht Ellie, und du bist nicht Sam.“
„Was soll das heißen?“
„Sam will Ellie um ihretwillen. Du willst eine Fantasie, die Erregung einer einzigen leidenschaftlichen Nacht, das Geheimnis einer unbekannten Frau. Wenn wir weitermachen, wirst du dich in einer Woche langweilen.“
„Stell mich auf die Probe“, verlangte Pete.
„Nein, ich will dir nicht vertrauen, und ich kann mir selbst nicht trauen, wenn es um dich geht. Ich halte es für das Beste, wenn wir uns voneinander fernhalten. Ich brauche Zeit zum Nachdenken, damit ich alles wieder in Ordnung bringen kann.“
Pete seufzte. „Also gut, lass dir Zeit, aber das wird nichts an deinen Gefühlen ändern. Du willst mich, Nora, wie ich dich liebe.“ Er reichte ihr die Jacke. „Komm, ich bringe dich heim. Vielleicht siehst du alles anders, wenn du ausgeschlafen bist.“
„Es war mein Fehler“, sagte sie leise, während sie die Jacke anzog. „Ich gehe damit auf meine Weise um. Und ich finde allein nach Hause.“
Er drehte sie zu sich herum. „Ich bin es leid, dass du ständig von einem Fehler sprichst.“
„Sex hat nichts mit Liebe zu tun!“, rief sie. „Das schärfe ich ständig meinen Lesern ein. Und du solltest das besonders gut wissen. Oder hast du alle Frauen geliebt, mit denen du zusammen warst? Du kannst dich nicht einmal an sie erinnern.“ Nora senkte den Kopf. „Geh jetzt, und lass mich allein.“
Er stand scheinbar eine Ewigkeit vor ihr, ehe er die Hände zurückzog. Als er sich umdrehte, hätte sie beinahe seinen Namen gerufen, weil sie sich ohne die Wärme seiner Hände fürchtete. Es wäre so leicht gewesen, sich an Pete zu verlieren und zu vergessen, wer sie war. Doch letztlich würde Pete ihr wehtun. Und sie hatte sich selbst schon dadurch verletzt, dass sie sich einer Fantasie hingegeben hatte. Trotzdem liebte sie ihn.
„Ich bin nicht sie“, wiederholte Nora, als sich die Tür hinter Pete schloss. „Und ich werde es auch nie sein.“
Sie wartete einige Minuten, bevor sie das Revier verließ und den Vordereingang öffnete.
Blitzlichter blendeten sie, Mikrofone tauchten vor ihr auf. Eine Fernsehkamera lief. Reporter schoben sie herum, bis sie mitten in der Menge feststeckte. Zuerst nahm sie an, es ginge um jemand anderen, doch dann hörte sie die erste Frage.
„Miss Pierce, warum wollten Sie in Pete Becketts Haus einbrechen?“
„Hey, Prudence, stimmt es, dass Sie mit Beckett eine heimliche Liebesaffäre haben?“
„Nora, wurden Sie wegen Einbruchs unter
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