TIFFANY EXKLUSIV Band 05

bis hinunter zu meinem Knöchel.“
    Sie ignorierte ihn und streckte die Arme über dem Kopf aus. „Da du ja nun Invalide bist, sollten wir vielleicht den Zimmerservice bitten, mit dem Abendessen ein paar Rasierer mitzubringen.“
    Kyle schien darüber nachzudenken. „Wenn der Zimmerservice ohnehin schon Rasierer besorgen muss, könnte er ja gleich noch etwas anderes mitbringen. Für ein entsprechendes Trinkgeld, versteht sich.“
    Er wollte mehr. Das war ermutigend. Laura hatte gerade nicht nur die überwältigendste erotische Erfahrung ihres Lebens gemacht, mit dem Mann, der ihr Herz wie kein anderer schneller schlagen ließ. Nein, sie hatte sogar die Chance, das Ganze noch zu steigern. Oder sollte sie doch lieber gehen? Ja, das wäre sicher besser. Sie sollte sich ein wenig Zeit nehmen, um herauszufinden, warum sie ausgerechnet mit ihrem größten Konkurrenten geschlafen hatte. Na ja, dachte sie und betrachtete seinen Körper, das Warum dürfte ziemlich klar sein. Außerdem hatte sie schon so lange enthaltsam gelebt. Aber was sie für sich klären musste, war die Frage, was, um alles in der Welt, es zu bedeuten hatte.
    „Nach dem Abendessen sollte ich mir von dir meinen Zimmerschlüssel geben lassen und auf mein Zimmer gehen“, sagte sie. „Ich kann nicht die ganze Nacht bleiben.“
    Er erwiderte nichts und küsste sie stattdessen noch einmal. Und als er die Arme um sie legte, wusste sie, dass sie bleiben würde.
    Kyle hatte das eigenartige Gefühl, dass sich irgendjemand wegen irgendetwas über ihn aufregte. Und wer immer das war, er würde nicht aufhören, gegen die Tür zu hämmern. Er tastete nach Laura, um festzustellen, ob sie noch an seiner Seite lag. Das tat sie. Plötzlich richtete sie sich auf, sprang erschrocken aus dem Bett und schüttelte ihn.
    Kyle hielt sich die Augen zu. Sein Kopf und sein Knöchel fühlten sich heute Morgen schlimmer an als gestern. „Laura, bitte nicht.“
    „Das ist Harris“, flüsterte sie und riss ihm die Hände vom Gesicht. „Er ist an der Tür.“
    „Kyle!“ Erneutes Hämmern. „Haben Sie Laura heute Morgen schon gesehen?“
    „Verdammt!“, zischte sie und stieg hastig in ihr Kleid. Den BH hatte sie vergessen. Kyle zog ihn zwischen den Laken hervor und reichte ihn ihr von seinem Platz im Bett aus. Sie betrachtete das Kleidungsstück einen Moment verblüfft und stopfte es schließlich in das übrige Kleiderbündel. Dann marschierte sie durch den Raum, riss die Schranktür auf und warf die Sachen hinein.
    „Ich bin hier!“, rief sie durch die Tür. „Ich helfe Kyle mit seinem Knöchel.“
    Kyle dachte an all die Dinge, die sie letzte Nacht getan hatten. Um seinen Knöchel war es dabei kein einziges Mal gegangen. „Das ist ja ganz was Neues“, sagte er und bekam dafür ein Bündel neuer Kleidung ins Gesicht geworfen. Im nächsten Moment zerrte sie ihn aus dem Bett.
    „Los, zieh dich im Badezimmer an“, drängte sie ihn.
    „Ihr habt fünf Sekunden, bevor ich euch aus dem Hotel werfe!“, drohte Harris vom Gang. „Sagen euch die Worte ‚gestohlener purpurroter Chevy Cavalier‘ etwas?“
    Jetzt war auch Kyles Aufmerksamkeit geweckt. Widerstandslos ließ er sich von Laura ins Bad schieben.
    Laura war wieder ganz die professionelle Geschäftsfrau; eine Frau, die nicht in der Badewanne sang oder die Nacht damit verbrachte, unglaubliche Dinge mit ihm anzustellen. Na schön. Dann würde er sich eben wieder in den talentierten Jungmanager verwandeln.
    „Guten Morgen, Mr. Harris“, sagte Kyle, nachdem er sich angezogen hatte und in das Zimmer zurückgekehrt war. Er setzte sich in den Sessel, auf dem Lauras Kleidung gelegen hatte. „Was ist denn eigentlich los?“
    „Rand ist wieder bei Bewusstsein“, erklärte Laura und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Gesicht war blass und angespannt. Es war Kyle egal, ob sie die Ereignisse der letzten Nacht bereute oder nicht. Er würde jedenfalls niemals ihren Anblick in diesem Kleid – und ohne – vergessen.
    „Das ist nicht alles“, knurrte Harris. „Er ist außerdem schrecklich wütend auf Sie beide.“
    „Ich fühle mich immer noch heiter und gelassen dank Serene Dynamics“, entgegnete Kyle betont ruhig. „Wie ist es mit dir, Laura? Geht es dir auch so?“
    „Es reicht!“, donnerte Harris, sodass Laura und Kyle zusammenzuckten. „Ich würde jetzt gern erfahren, wieso Sie den Wagen dieses Mannes gestohlen haben und was Sie hier wirklich zu suchen haben!“
    Die beiden berichteten ihm, was