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Tiffany Exklusiv Band 06

Tiffany Exklusiv Band 06

Titel: Tiffany Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JAMIE DENTON JULIE KENNER STEPHANIE BOND
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umfasste ihr Kinn und schob ihren Kopf nach hinten, sodass sie ihn ansehen musste.
    „Was?“
    „Niemand hat mich hergeschickt.“
    Vielleicht war es der sanfte Tonfall seiner Stimme. Oder sein aufrichtiger Blick. Sylvia wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie ihm wider jegliche Vernunft und Logik glaubte. Und dass sie sich wünschte, er würde sie berühren. Aber sie verdrängte den Gedanken, weil sie den Verlockungen des Fremden widerstehen wollte.
    „Was machen Sie dann hier?“, fragte sie energisch.
    Diesmal lächelte er, das gleiche selbstbewusste Lächeln, das sie sich bei Alexander vorgestellt hätte. Er streckte die Hand aus, berührte ganz kurz ihre Wange und zog sie dann wieder zurück, als ob er sich verbrannt hätte.
    Ihre Enttäuschung übermannte sie fast, und sie musste den Impuls bezwingen, seine Hand wieder zu ergreifen.
    „Ich wollte Sie nur kennenlernen. Und Ihnen helfen.“ Er schaute ihr in die Augen. „Sie bitten, mit mir auszugehen.“
    Sie blinzelte. „Oh. Das ist aber eine seltsame Art, jemanden kennenzulernen.“ Ihre Antwort klang sanfter als beabsichtigt. Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte, aber ihre Empörung begann allmählich nachzulassen. Irgendwie wurde Alexander mehr und mehr Wirklichkeit. Ganz zu schweigen davon, dass sie diesen Mann ungeheuer sexy fand.
    Hör auf! Dieser Mann ist nicht Alexander!, ermahnte sie sich.
    Wenn die Lage nicht so absurd gewesen wäre, hätte man sie tragisch nennen können. Da stand sie einem Irren gegenüber – selbst wenn er ein ungemein verführerischer, gut aussehender Irrer war –, der als ein von ihr erfundener Schriftsteller auftrat, und sie wurde verlegen wie ein verliebter Teenager in Gegenwart seines heimlichen Schwarms.
    Er betrachtete sie wie ein Dompteur ein wildes Tier begutachtet, das er zähmen will, und sie konterte: „Ist das alles, was Sie mir zu sagen haben?“
    „Was kann ich sonst noch sagen? Alles Weitere hängt von Ihnen ab. Werden Sie mich anzeigen?“
    Sie war versucht, mit Ja darauf zu antworten, aber das war unmöglich. Sie konnte ihn nicht des Betrugs beschuldigen, ohne sich selbst bloßzustellen, und schon gar nicht, ohne den „wahren“ Montgomery Alexander vorzuführen. Sie konnte gar nichts anderes tun, als die Scharade mitzumachen.
    Sie brauchte ihn. Und das wusste er.
    Natürlich hatte die ganze Sache auch etwas Positives. Ellis hatte eins unmissverständlich klargestellt – ohne Alexander keine Hardcover. Nun, diese kleine Hürde war jetzt überwunden.
    „Also?“, fragte er. „Was werden Sie jetzt tun?“
    Durch das Fenster in der Schwingtür sah sie Brandon Foster, Montgomery Alexanders Lektor, in ihre Richtung kommen. Damit war ihre Entscheidung getroffen. „Vergessen Sie nur nicht, wer Sie nicht sind, und bringen Sie uns nicht in Schwierigkeiten.“ Damit öffnete sie die Tür und bedeutete dem falschen Alexander, ihr zu folgen.
    Sobald Brandon nah genug war, um es zu sehen, küsste sie den Fremden auf New Yorker Art auf beide Wangen. Er roch nach Buchenwäldern. Erdig, urwüchsig und maskulin.
    „Alexander“, schalt sie ihn laut genug, um von Brandon gehört zu werden, „ich dachte schon, du hättest deinen Flug verpasst!“
    Der letzte Rest von Misstrauen wich aus dem Blick des Fremden, und ler egte einen Arm um sie und zog sie an sich, als hätte er das schon sehr oft getan. Unwillkürlich schmiegte sie sich an ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    „Du überraschst mich, Sommers. Du weißt doch, dass ich dich niemals enttäuschen würde.“
    Er hatte sich gut vorbereitet. Nur in einem einzigen Artikel war erwähnt worden, dass Alexander seine Managerin mit ihrem Nachnamen anredete, so wie sie immer nur von „Alexander“ sprach.
    „Schön, dass wir uns endlich kennenlernen, alter Junge.“ Brandon schüttelte ihm die Hand. „Kaum zu glauben, dass Sie sich sechs Jahre lang geweigert haben, mich zu sehen.“
    „Nicht alles unterliegt meiner Kontrolle.“ Der Fremde klang jetzt kühler, und er hatte seinen New Yorker Akzent fast völlig abgelegt. Ein bemerkenswerter Auftritt, dachte Sylvia. Als wäre er ein Schauspieler, der einen britischen Aristokraten zu verkörpern hatte.
    Brandon deutete auf sie. „Dann trägt unser kleiner Engel hier die Schuld daran, dass wir uns nie gesehen haben?“
    „Ich fürchte, ja.“
    Wie konnte er es wagen! „Ich habe nie …“
    „Sie hat mich in den letzten Jahren in London wie einen Sexsklaven im Keller festgehalten, angekettet an die

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