Tiffany Exklusiv Band 06
Schlüssel sehen aber aus wie die von einem Ford.“
Sie betrachtete die Schlüssel in ihrer Hand. „Stacey hat mir die falschen Schlüssel gegeben!“
Ken nahm ein schmales Werkzeug aus der Tasche. „Eigentlich darf ich das nicht. Aber da ich dich kenne und dies ein Notfall ist, mache ich eine Ausnahme.“
Ihr Lächeln, als die Tür aufsprang, war Belohnung genug. „Vielen Dank!“ Sie beugte sich in den Wagen, nahm den Zettel und warf die Tür wieder zu. „Es war nett, dich wiederzusehen.“ Sie klang ein wenig nervös.
Ken tippte sich an die Mütze und schaute ihr nach, während sie in der Kirche verschwand. Sein Herz pochte, und er musste sich zwingen, sich wieder auf seinen Job zu konzentrieren. Doch als sein Kollege sagte, er würde sich um die Nachzügler kümmern, nahm Ken seine Mütze ab und ging in die Kirche. Er nahm die Treppe hinauf zur Empore, die bis auf den Videofilmer leer war.
Er zögerte und suchte die Menge unter ihm ab, bis er Georgias Strohhut entdeckte. Der Platz neben ihr war leer, also war ihr Freund nicht gekommen.
Der Organist begann leise zu spielen, und während die Zeremonie begann, fragte Ken sich, weshalb er sich so zu Georgia hingezogen fühlte. Das Durcheinander seiner Gefühle nagte an ihm. Eigentlich hatte er sich nie als einen Mann betrachtet, der ein Nein nicht akzeptieren konnte. Trotzdem – wieso hatte sie von allen Nummern in Birmingham ausgerechnet seine gewählt? Ignorierte er das Schicksal, wenn er jetzt aufgab?
In Gedanken verloren verfolgte er den Ablauf der Zeremonie, bis im hinteren Teil der Kirche plötzlich ein Aufruhr entstand und alle sich umdrehten. Ken konnte nicht genau erkennen, was direkt unter der Empore vorging, doch sein Polizisteninstinkt erwachte sofort, als er die entsetzten Mienen der Hochzeitsgäste sah. Geduckt schlich er zum Rand der Empore und spähte durch das Geländer.
Unter ihm schrie ein Mann: „Stacey! Du kannst ihn nicht heiraten!“
Aus den Augenwinkeln registrierte Ken, dass der Videofilmer seinen Platz verlassen hatte und die Kamera nach unten richtete.
„Darren!“, rief die Braut erschrocken. „Was willst du hier?“
Auf dem Gesicht des Bräutigams erschienen rote Flecken. „Wie kannst du es wagen, hier aufzutauchen, Haney!“
Der Bräutigam stürmte wütend auf den Mann zu, blieb jedoch abrupt stehen, da dieser ein Messer zog. Die Menge wich zurück. Ken sah zu Georgia, die sich umgedreht hatte und die Szene mit Entsetzen verfolgte. Dank seiner geduckten Haltung hatte außer dem Kameramann weder sie noch sonst jemand Ken entdeckt.
„Na komm schon!“, schrie der Verrückte den Bräutigam an und fuchtelte mit dem Messer herum. „Ich habe dich gewarnt, dass du Stacey nur über meine Leiche heiraten wirst!“
Ken versuchte die Situation einzuschätzen. Der Mann stand direkt unter ihm. Ken konnte einfach seine Pistole ziehen und den Mann auffordern, sich zu ergeben. Doch irgendwie schien es ihm nicht richtig zu sein, in einer Kirche eine Waffe zu ziehen. Sein Blick fiel auf den Klappstuhl aus Metall, auf dem der Videofilmer gesessen hatte. Das war die Lösung.
Georgia schlug das Herz bis zum Hals. Gerade erst hatte sie die Enttäuschung darüber, dass Rob nicht zur Trauung erschienen war, überwunden, und im nächsten Moment nahm ein Irrer mit einem Messer die Gäste in der Kirche als Geiseln. Plötzlich fiel ihr ein, dass Stacey einmal einen durchgedrehten Exfreund erwähnt hatte. Sie schluckte. Dem wilden Blick und der Größe des Messers nach zu urteilen, würde jemand verletzt werden.
Eine Bewegung auf der Empore weckte ihre Aufmerksamkeit. Der Videofilmer zeichnete alles auf – und Ken Medlock hielt einen Klappstuhl aus Metall über dem Kopf des Wahnsinnigen. Georgia hielt den Atem an. Doch vier Sekunden später war schon alles vorbei – das Messer fiel auf den Teppich, während der Mann mit einer blutenden Wunde an der Stirn auf der Seite lag. Mehrere männliche Gäste stürmten auf ihn zu, um ihn in Schach zu halten.
Der Anblick des Blutes riss Georgia aus ihrer Erstarrung, und sie bahnte sich einen Weg durch die Menge. „Entschuldigung, ich bin Krankenschwester. Entschuldigung.“
Sie stieg über das Messer und kniete sich neben den Mann, um ihn zu untersuchen. Ken Medlock bahnte sich ebenfalls entschlossen einen Weg und hob das Messer auf. Er strahlte ruhige Autorität aus. „Bitte treten Sie alle zurück.“ Er zog ein Paar Handschellen hervor und kniete sich neben Georgia. „Damit bist du auch
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