Tiffany exklusiv Band 19
Jet-Set-Welt so selten waren. Was nicht bedeutete, dass er sich insgeheim nach einem Heim und einer Familie sehnte.
Er und Melody würden nach diesem Wochenende jeder seiner Wege ziehen und sich hoffentlich in guter Erinnerung behalten. Sie suchte nach einer festen Bindung, und er wollte … nichts weiter, als sein Leben leben. Ohne Belastungen und ohne Heirat. Keine Windeln und kein Babygeplapper könnten ihm ein gutes Restaurant ersetzen, in dem der Oberkellner ihn mit dem Namen begrüßte, wenn er mit einer schönen Frau dort essen ging.
Dieser Gedanke beruhigte ihn. Er fühlte sich jetzt besser, denn er hatte ja wieder alles unter Kontrolle.
„Das Essen ist da. Kommst du?“, rief Archer.
„Sofort!“ Melody schaute noch einmal in den Spiegel. Ihre Lockenpracht hatte sie mit einem Band zusammengebunden und mit einer großen Spange auf dem Kopf festgesteckt. Einzelne Locken umrahmten ihr Gesicht. Aber ein karierter Flanellpyjama blieb ein karierter Flanellpyjama. Wenn sie ein bisschen schlauer gewesen wäre, hätte sie diesen Abend vorausgesehen und sich entsprechend vorbereitet!
„Melody? Alles in Ordnung?“
„Ich komme schon!“ Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel und marschierte dann entschlossen ins Wohnzimmer.
Ein gemütliches Feuer brannte im Kamin, Rock-Oldies spielten leise im Hintergrund, und der aufregendste Mann der Welt saß auf der Couch und starrte in die Flammen, deren goldener Schein sich in seinem glänzenden blonden Haar widerspiegelte und im Kontrast zu seinem grauen Sweatshirt stand. Er sah sehr männlich, verwegen und … gefährlich aus.
Da war es wieder, dieses Wort. Es war ihr schon des Öfteren durch den Kopf geschossen, wenn sie in Archers Nähe war. Wenn sie es recht bedachte, auch dann, wenn sie nicht in seiner Nähe war.
Er hörte sie kommen, und als ihre Blicke sich trafen, verspürte sie das unbändige Verlangen, zu ihm zu laufen und sich an ihn zu kuscheln. Sie wollte die Arme um ihn schlingen, den Kopf an seine breite Brust legen und seinem starken, gleichmäßigen Herzschlag lauschen.
Aber ihr Magen erinnerte sie laut daran, dass sie erst einmal essen sollte.
„Verflixter Magen!“, schimpfte sie.
Archer grinste jungenhaft, als wüsste er genau, in welchem Dilemma sie steckte. Er klopfte neben sich auf die Couch. „Setz dich und iss. Wir haben den ganzen Abend für uns. Lass uns die Ruhe und den Frieden genießen. Das ist doch viel schöner, als zu Hause vor dem Fernseher zu hocken, wo alle fünf Minuten das Telefon klingelt und Frauen … Nun ja, es ist jedenfalls viel angenehmer.“
„Das hört sich aber auch nach Spaß an.“ Sie setzte sich neben ihn. Für sie war das hier viel aufregender, als zu Hause zu sein. Dort war es immer langweilig, und niemand rief an.
Er antwortete nicht, aber sein Blick sprach Bände. Machst du Witze? schien er ihr zu sagen.
Archer begann, die Deckel von den ganzen Essensschälchen hochzuheben, und kurz darauf ließen sie sich die Köstlichkeiten schmecken.
Er hielt ihr seine Gabel mit einem Stück Steak hin. „Probier mal. Es ist köstlich.“
Gehorsam öffnete sie den Mund und akzeptierte sein Angebot.
„Großartig. Ich liebe Frauen, die tun, was man ihnen sagt.“
„Wunderbar. Denn ich liebe Männer, die genau das tun, was man von einem typischen Mann erwartet.“
„Au. Du zielst ja direkt auf das Ego.“
„Du nicht?“, gab sie zurück.
„Nein, ich wollte dich nur ein bisschen foppen. Du hast es so gemeint.“
Das glaubte sie ihm sogar. Sie bekam ein schlechtes Gewissen und legte eine Hand auf seinen Arm. „Es tut mir leid.“
Sein Grinsen war ungemein sexy. „Ist schon okay.“ Und er fütterte sie mit noch einem Stück Steak.
Sie suchte eine Krabbe auf ihrem Teller heraus, tauchte sie in die Buttersoße und hielt sie ihm hin. „Probier das.“
Er tat es, und sie fuhren fort, sich gegenseitig mit Leckerbissen zu füttern, während sie unbefangen plauderten. Sie hatte noch nie etwas Vergleichbares gemacht und fühlte sich pudelwohl dabei. Als sie ihn zum Lachen brachte, war es wie Balsam für ihre Seele.
Nachdem die Teller leer waren und ihre Mägen voll, ließ Melody sich zurückfallen und stieß einen zufriedenen Seufzer aus. „Ich habe jetzt bestimmt fünf Pfund zugenommen.“
Archer lehnte sich ebenfalls zurück, legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie kurz. „Und es steht dir sehr gut.“
„Das sagst du doch nur so.“
Er griff nach einer Serviette und tupfte ihr sacht
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