Tiffany exklusiv Band 19
und antwortete: „Gern geschehen.“
Melody schaute noch einmal zum Wald und wandte sich dann widerstrebend zur Tür, willig, den Fototermin zu beginnen.
„Sag mir eins, Melody.“
„Alles, solange es hilft, das Interview hinauszuzögern.“
„Warum bist du wirklich hier?“, fragte Archer ernst. „Du hast gesagt, dass das Geld aus einer Erbschaft stammt, und du benötigst auch die Werbung nicht. Warum also?“
„Ich habe es dir doch schon erzählt. Ich suche ein paar Antworten. Du bist wahrscheinlich in der Lage, sie mir zu geben.“
„Weil du dir einen Ehemann einfangen willst?“
„Nicht unbedingt. Ich will jemanden, den ich lieben kann, aber der ist mir bis jetzt noch nicht begegnet. Wenn du mir helfen kannst herauszufinden, warum nicht, wunderbar. Wenn nicht, dann werde ich trotzdem ein Baby haben, bevor ich dreißig bin.“
„Damit du jemanden großziehen kannst, der dich liebt?“
Sie schaute ihm in die Augen. „Genau.“
„Findest du das nicht selbstsüchtig?“
„Warum? Es gibt viele Frauen, die ihre Kinder allein erziehen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Das funktioniert auch.“
„Nein, das tut es nicht“, erwiderte er mit harter Stimme. „Ich spreche aus Erfahrung. Nur mit seiner Mutter aufzuwachsen bedeutet viel Einsamkeit und wenig Geld.“
Ihr Blick verriet ihm, dass sie zwischen den Zeilen las. „Manchmal ist es nicht viel anders, wenn man von beiden Eltern großgezogen wird, Archer. Geld hat nichts mit Einsamkeit zu tun.“
„Lieber einsam und reich als einsam und arm, aber am besten gar nicht einsam. Meinst du das?“
„Ja.“
„Das hört sich … einsam an, egal, wie man es nimmt.“
„Genau das ist es.“ Und er merkte an ihrem Tonfall, dass ihre Erfahrungen tiefe Spuren hinterlassen hatten.
„Wollen wir jetzt gehen?“, fragte sie.
„Okay. Aber mach dich auf etwas gefasst. Shirley und Duane werden keine Ruhe geben. Ich weiß es, denn ich habe mit ihnen gegessen.“
Entschlossen, das Wochenende möglichst problemlos und mit möglichst guter Werbung hinter sich zu bringen, nahm Archer ihre Hand und ging mit Melody aus der Hütte.
Wider Erwarten genoss Melody den Nachmittag. Duane war witzig und Shirley eine gute Reporterin. Sie machten einen langen Spaziergang, und Duane fand stets die besten Plätze für die Aufnahmen von ihr und Archer.
Melody kam sich ein bisschen vor wie bei einer Theateraufführung in der Schule. So, als könnte sie jede Person spielen, die sie sein wollte. Es war befreiend, zu einer Melody zu werden, die sie vorher gar nicht gekannt hatte.
An einer Steinmauer schlang Archer die Hände um ihre Taille und hob Melody hoch, als wäre sie so leicht wie eine Feder. Sie legte die Hände auf seine Schultern und ließ sie auch dort, nachdem er sie auf die Mauer gesetzt hatte.
„Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt.
„Mir geht es gut. Aber du musst mich festhalten, sonst falle ich noch hinunter …“ Sie klimperte mit den Wimpern. Sie fühlte sich wirklich wie ein ganz anderer Mensch, viel lockerer und längst nicht mehr so zugeknöpft.
Archer streichelte ihre Hüften. „In diesem Fall werden wir so lange hierbleiben müssen, bis Duane ruft.“ Er verteilte kleine Küsse auf ihrem Hals. „Und du kannst mir nicht entkommen.“
Sie legte den Kopf etwas zur Seite, damit er besser herankam. „Wenn ich schreie, würde mir bestimmt jemand zu Hilfe kommen.“
„Wirst du denn schreien?“, fragte er und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
„Ja.“ Sie hob ihren Kopf noch ein wenig näher an seinen Mund.
„Verflixt“, murmelte er. „Ich sollte dich zum Schweigen bringen, bevor du schreien kannst.“
„Zu spät“, flüsterte sie. „Hilfe. Hilfe.“
„Das wird dir nichts mehr nützen. Ich werde deinen geschmeidigen Körper vernaschen, bis du keine Kraft mehr hast, dich zu wehren.“
„Was du nicht sagst“, hauchte sie.
„Du gehörst mir, und ich werde dich so festhalten, dass du kaum Luft holen kannst.“
„Und dass ich all die Muskeln auf deinem Rücken spüren kann.“ Melodys Stimme war so leise, dass Archer sein Ohr ganz dicht an ihren Mund halten musste, um sie zu verstehen.
Schnell strich sie mit der Zungenspitze über sein Ohrläppchen, bevor sie ihn dort küsste.
Der Aufenthalt in dieser malerischen Gegend zusammen mit einem Sexsymbol von Mann war wie ein wahrgewordener Traum für Melody. Hier, fern ihrer gewohnten Umgebung, konnte sie alles sein und alles tun, wonach ihr zumute war. Ihre Sinnlichkeit kam
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