Tiffany exklusiv Band 19
Ihnen?“
„Großartig“, entgegnete Magda in dramatischem Tonfall und musterte ihn anzüglich.
Magdas Erwiderung machte Garrett stutzig. Flame hatte auf die gleiche sinnliche Art gesprochen und ihn mit den Blicken förmlich ausgezogen. War Flames ganze Persönlichkeit nur geschauspielert? War überhaupt irgendetwas an der Frau echt gewesen?
„Ich sollte wütend auf dich sein, weil du mir Flames Brief verheimlicht hast“, bemerkte Gwen leise zu ihrem Sohn.
„Das war auch kein besonders erfreulicher Brief“, verteidigte er sich.
„Vielleicht gehört es nur zu ihrem Spiel.“
„Den Eindruck hatte ich nicht. Er war sehr überzeugend.“
Gwen war nicht davon abzubringen. „Ich habe den Schlüssel, den du gefunden hast, zu einem Schlosser gebracht, und er hat mir versichert, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Haus- oder Wohnungstürschlüssel handelt.“
„Na und?“
„Das bedeutet, dass ihr der Schlüsselanhänger und dieses Café wichtig sind. So erfinderisch, wie sie ist, wird sie sicher beobachten wollen, welche Fortschritte du mit ihrem Hinweis machst.“
Garrett war diese Vorstellung unangenehm. „Mutter, ich habe den Eindruck, dass diese Spekulationen inzwischen außer Kontrolle geraten sind.“
„Im Gegenteil, wir haben alles bestens unter Kontrolle“, prahlte Gwen und deutete auf ihren Komplizen hinter dem Tresen.
Dylan räusperte sich. „Ich freue mich, ankündigen zu dürfen, dass Gwen und ich uns einen neuen Plan ausgedacht haben. Er wird für den Club Werbung machen und zweifellos Flame aus ihrem Versteck locken.“
„Und wie lautet dieser Plan?“, fragten Shari und Garrett gleichzeitig.
„Wir veranstalten eine Party für Singles. Alle Mitglieder des Clubs sind eingeladen. Sie werden Ansteckkarten mit ihrem Vornamen und ihrem Clubcode tragen. So können die Mitglieder den Karteikarten Gesichter zuordnen, ohne dass sie gleich ein Rendezvous verabreden müssen. Garrett braucht sich dann nur noch Flame herauszupicken.“ Dylan rieb sich die Hände. „Brillant, oder?“
„Und wenn sie nicht auftaucht?“, gab Garrett zu bedenken.
„Wir ziehen es so auf, dass sie einfach kommen muss“, erwiderte Dylan. „Wir geben der Veranstaltung das Motto ‚Schlüssel zur Leidenschaft‘. Nur Flame wird die ganz persönliche Nachricht, die darin steckt, erkennen.“
„Und ich werde da sein, um dir zu helfen, sie zu finden“, verkündete Gwen. „Ganz gleich, welche Rolle sie diesmal spielt, sie wird nicht entkommen.“
Shari war fassungslos über den Aufwand, den man betreiben wollte. „Dylan, für eine solche Party haben wir kein Geld. Es kostet Unmengen, einen Ballsaal in einem Hotel zu mieten.“
„Moment – Gwen hat dafür schon eine Lösung.“
Gwen legte den Kopf schräg und sah neckend zu ihrem Sohn. „Was meinst du zur ‚Spotlight Academy‘?“
„Wo wir früher Tanzunterricht hatten?“
„Lily Fleur ist eine alte Freundin. Ich bin sicher, sie hilft uns für einen geringen Preis weiter. Den ich gern übernehme.“
Das kam Gwen ein bisschen sehr schnell über die Lippen. „Du hast sie schon angerufen, nicht wahr?“, fragte Garrett rundheraus.
„Ja, das habe ich in der Tat.“ Gwen nahm die Hand ihres Sohnes. „Wieso fährst du nicht hin und schaust es dir an? Es würde Lily viel bedeuten, wenn du selbst vorbeikommst. Anscheinend warst du einer ihrer besten Schüler.“
„Ich werde dich begleiten“, bot Dylan an, „um das Café zu repräsentieren.“
„Nein“, meinte Garrett zähneknirschend. „Ich fühle mich auch so schon überrumpelt.“ Er hielt inne und lauschte auf seinen Instinkt, der ihm in seinem Beruf stets geholfen hatte. „Ich möchte, dass Shari mich begleitet.“
Sie schluckte. „Ich?“
„Natürlich, du hast dort früher auch Tanzstunden gehabt.“
Genau das bereitete ihr Sorgen, und sie spürte, wie das Eis unter ihren Füßen immer dünner wurde. Langsam fügten sich die Teile des Puzzles zusammen: der gefundene Apartmentschlüssel und ihr verlorener Schlüssel, die Art, wie sie küsste und wie Flame küsste. Wenn sie und Garrett jetzt auch noch wie früher miteinander tanzen würden, würde er unweigerlich anfangen zu kombinieren.
„Natürlich kommt sie mit“, versicherte Dylan seinem Freund. „Sag Lily, ein Samstag Ende Mai wäre gut, und dann klär die Bedingungen mit ihr.“ Er klopfte Garrett auf die breite Schulter. „Auf geht’s, Freunde, lasst uns keine Zeit verlieren!“
9. KAPITEL
Die Tanzschule hatte
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