Tiffany exklusiv Band 19
an etwas anderes zu denken, ihre Fantasie drehte sich immer wieder darum, wie er wohl nackt aussah.
„Geht es so?“, fragte er, als er im Smoking wieder an Deck kam.
Sie betrachtete ihn bewundernd von oben bis unten. „Und ob.“
Doch als sie schließlich ihr rotes Cocktailkleid angezogen hatte, war sie nervös. Noch nie war ihr die Reaktion eines Mannes auf ihre Kleidung so wichtig gewesen wie jetzt. Im Licht der einsetzenden Dämmerung betrat sie das Deck. Jonah stand an der Reling und betrachtete die vorbeiziehende Skyline der Stadt. Er musste das Klappern ihrer Absätze gehört haben, denn er drehte sich um, als Natalie auf ihn zuging.
Schweigend streckte er die Hand nach ihr aus. Sie hätte diese Geste ignorieren sollen. Ihn zu berühren war zu gefährlich, und ihr Puls beschleunigte sich, sobald ihre Hand in seiner lag.
„Wie sehe ich aus?“, fragte sie unsicher.
„Umwerfend“, antwortete er und zog sie an seine Seite. „Wenn du geplant hast, mich an diesem Wochenende zu verführen, machst du deine Sache gut.“
„Glaub mir, das hab ich nicht geplant.“
„Dann bist du wohl ein Naturtalent.“
Sie wich seinem Blick aus und zwang sich, auf das Lichtermeer Manhattans zu sehen. Sie hoffte inständig, auch für die nächsten Stunden einen klaren Kopf behalten zu können. Zunächst einmal musste sie den richtigen Augenblick finden, um ihm von dem Buch ihrer Mutter zu erzählen.
4. KAPITEL
Eine elfenbeinfarbene Limousine stand an der Anlegestelle und wartete offenbar auf Jonah und Natalie. Mit ihr warteten ein TV-Van und eine Horde Frauen, die Schilder bei sich hatten, auf denen sie ihre Liebe für Jonah bekundeten.
Er zog die Brauen zusammen. „Anscheinend kommen wir nicht ungestört zum Hubschrauberlandeplatz.“
Natalie zog den weißen Pelzmantel wegen der Abendkühle fester um sich. „Nein, aber sobald wir im Hubschrauber sitzen, sind wir in Sicherheit. Ich muss zugeben, dass es auch mir langsam zu bunt wird.“
Jonah überlegte, wie sie den Neugierigen entwischen konnten. „Es wird der reinste Zirkus sein, wenn wir erst im Plaza sind.“
„Wahrscheinlich.“ Natalie seufzte, als Eric die Gangway der „Satin Doll“ herunterließ. „Als kleines Mädchen wollte ich ein Filmstar sein. Aber wenn es so ist wie jetzt, bin ich froh, dass ich es nicht geworden bin.“
Suzanne kam zu ihnen. „Danke, dass Sie mit uns gesegelt sind.“
„Es war herrlich“, erwiderte Jonah. „Ich fand es schön, dass ich eine Weile ans Ruder durfte. Die Jacht lässt sich wunderbar steuern.“
„Gern geschehen.“ Suzanne zögerte. „Würden Sie mir ein Autogramm geben, Jonah? Es ist für meine Tochter“, fügte sie rasch hinzu und zog Papier und Stift aus ihrer Hosentasche. „Ihr Name ist Gretchen, und sie hat gerade einen kleinen schwarzen Welpen bekommen, den sie Bobo genannt hat. Sie wäre begeistert, wenn …“
„Klar.“ Jonah nahm den Stift und das Papier, um es hinter sich zu bringen. „Und bitte sagen Sie Ihrer Tochter, dass ich nicht Superman bin.“
Suzanne lächelte. „Ich wollte ihr sagen, dass Sie genauso wundervoll sind, wie sie es sich vorgestellt hat.“
Er errötete leicht. „Tja dann, vielen Dank. Wir sollten jetzt besser gehen.“
„Bist du sicher, dass du nicht wie Superman fliegen kannst?“, meinte Natalie. „Das wäre jetzt nützlich, um den vielen Menschen am Pier zu entkommen.“
„Sehr witzig.“ Jonah wandte sich an Eric, der mit dem Gepäck dastand und bereit schien, sie vor den Wartenden abzuschirmen. „Am besten, wir halten uns nicht erst damit auf, die Taschen im Kofferraum zu verstauen. Werfen Sie sie einfach in den Wagen, und wir springen hinterher.“
„Einverstanden.“
Jonah holte tief Luft. „Also los.“ Er legte schützend einen Arm um Natalie und lief mit ihr wegen des grellen Scheinwerferlichts mit eingezogenem Kopf die Gangway hinunter. „Nicht stehen bleiben!“
„Okay.“
Er bahnte sich mit ihr hinter Eric einen Weg durch die Menge und ignorierte die Mikrofone, Kameras und die Fragen, die Natalie und ihm zugerufen wurden. Der uniformierte Chauffeur öffnete die hintere Tür. Eric warf die Reisetaschen hinein und wich zurück, bevor Jonah Natalie in den Wagen schob.
„Steigen Sie ein, und fahren Sie los!“, schrie Jonah dem Fahrer zu, der offenbar dachte, er müsse Jonah ebenfalls die Tür aufhalten. Jonah stieg ein und bekam mit Mühe die Tür zu, die jemand aufzuhalten versuchte. Endlich schnappten die Riegel zu, und erleichtert
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