Tiffany exklusiv Band 19
Kühlschranktür und betrachtete Natalies rotes Kleid. „Dummerweise bist du für französischen Wein gekleidet“, meinte er in sanftem Ton. „Ich wünschte, ich könnte dir etwas Aufregenderes anbieten.“
Das tust du bereits, dachte sie, brachte jedoch nicht den Mut auf, es auszusprechen. „Ich mache mir nichts aus vornehmem Essen und Trinken.“
„Auf der Jacht schienst du es genossen zu haben.“
Sie zuckte die Schultern. „Wenn es Gourmetessen gibt, mag ich es. Aber ich esse nicht ständig so.“
Er musterte sie, als wollte er herausfinden, weshalb sie seiner Vorstellung von einer reichen Frau überhaupt nicht entsprach. Vielleicht würde er nie darauf kommen, denn sie würde ihm viel mehr vertrauen müssen, bevor sie ihm die Wahrheit über ihre finanziellen Verhältnisse gestand.
Sie sah auf ihr Cocktailkleid herunter. „Ich könnte wieder mein Sweatshirt und die Hose anziehen. Diese Schuhe passen nicht zu dem Kleid, und da wir nicht im Plaza essen, sollte ich mich vielleicht lieber ungezwungener kleiden.“
„Zieh dich nicht um“, bat er.
„Warum nicht?“
„Es ist wie mit dir und dem Gourmetessen. Normalerweise mache ich mir nichts aus schicker Kleidung. Aber zu einem besonderen Anlass kann ich es genießen. Es ist ein großartiges Kleid, und was die Schuhe angeht …“ Er grinste. „Sie sehen irgendwie süß aus.“
„Oh.“ Ihre Blicke trafen sich. Der amüsierte Ausdruck verschwand allmählich aus seinen Augen, und an seine Stelle trat das vertraute Verlangen. Das Schweigen zwischen ihnen dauerte an, und Natalies Herz schlug schneller. „Hast du … dachtest du … stellst du dir vor, dass ich bis morgen bleibe?“
Er lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Hast du denn vor zu bleiben?“
„Ich weiß nicht.“ Sie schluckte nervös. „Das Arrangement im Hotel war weniger privat. Ich habe schließlich nicht für das Privileg bezahlt, die Nacht mit dir verbringen zu dürfen. Aber jetzt kommt es mir genau so vor.“
„Soll das heißen, ich kann deine Wünsche ablehnen und dich nach dem Essen in ein Taxi setzen? Dann hättest du aber nicht viel für dein Geld bekommen.“ Er klang sanft, aber sein Ton verriet auch eine gewisse Nervosität seinerseits.
„Vermutlich nicht.“
„Keine Sorge, ich bin viel zu neugierig auf deine Bitte, um dich nach Hause zu schicken, bevor ich sie gehört habe.“
Das erinnerte sie endlich wieder an ihr eigentliches Vorhaben. „Das ist gut. Also trinken wir ein Bier.“
„Und sprechen über das, worum du mich bitten willst?“ Er öffnete erneut den Kühlschrank.
„Vielleicht. Hast du Erdnüsse?“
„Ja, ich habe Erdnüsse. Das ist aber auch schon fast alles.“ Er nahm zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und machte ihn zu. „Mrs Ruggerelo hat keine Lasagne vorbeigebracht.“
„Wir hatten ein ausgiebiges Mittagessen. Heute Abend brauche nicht mehr viel.“
„Ausgezeichnet.“ Er trug die Flaschen an den Hälsen zu einer kleinen Speisekammer und holte eine Dose Erdnüsse heraus. „Gläser befinden sich im Schrank über der Spüle.“
Sie öffnete den Schrank und nahm zwei Gläser heraus. Sie bemerkte, dass sich kein schmutziges Geschirr im Spülbecken befand. Das würde ihre Mutter gerne hören. Schmutziges Geschirr passte sicher nicht in ihr Bild von einem Helden.
Sie machten es sich auf dem Sofa bequem, und Jonah saß so nah bei ihr, dass sich ihr Puls von Neuem beschleunigte. Sie beobachtete das Spiel seiner Unterarmmuskeln, als er den Deckel der ersten Flasche aufdrehte, und verfolgte, wie er Bier in ein Glas goss. Er hatte so geschickte Hände, so wundervolle Finger. Sie bemerkte eine helle Stelle von der Größe eines Silberdollars auf seinem Handgelenk.
Jonah reichte ihr das schäumende Glas Bier. „Hast du gedacht, ich würde es überlaufen lassen?“
„Nein!“ Sie errötete. „Ich habe mich nur gefragt, woher du die Narbe auf deinem Handgelenk hast.“
Er betrachtete die Stelle, als hätte er sie selbst längst vergessen, und schenkte das zweite Glas ein. „Ich habe bei einem Feuer meinen Handschuh verloren. Das muss ungefähr vier Jahre her sein.“
Die Vorstellung von all den vielen Malen, bei denen er sich den Weg in brennende Gebäude gebahnt hatte, ließ sie erschauern. „Bist du oft verletzt worden?“
„Zum Glück nicht.“
„Wie oft?“ Der Duft seines Rasierwassers zog sie an und weckte in ihr den Wunsch, sich an Jonah zu schmiegen. Doch sie nahm sich zusammen. Sie sollten jetzt lieber über das
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