Tiffany Extra Band 01
„Ach, die. Die hat Mark Custer gemacht.“
„Mark Custer.“ Beth wirkte so irritiert, als habe ihr jemand gesagt, der Himmel sei gelb. „Spielte der nicht in deiner Mannschaft?“
Dylan nickte. „Wäre der Coach nicht eingeschritten, hätte ich dem Idioten für diesen Schwachsinn ein Veilchen verpasst.“
„Ich war überzeugt, dass es jemand aus meinem Umfeld war. Aber warum hätte Mark das tun sollen …?“
Dylan fasste sie am Arm. „Beth, du bist auf dem falschen Dampfer.“
Ihr Lächeln wirkte angespannt. „Hey, es ist zehn Jahre her. Bestimmt haben sich alle amüsiert. Keine große Sache. Ich sehe mal nach, ob es immer noch regnet.“
Er ließ sie los, als sie demonstrativ auf seine Hand blickte. „Sobald wir wieder im Hotel und umgezogen sind, werden wir nett zu Abend essen, und dann kannst du dein Tonband einschalten.“
Sie antwortete nicht.
„Es war anders, als du glaubst.“ Seufzend sprang Dylan auf und folgte ihr, als sie durch das Fitnessstudio zur Vordertür stürmte. Marks blöde Aktion hatte ihm gegolten, nicht ihr. Aber scheinbar machte ihr die Sache immer noch etwas aus, und er würde ihr einiges erklären müssen.
Er gab seine Handtücher am Tresen ab, zog sein Handy aus der Tasche und tippte, während er gleichzeitig die Tür aufstieß, die Nummer eines Taxi-Rufs ein. Beth lehnte an der Hauswand und hatte den Blazer wieder über den Kopf gezogen, um sich vor dem Regen zu schützen.
„Wir könnten drinnen warten, wo es trocken ist“, schlug er vor, als er sah, wie sie die Nase krauszog, als Regen auf ihre Wimpern tropfte.
Sie blinzelte die Tropfen weg und spähte die leere Straße hinunter. „Wir sollten wohl ein Taxi rufen, hm?“
„Schon geschehen.“
„Oh. Gut. Danke.“ Ihr Blick begegnete seinem. „Du wirst nass. Geh rein. Ich rufe dich, wenn das Taxi da ist.“
„Du könntest aber auch Platz machen.“
„Stimmt.“ Sie warf einen Blick auf die mit Graffiti beschmierte Wand und wich zur Seite.
„Ich mache dir einen Vorschlag.“ Er ergriff sie bei den Schultern und zwängte sich hinter sie, sodass er zwischen ihr und der Wand stand. „Komm her, damit du nicht nass wirst.“ Er legte den Arm um sie, zog sie an sich. „Oder willst du lieber im Regen stehen?“
„Ich kann drinnen warten.“
„Entspann dich, Beth“, murmelte er in ihr Haar. „Die Nacht fängt gerade erst an. Ich werde nichts tun, das irgendwie unanständig ist.“
Sie beugte den Kopf und bot ihm einen Blick auf ihren hübschen Nacken. „Gut“, sagte sie so leise, dass ihre Stimme im Regen kaum zu hören war.
Er lächelte. „Das überlasse ich dir.“
5. KAPITEL
Gehen und drinnen zu warten, bis das Taxi kam, wäre die einzig richtige Reaktion gewesen. Aber Dylan wärmte ihr den Rücken mit seiner Brust, hatte die Arme unter ihren Brüsten verschränkt und schirmte sie vor dem Regenwasser ab, das von der Dachrinne strömte und auf den Bürgersteig spritzte.
Sie spürte seinen Atem in ihrem Haar. Obwohl sie wusste, dass es alles noch schlimmer machte, berührte sie die Muskeln seines Unterarms, erlaubte es sich einen kurzen, verrückten Moment länger, ihre Hand dort liegen zu lassen, ehe sie sich aus der Umarmung löste.
„Ich stelle mich drinnen unter. Gib mir Bescheid, wenn das Taxi kommt.“
„Ich glaube, da ist es schon.“ Mit dem Kinn deutete er zur Straße.
Das Taxi hielt nicht weit von ihnen, und sie liefen zur hinteren Tür. Dylan schob sie in den Fond, und sie rutschte durch, als er einstieg.
Er nannte dem Fahrer den Namen des Hotels, dann wandte er sich lächelnd zu ihr um.
„Ich möchte dir etwas vorschlagen.“
„Was denn?“
„Jedes Mal, wenn du mir eine Frage stellst, habe ich auch eine gut.“
Sie musste lachen. „Glaub mir, so interessant bin ich nicht.“
„Ich würde es gern herausfinden.“
„Dir ist klar, dass dieses Interview förderlich für deine Karriere sein könnte, oder? Je mehr Fans darauf setzen, dass du eine Verstärkung für das Team bist, desto besser.“
„Fans sind toll, aber sie fällen keine Entscheidungen. Wenn ich nominiert werde, dann wegen meiner Leistung.“
„Das Interview wird nicht schaden.“
„Bist du sicher?“
„Es sei denn, es gäbe etwas in deinem Leben, das wirklich schiefgelaufen ist.“
„Ich sagte nicht, dass ich dir das Interview nicht gebe. Aber ich brauche eine Gegenleistung. Also. Frage gegen Frage, wie steht’s damit?“
„Wie steht’s damit, wenn ich dir fünf Fragen stelle?“
„Drei,
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