Tiffany Extra Band 01
sie anrufen, ihnen sagen, dass alles in Ordnung war.
„Ich muss wohl nach dir eingeschlafen sein.“ Rick streckte sich und breitete die Arme aus.
„Ich muss …“ Sie brach ab und ließ den Blick über Ricks Körper gleiten, die breiten Schultern, die muskulöse Brust, die definierten Muskeln an seinen Unterarmen und die gewölbten Bizeps an seinen Oberarmen, die halb von den Ärmeln seines T-Shirts verdeckt wurden.
„Es tut mir leid, Jill, was …“ Verlegen brach er mitten im Satz ab, dann lächelte er sarkastisch. „Na ja, immerhin warst du sechs Jahre lang Jill für mich. Ich bekomme mildernde Umstände, bis ich Lindsey abgespeichert habe.“
Lindsey nestelte am Saum ihres Tops. All die Jahre hatte er an sie gedacht? Nein, das konnte nicht sein. So einen tiefen Eindruck konnte sie nicht hinterlassen haben, nicht einmal als Jill. Ein Mann wie Rick hatte wahrscheinlich mehr weibliche Fans, als er verkraften konnte.
Sie selbst hatte immer wieder an ihn gedacht. Am Anfang hatte sie kaum geschlafen, weil sie immer wieder jene Nacht am Strand durchlebt hatte. Sie hatte sich zwingen müssen, damit aufzuhören, weil sie wirklich Angst gehabt hatte, ihre Abschlussprüfung nicht zu bestehen. Nun ja, sie hatte denn vor Rick nie einen Orgasmus gehabt.
Lindsey räusperte sich. „Wovon haben wir gerade geredet?“
Rick sprang auf und streckte die Hand aus. „Ich habe eine Idee.“
Sie ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Dabei starrte sie auf seine Hände und dachte daran, was diese Hände letzte Nacht getan hatten. Oje, plötzlich wurde ihr heiß. Sie wurde doch nicht schon wieder rot, oder? Offenbar schon, und zwar am ganzen Körper. Unwillkürlich presste sie die Schenkel zusammen.
Ihre Brustspitzen wurden hart, und Rick hatte es offenbar bemerkt. Jedenfalls starrte er darauf.
„Da kommt jemand“, sagte sie und bückte sich, um die Strandlaken einzusammeln.
„Nur ein paar Surfer.“
„Wir sollten gehen.“
„Ja.“ Er hob die Matte auf und rollte sie zusammen.
„Meine Freundinnen werden mich umbringen.“
„Warum? Du hast ihnen doch eine SMS geschickt.“
Die Stimmen kamen näher, und Lindsey wurde noch nervöser. Dabei gab es eigentlich keinen Grund dafür. „Ich habe ihnen geschrieben, dass wir am Strand essen wollten, nicht dass ich über Nacht bleiben würde.“
Rick lächelte breit. „Ich wette, sie können sich denken, was passiert ist.“
Lindsey verdrehte die Augen und tat, als gäbe es nichts Wichtigeres als das Zusammenfalten der Strandlaken. Sie hasste sich dafür, dass sie immer so verlegen war. Ein Psychiater würde wahrscheinlich ihren Eltern die Schuld dafür geben. Manchmal tat sie das selbst. Allerdings waren ihre Brüder in demselben extrem strengen Elternhaus aufgewachsen wie sie, hatten aber kein Problem damit, ihre Gefühle auszudrücken.
Ihr älterer Bruder Brian war sogar mit siebzehn schon Vater geworden. Sie hingegen war fast achtzehn gewesen, als sie zum ersten Mal einen Jungen geküsst hatte.
Rick blickte zu den beiden Männern und nickte ihnen zu. Er sagte etwas über das Rauschen der Wellen hinweg, das Lindsey nicht verstand, die Männer offenbar schon, denn sie antworteten.
Die Höflichkeit gebot, dass sie die beiden wenigstens mit einem Nicken begrüßte. Lindsey drehte sich um und stellte fest, dass es sich um zwei Jungs so um die siebzehn handelte. Sie lächelte ihnen zu, doch sie schienen keine Notiz von ihr zu nehmen. Der schlaksige Blonde starrte Rick mit unverhohlener Bewunderung an.
„Hey“, sagte er, „ich hab dich im Dezember gesehen, als Sunset dreizehn geschafft hat.“
Der Kleinere, etwas Stämmigere grinste. „Du warst echt klasse, Mann.“ Er hob die Faust mit nach oben gestrecktem Daumen. „Wann sehen wir dich bei Triple Crown?“
Rick zuckte mit den Schultern. „Vielleicht nächstes Jahr.“
„Komm schon, Alter, das hast du letzten Februar auch schon gesagt.“ Der junge Mann blieb stehen.
Der Schlaksige ging weiter. „Lass uns gehen, Skeet.“ Er nickte Rick zu. „Man sieht sich.“
„Macht’s gut“, sagte Rick und begann, die Kühlbox auszuleeren.
„Kennst du die beiden?“, fragte Lindsey.
Er schüttelte den Kopf. „Die Colas sind noch kalt. Willst du eine?“ Er öffnete eine Dose. „Wenigstens, bis wir irgendwo einen Kaffee bekommen können.“
„Danke.“ Lindsey trank einen Schluck, denn ihr Mund war ganz trocken. „Tut mir leid, aber zum Kaffeetrinken habe ich keine Zeit.“
Rick öffnete noch eine
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