Tiffany Extra Band 01
ihrer Schickimicki-Fassade vermutet hatte. Obwohl ihm eine solche Wandlung damals eher unmöglich erschienen war. Aber manchmal fühlte es sich richtig gut an, falschzuliegen.
„Ich sagte dir ja, dass ich es ernst meine“, sagte sie, als habe sie seine Gedanken erraten. Sie beugte sich über den Schaltknüppel, achtete aber darauf, Rob dabei nicht zu berühren.
Er wusste, dass sie darauf wartete, wie er sich entschied. Es gab zwei Möglichkeiten, wie die Nacht verlaufen konnte: Entweder er ging spazieren, oder er hielt sich fit durch Sex.
Er rückte ganz nah.
5. KAPITEL
Tori sog so scharf die Luft ein, dass es Rob den Atem nahm; zum Glück für sie, denn ihren hatte er ihr geraubt. Sie war sicher gewesen, dass er kneifen und tausend Gründe anführen würde, warum es nicht ging.
Irgendwie wanderte ihre Hand zu seinem Nacken. Und als er ihr lockend mit der Zunge über die Lippen strich, damit sie sie für ihn öffnete, wusste sie, dass er sich diesmal anders entschieden hatte. Aber für den Fall der Fälle hielt sie ihn fest.
Und er umspielte ihre Zunge auf diese sinnliche Art wie damals bei ihrem ersten Kuss, den sie nie vergessen hatte und den sie seitdem in ihren Träumen immer wieder erlebte. Der gewissermaßen ihr erotischer Ideengeber geworden war, bis ins Detail. Sie zitterte, als Rob sie spielerisch in die Unterlippe biss, und das Stöhnen tief in seiner Kehle ließ sie förmlich zerschmelzen …
Wenn sie nicht sofort aufhörte, würde sie ihm ihr Atelier nie zeigen. Aber dies war womöglich ihre einzige Chance. Alles konnte passieren. Sie balancierten auf einem extrem dünnen Seil, und ein Windstoß genügte, um sie zu Boden zu fegen.
Tori schnappte nach Luft, als sie seine Hand auf ihrer Brust spürte; spürte, wie er die empfindsame Spitze durch den Stoff ihres Kleides hindurch zwischen die Finger nahm. Jede Faser in ihr begann zu prickeln, so heftig, dass es nicht normal war. Nicht für sie. Sie mochte Sex, aber sie konnte auch ganz gut ohne leben. Doch dem Verlangen, das sich jetzt in ihr aufbaute, nachzugeben und Rob tief in sich zu spüren, erschien ihr auf einmal so wichtig wie ihr nächster Atemzug.
Als hätten sie es verabredet, hörten sie gleichzeitig auf, sich zu küssen. „Wir sind im Auto“, murmelte er.
Sie kicherte. „Ich weiß.“
„Okay.“ Wieder eroberte er ihren Mund. Seine Hand lag noch auf ihrer Brust, die andere legte er ihr auf den Oberschenkel, fluchte frustriert. Er war einfach zu groß, um sich in dem engen Porsche frei bewegen zu können!
Und dann strich plötzlich ein Lichtkegel über sie hinweg. Die Scheinwerfer eines Wagens erfassten sie – und sie erstarrten beide.
Mund an Mund verharrten sie, horchten, bis sie hörten, wie ganz in ihrer Nähe eine Autotür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Kurz darauf gingen in einem Blumenladen vor ihnen die Lichter an.
„So ein Mist.“ Tori lehnte ihre Stirn an seine. „Wer macht denn um diese Zeit sein Geschäft auf?“ Sie gab Rob einen kurzen Kuss und ließ den Kopf gegen die Nackenstütze sinken. „Ich bin diesen Leuten noch nie begegnet. Toller erster Eindruck, mich knutschend auf dem Parkplatz zu erwischen.“
Rob lächelte sie an. „Lass uns eine Runde drehen und später wiederkommen.“
„Nein, so einen schlimmen Eindruck können sie nicht gekriegt haben. Wir waren noch gar nicht richtig heiß.“
Er räusperte sich, und ihr Blick fiel auf die Ausbuchtung in seinen Jeans. „Ich nehme alles zurück.“
Er nahm eine ihrer langen Haarsträhnen zwischen die Finger. „Manche Dinge ändern sich nicht.“
„Beruhigend, oder?“ Sie fasste ihm in den Schritt.
„Hey.“ Er hielt ihr Handgelenk fest. „Ich dachte, du wolltest kein Aufsehen erregen.“
„Du traust dich bloß nicht.“
„Nicht?“
„Hm.“
Er hob ihre Hand an den Mund und hauchte einen Kuss darauf. „Also, verschwinden wir von hier, oder rennen wir in deinen Laden?“
Niemand hatte ihr je die Hand geküsst, und es gefiel ihr. „Wir rennen in den Laden. Los.“
Beide beeilten sich. Vor der Tür war Tori so aufgeregt, dass sie mit ihrer zitternden Hand den Schlüssel nicht ins Schloss bekam und Rob es übernahm.
„Da gibt es noch nicht viel zu sehen, erwarte nichts Großartiges.“
„Alles klar.“
„Okay.“ Sie war nervös. Verrückterweise, denn Rob war ja nicht ihr Richter. Sie tastete nach dem Lichtschalter, und im nächsten Moment war es hell im Laden. Aber abgesehen von zwei Aquarellen, die an der Wand lehnten,
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