Tiffany Extra Band 01
Exverlobte.“
Überrascht blickte Tess ihn an. „Du warst verlobt?“
„Vor fünf Jahren. Ich dachte, ich liebe sie. Ich war dumm, und sie wollte vorankommen. Sie war Innenarchitektin in einem unserer Büros, und ich nahm an, ich sei reif für die Ehe.“
„Was ist passiert?“
„Ich erwischte sie im Bett mit meinem älteren Bruder. Und als sei das noch nicht schlimm genug, beschloss sie, ihn zu heiraten. Wie in einer richtig miesen Seifenoper.“
„Das tut mir leid. Wie schrecklich für dich.“
„Das war es. Aber weißt du, was das Schlimmste war? Meine Eltern haben von mir erwartet, dass ich das alles akzeptiere und mich für die beiden freue.“
„Vielleicht nur um des lieben Friedens willen?“, überlegte sie laut.
„Oder lag’s mehr daran, dass Sam das Geschäft übernehmen sollte? Bloß kein Skandal um ihn. Alles blieb streng geheim.“
„Und warum hat deine Schwester angerufen?“
„Komm zu mir und küss mich. Dann fühle ich mich gleich viel besser, wenn ich dir den Rest erzähle.“
Sie hüpfte aus dem Sessel und ging an den Beckenrand. Auf Zehenspitzen gab sie ihm einen Kuss. „Warum hat deine Schwester angerufen?“, wiederholte sie.
„Weil sie dachte, dass Alicia vielleicht hierherkommt. Sie und Sam wollen sich scheiden lassen, und sie ist verschwunden. Diese Insel hat sie immer geliebt.“
„Kommt sie deinetwegen?“
„Sie weiß gar nicht, dass ich hier bin.“ Er runzelte die Stirn. „Es sei denn, sie hat im Hotel angerufen, und man hat es ihr gesagt.“ Er schüttelte den Kopf. „Keine Angst, sie wird uns nicht stören. Wenn sie kommt, verschwinden wir.“ Entschlossen stieß er sich vom Rand ab und glitt ins Wasser, um sie heiß und verlangend zu küssen.
Alicia hatte er nie geliebt. Trotzdem hatte ihr Betrug lange in ihm gebrannt. Aber irgendwann war dieses Feuer erloschen gewesen, und er war wieder frei. Jetzt hatte er Tess, die jeden Gedanken an eine andere Frau aus seinem Gedächtnis gelöscht hatte.
„Ich verstehe dich besser, als du denkst. Ich weiß, wie sich das anfühlt: wie ein Schlag in den Magen. Als ob alles, an das du geglaubt hast, nur eine Ausgeburt deiner Fantasie war.“
„Genau!“
Ihre Lippen streiften seine Brust. „Mir ist es auch passiert.“
„Wann war das?“
„Vor weniger als vierundzwanzig Stunden.“
Offensichtlich schockiert, trat er einen Schritt zurück. „Wovon redest du?“
„Kannst du dich daran erinnern, wie mir letzte Nacht die Nerven durchgegangen sind? Auf meinem Handy war eine SMS von Alison. Jeffrey hat seine Verlobung bekannt gegeben – aber nicht mit mir.“
Fassungslos starrt Derek sie an. „Das ist doch nicht möglich. Ich dachte, du wärst … oder nicht … das verstehe ich nicht. Warum hat er das getan?“
„Was ich für eine ernsthafte Beziehung gehalten habe, war nur ein schäbige Affäre. Mit mir hat er geschlafen, wenn er auf der Ranch war – und wenn nicht, dann hat er mit irgendeiner Debütantin herumgeturtelt. So viel zum Thema ‚Seifenoper‘.“
Obwohl es ihm natürlich für Tess leidtat, empfand er diese Nachricht als ausgesprochen ermutigend. Jetzt waren sie beide frei – frei für eine gemeinsame Beziehung. „Tut mir leid. Das war für dich sicher …“
„Etwas beschämend. Auch auf viele Hundert Kilometer Entfernung. Aber wenigstens war ich nicht auf der Party, als er es bekannt gegeben hat. Das wäre die totale Demütigung gewesen.“ Sie lächelte ihn an. „Davor hast du mich gerettet. Du und ein defekter Aufzug.“
„Wir sind schon ein Pärchen, was?“
Lachend stieß sie sich von ihm ab und spritzte ihm ins Gesicht. Derek tauchte, schoss unmittelbar vor ihr aus dem Wasser und zog sie mit sich hinunter.
Beim Auftauchen musste sie ordentlich prusten. „Du hast Glück, dass ich dich mag!“
„Und warum magst du mich?“
Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ich mag dich, weil du ein Flugzeug hast!“, erklärte sie mit ernsthafter Miene. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
Mit einem Griff hatte Derek sie umschlungen und in die Mitte des Beckens geschleppt.
„Warum magst du mich?“, wiederholte er seine Frage. Dabei drohte er, sie noch einmal unterzutauchen.
„Weil … weil du ein fantastischer Liebhaber bist.“
Er stellte sie wieder auf die Füße. „Ist das alles?“
„Nein“, entgegnete sie diesmal ganz ernsthaft. „Willst du die Wahrheit wissen?“
„Unbedingt!“
„Ich habe dich gern, weil du mich so magst, wie ich bin. Das gibt
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