Tiffany Extra Band 03
ganzen Hutstapel auf dem Kopf hast“, sagte er. „Allerdings würde ich die dazugehörigen Männer alle k. o. schlagen.“
„Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus“, erwiderte Joanna und beschloss, die Gelegenheit zu nutzen. „Da wir gerade von Kleidung sprechen. Ich fürchte, ich habe das T-Shirt ruiniert, das ich für dich reinigen wollte. Ich kaufe dir einfach ein neues. Tut mir leid.“ Sie blickte ihn von unten herauf an.
„Nicht nötig. Es war nett von dir, es zu versuchen.“
„Wie ist das mit dem Blutfleck überhaupt passiert? Du hattest dich doch gar nicht geschnitten.“
Ben schaute sie irritiert an. „Wieso interessiert dich das so?“
„Weil ich mir Sorgen mache. Ich mag dich und …“
Sie brach ab. Obwohl sie meinte, was sie sagte, kam sie sich plötzlich scheinheilig vor, weil sie diese Worte gebrauchte, um ihn auszufragen.
„Das war keine große Sache. Als ich joggen war, habe ich da draußen zwei Streithähne getrennt. Einer von beiden hat einen Treffer ins Gesicht abbekommen. Als ich ihm in seinen Wagen half, hab ich mir wohl diesen Fleck geholt. Das ist alles.“
„Ach so.“ Sie lächelte. „Jetzt komme ich mir ganz schön blöd vor.“
„Das musst du nicht. Ich finde es gut, dass du dir Sorgen um mich machst. Nach deinen jüngsten Erfahrungen ist es wohl normal, dass du dir Fragen stellst.“
„Wie zum Beispiel über Blutflecken auf Shirts.“
„Ja. Frag mich ruhig immer ganz direkt, wenn dich etwas beunruhigt. Ich hätte es dir gleich erklären sollen, aber ich hielt es nicht für wichtig.“
Einen sehr langen Augenblick sagten sie beide nichts. Don hatte recht, sie hatte vorschnelle Schlüsse gezogen. Es gab tatsächlich eine einfache Erklärung für den Blutfleck.
„Dein Glas ist leer. Ich hole dir ein frisches“, sagte Ben, ganz Gentleman.
„Das wäre nett.“ Sie lächelte.
Er blieb jedoch stehen, legte die Hände auf Joannas Schultern und schaute sie an. Unwillkürlich schloss sie die Augen und wünschte, sie wäre eine ganz normale Frau, die sich an einem Sonntagnachmittag mit ihrem Freund traf. Aber das war sie nicht.
Das ausgelassene Gelächter der Kinder hallte über den Rasen. Joanna schob eine Haarsträhne zurück, die sich immer wieder aus dem Zopf löste, den Lisa ihr geflochten hatte.
All das nahm sie kaum noch wahr, als Bens Mund ihren berührte, erst behutsam, dann fester. Mit der Zungenspitze streichelte er ihre Lippen und drängte sie dann auseinander. Dabei zog er Joanna jedoch nicht näher zu sich heran. Er vertiefte den Kuss auch nicht. Sie legte eine Hand auf seine Schulter und lehnte sich an den Zaun, neben dem sie stand, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Gleich darauf löste sich Ben von ihr. „Ich hole jetzt den Drink.“
„Vielleicht diesmal etwas Stärkeres.“
„Für uns beide“, erwiderte er mit einem Augenzwinkern und ging los.
Joanna sah den spielenden Kindern und den andern Partygästen zu. Es wurde viel geredet und gelacht. Die Stimmung war gut, und sie fühlte sich wohl. Ben war nach ein paar Minuten wieder zurück und brachte zwei große Gläser mit eisgekühlter Limonade. Joanna nippte an ihrem Glas und sah Ben überrascht an.
„Wow – was ist da drin?“
„Nur ein Spritzer richtig guter Tequila.“
„Köstlich.“ Sie nahm noch einen Schluck.
„Ich muss zugeben, ich möchte eigentlich nur mit dir allein sein und dir dieses Kleid ausziehen“, sagte Ben und schaute sie über den Rand seines Glases an, heißes Verlangen im Blick.
„Ich …“ Sie wollte etwas sagen, aber was eigentlich? Sie konnte nicht mehr denken, wenn er sie so anschaute.
„Aber ich schätze, wir müssen uns unter die Gäste mischen.“ Ben grinste. Er nahm ihre Hand und führte Joanna zu der Stelle, wo sich eine größere Menschenmenge um eine Band herum versammelt hatte und wo auf langen Tischen ein leckeres Buffet aufgebaut war. Es duftete nach Gegrilltem und nach glühender Holzkohle. Mehrere mit Grillzange und Bierglas bewaffnete Männer standen hinter den Grills.
Ben führte Joanna mitten hinein in den Trubel. Plötzlich fingen alle an zu tanzen, und Ben nahm Joanna ihr Glas aus der Hand und stellte es mit seinem auf einem Tisch ab.
„Möchtest du?“
Joanna biss sich auf die Unterlippe. „Ich hatte nicht oft die Gelegenheit, ich fürchte, ich bin eine ziemlich schlechte Tänzerin. Vielleicht sollten wir …“
„Lass dich einfach führen.“ Ben zog Joanna an sich, verschränkte seine Finger mit ihren und legte
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