Tiffany Extra Band 03
sie nie wieder loslassen.
Als sie sich voneinander lösten, strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und schaute sie stumm an. Sein Blick drückte so viel Zärtlichkeit aus, so viel … sie wusste nicht, wie sie es nennen sollte. Auf jeden Fall etwas, das mehr war als nur Befriedigung nach gutem Sex.
„Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, als ich zu dir kam“, sagte Ben und drehte das Wasser ab. „Ich wusste, ich sollte dich eigentlich in Ruhe lassen, aber … ich konnte nicht.“
Sie traten aus der Dusche, trockneten sich ab und schlangen sich ein Handtuch um die Hüften.
„Ich bin froh darüber“, war alles, was Joanna Ben entgegnete.
„Nichts hat sich verändert, Ben“, fuhr sie leise fort. „Ich habe einen Job zu machen, und ich darf mich dabei nicht beeinflussen lassen von dem, was gerade passiert ist. Wenn mein Job erledigt ist, bin ich fort.“ Sie lächelte wehmütig.
„Es wäre gut gewesen, das von Anfang an zu wissen“, erwiderte Ben und öffnete die Tür. „Aber ich kann nicht behaupten, dass ich es in irgendeiner Weise bereue. Und ich wünsche mir, dass es wieder passiert.“
Joanna ging es ebenso wie Ben: Sie war schon wieder bereit. Bereit, sich diesem Mann hinzugeben, wie sie sich noch nie einem Mann hingegeben hatte.
„Ich auch, aber du weißt, dass du mich nach dem Prozess wahrscheinlich nie wieder sehen wirst. Und ich, ich sollte jetzt sofort diese Treppe hinuntergehen, meinen Boss anrufen und um Ablösung bitten.“
„Tu das nicht, Jo“, sagte Ben und drückte sie gegen die Wand. „Geh noch nicht. Ich werde aussagen, ich werde tun, was getan werden muss. Ich bin ein großer Junge. Ich weiß, das mit uns wird danach vorbei sein. Ich werde nicht versuchen, dich festzuhalten. Aber solange du hier bist, nachts …“
Er löste den Knoten ihres Handtuchs und ließ es zu Boden gleiten.
Joanna stöhnte auf, als er sie berührte, sie mit seinen Händen, seinen Lippen, seiner Zunge umschmeichelte. Sie klammerte sich an ihn, als er sie hochhob und in Besitz nahm, so leidenschaftlich, als hinge sein Leben davon ab. Seine Stöße waren tief und schnell, und sie passte sich seinem Rhythmus an.
Wie hätte sie Nein sagen können? Es war ja sowieso bald zu Ende. Ben würde seine Aussage machen, und sie würden ihrer Wege gehen.
„Ja, nachts … okay“, sagte sie atemlos und küsste ihn.
11. KAPITEL
Ben hielt sein Versprechen. Tagsüber arbeiteten sie, als ob nichts wäre.
Doch die Nächte waren heiß. Ben wusste, er würde später dafür bezahlen, aber das war ihm egal, solange er nur mit Joanna zusammen sein konnte.
Der Prozess machte ihm weniger Sorgen als der Gedanke, dass Joanna bald aus seinem Leben verschwinden würde.
Natürlich könnten sie sich immer wieder treffen, aber Ben wusste, es würde nicht dazu kommen. Und es wäre nicht genug.
Ein weiterer Tag verging, an dem er Bier zapfte, mit Lisa plauderte und mit Charlie scherzte, als ob alles in bester Ordnung wäre.
Als sie nachts endlich das Restaurant hinter sich abschließen wollten, um zurück zum Haus zu gehen, spürte Ben die Anstrengungen des Tages, er hatte Kopfschmerzen.
„Lass mich erst die Umgebung abchecken, bevor du herauskommst“, sagte Joanna.
„Ich komme mit. Ich muss mir die Füße vertreten.“
Ben schob die Hände in die Taschen und inhalierte tief die kühle Nachtluft.
„Habe ich dir eigentlich erzählt, dass dein Bruder mich angerufen hat?“
Joanna blieb abrupt stehen. „Jarod hat dich angerufen?“
„Ja. Und ich sage dir, es macht keinen Spaß, mit ihm zu telefonieren, wenn er dich fragt, ob du der Bastard bist, der seine Schwester zum Weinen gebracht hat.“ Ben grinste. „Aber abgesehen davon scheint er wirklich in Ordnung zu sein. Er liebt dich wohl sehr.“
Joanna schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass er das getan hat. Der soll sich bloß noch einmal bei mir blicken lassen“, sagte sie erbost.
„Es ist gut zu wissen, dass das alles nicht stimmt – ich meine, dass deine Familie sich nicht um dich kümmert“, sagte Ben.
„Ja, diese Lüge war mir besonders zuwider. Jarod ist ein toller großer Bruder. Auch mein Dad ist ein wunderbarer Mensch. Und jetzt habe ich sogar noch eine Schwägerin. Ich mag meine Familie.“
„Familie ist wichtig. Und Lenny … ich schätze, der war erfunden, oder?“
„Nicht ganz. Es gab einen Lenny, und er war auch ein Idiot, aber kein Schuft. Tut mir leid.“
„Du wolltest so überzeugend wie möglich lügen, nicht wahr?“
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