Tiffany Extra Band 03
war verführerisch attraktiv, eher sinnlich als offenkundig sexy. Normalerweise vergoldete Zeit die Erinnerungen, aber in Kaias Fall waren seine Erinnerungen ihr nicht gerecht geworden.
Stark. Das war das Wort, das Kaia Bennet beschrieb. Und gefährlich.
Von draußen hatte er sie lange genug beobachtet, um zu erkennen, dass sie als Royces Assistentin fungierte. Das bedeutete, dass entweder der Designer Blake angelogen hatte oder dass Kaia den Designer angelogen hatte. Vielleicht beides. Sie war die Nichte des Mannes? Unmöglich. Diese beiden waren Partner, die wahrscheinlich einen Betrug planten.
Blake atmete tief ein und drückte auf sein Mikrofon. „Luke, ich brauche alle Informationen über Kaia Bennet und Royce … wie immer er weiter heißt. Den Designer. Prüfen Sie, ob es eine Verbindung zwischen den beiden gibt.“
„K-i…“
„K-a-i-a. Bennet mit einem T“, buchstabierte er ungeduldig. Kannte denn nicht die ganze Welt Kaia Bennet und ihre Familie?
„Es steht keine Kaia Bennet auf der Gästeliste“, erwiderte Luke.
„Natürlich nicht!“, herrschte Blake ihn an. „Sie ist eine der legendärsten Einbrecherinnen des letzten Jahrzehnts – zumindest war sie das, bevor sie ins Gefängnis kam. Wo sie immer noch sein sollte. Warum ist sie vorzeitig entlassen worden? Justin soll mir die Infos besorgen.“
„Ja, Sir!“
Lukes gespielt unterwürfiger Tonfall sagte Blake, dass er es übertrieb. Trotzdem. Diese Frau war durch seine strengen Sicherheitsvorkehrungen geschlüpft, und er würde verdammt noch mal herausfinden, wie. Und warum.
Am anderen Ende des Raums legte Kaia die nächste Halskette an. Blutrote Steine funkelten auf weißer Haut.
Verlangen stieg in ihm auf. Sie war so unwiderstehlich schön. Andere Frauen brauchten Juwelen, um ihre Schönheit zu steigern. Kaia nicht.
Er beobachtete sie und kämpfte zugleich gegen eine Anziehung an, die ebenso stark wie bei ihrer ersten Begegnung war. Wenn er der Typ Mann wäre, der an Magie glaubte, würde er sagen, dass sie ihn verzaubert hatte.
Wenn er der Typ Mann wäre, der an Liebe glaubte, würde er zugeben, dass er sie geliebt hatte. Ihr Reiz lag nicht nur in ihrem Aussehen. Er hatte damals mit einer abgebrühten Verbrecherin gerechnet, doch sie war schüchtern, fast scheu gewesen. Unerfahrener, als er erwartet hatte, aber das hatte sie mit liebenswertem Eifer wettgemacht.
Blake bewegte sich unbehaglich. Es war schon so lange vorbei, doch seine Lust hatte sich nicht abgekühlt. Vielleicht hatte das unglückliche Ende etwas damit zu tun.
Kaia wandte ihm den Rücken zu und zog sich vor einem silbernen Bilderrahmen die Lippen nach. Blake riss sich zusammen und ging zu ihr. Ein paar Schritte von ihr entfernt blieb er stehen, unsicher, auf welche Art er sich ihr am besten näherte. Während er seine Möglichkeiten abwog, rauschte der Designer heran.
„Mrs Sanderson möchte die Rubine sehen. Schnell, nimm sie ab.“
„Ich habe sie gerade erst angelegt.“ Kaia drehte sich etwas unwillig um und hob die Hände an ihren Hals. Im selben Moment schaute sie über Royces Schulter und entdeckte Blake.
Sein Herz setzte einen Schlag aus, als ihre Blicke sich trafen. Ihre Augen funkelten wie schwarze Diamanten.
Während sie Royce die Kette reichte, drehte der sich um, um zu sehen, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Blake trat vor.
„Das muss Ihre Assistentin sein.“ Er sprach zuerst, um zu demonstrieren, dass er die Kontrolle über die Situation hatte. Außerdem wollte er wissen, ob Royce ihn anlügen würde.
„Ja. Meine Assistentin Samantha …“, Royce drehte sich beim Sprechen zu Kaia um, „… konnte heute Abend nicht kommen, deshalb ist Kaia eingesprungen.“
Blake hatte nicht bemerkt, wie, aber Kaia musste Royce einen Wink gegeben haben.
„Wir kennen uns“, sagte sie.
Sie starrten einander schweigend an.
„Wunderbar“, meinte Royce. „Ich bringe Mrs Sanderson die Kette.“ Und schon machte er sich aus dem Staub.
Kaias Blick verriet nichts von ihren Gedanken. Blake konnte nur hoffen, dass seiner ebenfalls nichts von dem preisgab, was in seinem Inneren tobte.
Sie sollte diejenige sein, die mit einem Gefühlschaos zu kämpfen hatte. Sie war diejenige, die das Gesetz gebrochen hatte. Er hatte recht gehabt, und sie war im Unrecht gewesen. Also warum war er innerlich so zerrissen und sie äußerlich so eiskalt?
Einer von ihnen würde das Schweigen brechen müssen. Blake nahm an, dass er es tun sollte. „Weiß Royce, wer du
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