Tiffany Extra Band 03
Entscheidung. Ich werde dich nicht davon abhalten. Auch nicht bei Stevens verpfeifen. Ich bitte dich nur, noch mal gut nachzudenken, bevor du deine Tarnung aufdeckst. Denn solltest du damit unsere Aktion gefährden, ist deine Karriere beendet.“
Sein Partner legte auf, bevor Caleb antworten konnte. Er hatte gut nachgedacht, und er wollte Marley nicht länger belügen. Es quälte ihn zu sehr.
Er zog sich die Jeans an und suchte nach seinem T-Shirt, das er zusammengeknüllt unter dem Bett fand. Nachdem er kurz im Bad gewesen war, streifte er sich das zerknitterte Shirt über und ging hinunter in die Küche.
Marley saß am Tisch. Niedlich sah sie aus in rosa Shorts und einem weißen Top. Aber sie wirkte verärgert, oder?
„Ist etwas passiert?“ Er setzte sich zu ihr.
Ohne ein Wort reichte sie ihm den Kontoauszug.
Caleb tat so, als sei er ahnungslos. „Was ist das?“
„Ein Konto, das ich mit Patrick eröffnet habe. Bei der Polizei hatte man mir gesagt, es sei gesperrt. Ist es aber offenbar nicht. Und er hat Geld eingezahlt. Oder auf das Konto überweisen lassen. Wie auch immer. Ich wette, es stammt aus seinen Drogengeschäften.“
Mit Sicherheit.
„Er soll endlich aus meinem Leben verschwinden.“ Marley stiegen Tränen in die Augen. „Wäre ich doch nur nicht so dumm gewesen. Ich habe dem Mann jedes Wort geglaubt. Und er hat mich nur belogen. Mir die ganze Zeit etwas vorgespielt.“
So wie ich, dachte Caleb schuldbewusst.
„Tut mir leid.“ Sie wischte sich über die Augen. „Ich wollte dir nichts vorheulen. Ist ja unfair, dich mit der Geschichte zu belasten.“
Er schluckte. „Entschuldige dich nicht. Du hast nichts Falsches getan.“
„Das sieht Hernandez anders.“ Marley lachte bitter. „Er hält mich ja ohnehin für Patricks Komplizin. Und die hunderttausend Dollar wurden auf unser gemeinsames Konto eingezahlt. Der sagt doch sofort, das hätte Patrick niemals getan, wenn ich nicht eingeweiht wäre.“
Genau das glaubten auch Adam und die anderen Polizisten. Alle, bis auf Caleb. „Rufst du Hernandez an?“
„Ja.“ Marley nickte. „Das heißt … ich gehe lieber persönlich hin. Bringe ihm den Kontoauszug. Vielleicht überzeugt ihn das von meiner Unschuld.“
„Und falls nicht?“
„Kann ich es nicht ändern. Aber ich muss die Polizei informieren.“
Die wissen längst von der Überweisung.
Caleb holte tief Luft. Jetzt musste er ihr die Wahrheit sagen. Jetzt. Ihr beichten, dass er ein Polizist war, der seit geraumer Zeit ihr Haus observierte. Und wenn er Glück hatte, würde sie ihn verstehen, ihm seine Lügen verzeihen. Warum denn nicht? Er hoffte es so sehr.
Marley griff nach seiner Hand. „Könntest du mich zur Polizei begleiten?“
„Äh …“
„Bitte, Caleb, es würde mir helfen.“
„Gut, ich komme mit. Aber vorher muss ich …“
„Danke.“ Sie sprang auf. „Ich will nur eben duschen und ziehe mir etwas anderes an, dann können wir los.“
„Warte, ich …“
Marley lächelte, als ihr Blick auf sein zerknittertes T-Shirt fiel. „Du solltest dich auch umziehen.“
„Werde ich, aber zuerst …“
„Wir treffen uns draußen in fünfzehn Minuten.“ Und schon lief sie aus der Küche.
Verdammt! Caleb seufzte frustriert. Warum hatte sie ihn nicht ausreden lassen? Er wollte ihr alles erzählen, und das so schnell wie möglich. Nun musste die Wahrheit wieder mal warten.
Es machte ihn nervös, jetzt tatenlos herumzusitzen. Also stand er auf und beschloss, ins Haus der Strathorns zu gehen. Ja, er würde sich rasieren, ein sauberes Hemd anziehen. Dann sah er bei seinem Geständnis wenigstens gepflegt aus.
Herrje! Was habe ich mir nur dabei gedacht? Im Bad wurde Marley plötzlich bewusst, wie egoistisch ihre Bitte war. Sie konnte doch nicht von Caleb verlangen, sie auf die Polizeiwache zu begleiten.
Es würde ihr helfen, ihn an ihrer Seite zu haben, wenn sie mit Hernandez sprach. Ja. Und neulich, beim Besuch des Detectives, hatte Caleb sie fantastisch unterstützt. Aber durfte sie seine Hilfe heute schon wieder in Anspruch nehmen? Patrick war ihr Fehler gewesen. Nun musste sie die Probleme auch allein lösen.
Außerdem sollte Caleb sie nicht für eine Heulsuse halten, die ständig gerettet werden musste. Das würde er wohl kaum attraktiv finden.
Nein. Marley beschloss, auf die Dusche zu verzichten. Sie eilte ins Schlafzimmer und zog sich hastig an. Sie würde jetzt zu Caleb gehen und ihm sagen, dass sie das Gespräch allein führen musste. Er sollte
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