Tiffany Extra Band 03
geschlafen hat, um einen Verbrecher zu fassen, ist inzwischen wenigstens der Ansicht, dass ich nicht auch kriminell bin. Jetzt geht’s mir schon viel besser! Wie ist es … hast du mit jeder Frau, die du überwachen musst, Sex, oder bin ich die Einzige?“
Caleb zuckte zusammen. „Ich habe noch nie mit einer Zeugin geschlafen“, sagte er und betonte das Wort Zeugin .
Sie dankte es ihm mit einem vernichtenden Blick.
„Marley, bitte versteh mich. Mein bester Freund wurde bei einer Razzia von Patrick Grier erschossen. Und dieser Mörder läuft noch immer frei herum. Ich habe Kontakt mit dir aufgenommen, weil wir hofften, du würdest mir etwas erzählen, was uns weiterhilft. Ich hatte nicht geplant, mit dir ins Bett zu gehen … es ist einfach passiert. Und es hat mich furchtbar gequält, dich zu belügen.“
„Der Tod deines Freundes tut mir leid.“ Ihre Stimme bebte. „Aber du hättest dich anders verhalten können. Mir die Wahrheit zu sagen, wäre hilfreich gewesen.“
„Das wollte ich. Glaub mir.“
Ach ja? Jetzt sollte sie ihm schon wieder glauben. Nein, nein. Ihr Vertrauen war dahin. „Was genau hast du getan?“
Caleb zögerte. „Dich auf den Monitoren beobachtet.“
„Wird alles aufgezeichnet?“
„Ja.“
„Gefilmt.“ Jeder Kuss in der Küche … im Wohnzimmer. All die intimen Momente. In denen sie sich unbeobachtet gefühlt hatte – während er wusste, dass die Kamera jede Zärtlichkeit festhielt. Es grauste Marley. „Gott, ich kann es nicht fassen.“
Caleb wünschte, er wäre vorhin bei ihr geblieben. Dann wäre es nicht zu diesem Fiasko gekommen. Er hätte ihr die Wahrheit schonend beigebracht. Es musste ein Schock für sie sein, die Monitore zu sehen.
Sie wandte sich zur Tür. „Du bist ein Schuft, Caleb.“
„Warte.“ Er griff nach ihrem Arm.
Marley schüttelte seine Hand ab. „Wage es ja nicht, mich anzufassen. Du hast mich vom ersten Moment an belogen. Belogen, um mich auszuspionieren. Du hast mich benutzt. Ich war für dich immer nur ein Fall, Agent Ford .“
„Nein, Marley, du bedeutest mir sehr viel.“
„Ja, sicher“, meinte sie ironisch.
„Es ist so.“ Caleb spürte, wie sein Herz pochte. „Ich habe mich in dich verliebt.“
„Ach wo“, widersprach Marley ihm schroff. „Jetzt versuchst du, mich mit süßen Worten zu besänftigen, damit ich deine Lügen vergesse.“
„Nein, es ist die Wahrheit. Und glaub mir … ich weiß gar nicht, ob ich froh darüber sein soll. Meine Arbeit bei der Drogenfahndung war für mich immer das Wichtigste. Mehr wollte ich nie. Aber dann habe ich dich kennengelernt und … begriffen, was ich all die Jahre verpasst habe.“
Sie blickte ihn zweifelnd an.
„Ein Job wärmt mich nicht in der Nacht“, fuhr Caleb sanft fort. „Er bringt mich nicht zum Lachen wie du. Backt mir keine Pfannkuchen oder verführt mich in einem Auto. Erst du hast mir gezeigt, wie schön es ist, einen Menschen zu haben, dem man vertrauen kann. Eine Partnerin.“
„Wie es aussieht, wirst du dich mit deinem Job begnügen müssen.“ Ihr stiegen die Tränen in die Augen. „Wie soll ich dir jemals wieder glauben?“
„Bitte, Marley …“
„Nein.“ Sie drehte sich um und lief zur Tür hinaus.
„Schönes Drama“, meinte Adam trocken. Er hatte sich im Bad versteckt, als Marley die Treppe heraufgekommen war, und alles mit angehört.
Caleb ignorierte ihn, starrte einen Moment ins Leere, aber dann rannte er Marley hinterher. Auf der Treppe hörte er, wie sie die Haustür zuknallte. So durfte es nicht enden. Was er eben zu ihr gesagt hatte, war die Wahrheit gewesen. Marley war die einzige Frau, die ihm etwas bedeutete, und er wollte sie nicht verlieren.
Auf dem Rasen vor ihrem Haus holte er sie ein. Im gleichen Moment stieg ihr Bruder aus seinem blauen Pick-up.
„Bleib stehen“, bat Caleb.
Nein, Marley rannte die Verandastufen hinauf. Sam war ihr wütendes Gesicht nicht entgangen. Mit schnellen Schritten kam er näher. „Was ist hier los?“
„Nichts.“ Sie öffnete die Haustür. „Komm rein, Sammy.“
„Marley“, versuchte Caleb es erneut. „Hör mir doch bitte zu.“
„Es gibt nichts mehr zu sagen.“
„Und ob. Wir müssen reden. Ich möchte dir alles erklären.“
„Zu spät.“ Sie wandte sich an ihren Bruder. „Nun komm schon rein. Agent Ford wollte gerade gehen.“
Sam folgte ihr ins Haus.
„Agent Ford?“, hörte Caleb ihn noch sagen, bevor ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde.
Da stand er nun … frustriert,
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