Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Wahrheit ein. Sie hatte einen gut aussehenden Mann, einen heißen Kerl hatte sie allerdings sehr lange Zeit nicht mehr in die Finger bekommen. Wichtiger war aber, dass sie um heiße Kerle einen großen Bogen machen sollte. Sie beschloss, die erotischen Fantasien zu vergessen und sich der Realität zuzuwenden, denn Dimitri war auf dem Weg zu ihr, um ihr ein Glas Wein zu bringen. Wie immer zog er die Blicke aller Frauen auf sich. Er könnte ihr gehören, wenn sie ihn wollte. Und du willst ihn. Verdammt, es wäre verrückt, ihn zurückzuweisen.
Offenbar stimmten bei ihr Sollen und Wollen noch nicht überein. Nicht sie hatte ihn eingeladen, sondern Anna, die ihm zufällig über den Weg gelaufen war. Mimi wusste nicht, weshalb er zu dieser Verlobungsparty gekommen war, denn außer ihr und Anna kannte er niemanden. Völlig selbstverständlich ging er davon aus, dass sie beide miteinander verabredet waren – das sollte jede Frau extrem glücklich machen.
„In Ordnung.“ Anna riss sie aus ihren Gedanken. „Wenn dir das Aussehen nicht wichtig ist, wie erklärst du mir dann, dass dieser Mann da drüben dein Date ist?“
„Du hast ihn eingeladen.“
„Nur weil du ein paar Mal mit ihm ausgegangen bist.“
„Meine Familie schwört, er sei perfekt für mich. Und er sieht sehr gut aus“, gab sie zu und sagte mehr zu sich: „Aber es sollte auch knistern.“
„Ich hasse es, dir das zu sagen, doch bei euch beiden stimmt die Chemie nicht.“
Mimi seufzte. „Ist es so offensichtlich?“
„Nur für eine Expertin wie mich.“
Dass es zwischen ihnen nicht funkte, war ihr mittlerweile selbst schon klar geworden. Anderenfalls würden sie und Dimitri wahrscheinlich miteinander ins Bett gehen oder wären vielleicht sogar verlobt, wozu ihr Vater sie vehement drängte. Dimitri war eine neue Führungskraft im Familienunternehmen „Burdette Quality Foods“ und die rechte Hand ihres Vaters. Er war kultiviert, attraktiv, gebildet – in jeder Hinsicht ein perfekter Mann. Aber war er perfekt für sie?
„Offenbar hast du eine kurze sexuelle Durststrecke zu überstehen.“ Anna schüttelte den Kopf.
„Kurz? Ich bin fast am Verdursten.“ Mimi fragte sich nicht zum ersten Mal, ob etwas mit ihr nicht stimmte.
„Und was willst du dagegen tun? Hältst du nach einer Oase à la Brad Pitt oder Johnny Depp Ausschau?“
Dimitri sah wahrscheinlich genauso gut aus wie die beiden Schauspieler, dennoch fehlte ihr das Feuer bei ihm, die Leidenschaft. Seine Küsse fand sie nett, aber sie hatte nie den Wunsch, ihm das Hemd vom Leib zu reißen, ihn an die Wand zu drängen und mit der Zunge über seinen Hals zu streichen. Zu mehr war es bisher zwischen ihnen nicht gekommen. Er hatte das nie forciert, was ihr recht gewesen war. Netter Sex ließ sie kalt. Sie wollte, dass es richtig zur Sache ging. Sie brauchte heißen Sex. Vergiss es. Du verbrennst dir die Finger. Lauwarm ist gut genug.
„Ich weiß es nicht“, sagte Mimi schließlich. „Dimitri ist alles, was ich wollen sollte.“
„Aber nicht das, was du brauchst. Nicht das, worauf du scharf bist.“
Nein, nicht einmal annähernd. „Wie ich schon sagte, es gibt noch mehr im Leben.“
„Sag dir das, wenn dir das nächste Mal ein umwerfender, heißer, halb nackter Mann vor die Füße fällt.“
„Da habe ich wohl bessere Chancen, bei einem Gewitter vom Blitz getroffen zu werden.“
„Gewitter?“, fragte Dimitri, der sie inzwischen erreicht hatte. „Es sieht nicht danach aus.“
Mimi nahm das Glas Wein, das er ihr reichte. „Danke.“
„Gern. Möchtest du tanzen?“
Mit einem gut aussehenden Mann unter dem Sternenhimmel zu tanzen sollte himmlisch klingen, stattdessen ging es für sie einfach nur in Ordnung – wie alles in letzter Zeit in ihrem Leben. Was Männer anging, hatte sie sich in der Vergangenheit von ihrer Libido leiten lassen und teuer dafür bezahlt, also musste sie ihren Verstand einschalten. „Sicher. Danke.“
Sie stellte ihr Glas ab und ließ sich von ihm zur Tanzfläche im Patio führen. Er zog sie an sich und sah sie aus dunkelgrünen Augen unverwandt an. Sie wartete auf den Hauch einer Empfindung, als sie seinen schlanken Körper spürte, aber es kribbelte einfach nicht. Vielleicht würde es das nie tun. Vielleicht genügt es, ihn zu mögen und wertzuschätzen, dass er gescheit und attraktiv war. Sie mochte und respektierte ihn und bezweifelte, dass er sie je verletzen würde. In Bezug auf ihr Fortkommen im Familienunternehmen wäre eine Verbindung
Weitere Kostenlose Bücher