Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
war.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust, reckte das Kinn vor und schwieg, doch ihre Lippen bebten.
Xander fand, sie sah entzückend aus. Alles an ihr war entzückend. Sie war wunderbar, lustig, gescheit – und verdammt stur. Er konnte nicht widerstehen, sie ein bisschen aufzuziehen. „Ich nehme an, dass du deine neuen Nachbarn zum Einzug nicht immer mit einem Zungenkuss beschenkst?“
Sie wurde wütend. „Wie oft müssen wir das noch klären? Du warst in meinem Apartment. Ich hätte die Polizei rufen und dich verhaften lassen können.“
„Ich wette, die Polizisten hätten den Anblick genauso genossen wie ich.“
„Mistkerl!“ Mimi sprang auf.
Er griff nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Bleib hier.“
„Warum sollte ich?“
„Weil du nicht wirklich böse auf mich bist und Spaß hast. Du magst mich.“
Sie zögerte.
„Komm schon“, überredete Xander sie. „Wann hat dich jemand das letzte Mal dazu gebracht, über dich selbst zu lachen? Vermutlich bist du bei der Arbeit immer ernst. Zur Abwechslung willst du es Dad jetzt recht machen und in diese Welt passen, obwohl sie dir nicht gefällt, und dein Nichtfreund macht nicht gerade den Eindruck einer Stimmungskanone. Also, Hermione, trink dein Bier aus und genieße einfach den Sonnenuntergang.“
„Nenn mich nicht Hermione.“
Sie sah ihn an, entzog ihm aber nicht ihre Hand. Er wusste, dass er recht hatte. Sie leistete es sich selten, sich gehen zu lassen und albern zu sein. Offenbar hatte sie entschieden, ihre unkonventionelle Ader zu verdrängen und sich darauf zu konzentrieren, die Tochter zu sein, die ihr Vater sich wünschte. Es war eine Schande, dass diese beeindruckende Frau nicht einmal mehr in der Lage war, sich an einem so schönen Abend zu entspannen. Er konnte nicht widerstehen, ihre Hand an seinen Mund zu ziehen, denn er wollte unbedingt ihre zarte Haut fühlen.
Für den Anfang genügte ihm das. Xander küsste die Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger. Als Mimi leise seufzte, strich er erneut mit den Lippen und mit seiner Zunge darüber, um sie zu schmecken, und zeichnete die Linien auf ihrer Handfläche mit Küssen nach. Diese scheinbar unschuldigen Berührungen hatten etwas sehr Intimes. Er vergaß, dass sie nicht zu ihm passte, und dachte nur noch daran, wie es wäre, sich nicht nur auf ihre Hand zu beschränken, sondern ihr Handgelenk, den Arm, die Schulter, ihren Hals – und immer so weiter – ihren Körper zu erforschen. Es gab so viel zu entdecken, und es draußen zu tun wäre der Himmel auf Erden.
„Wie sieht es mit einer Grillparty aus?“, rief jemand.
Sofort ließ er sie los. Obi-Wan kam mit einem dünnen, blassen Mann im Schlepptau, den er bereits auf der Party getroffen hatte, auf den Patio. Er hieß Will, war Autor und hatte eines der Apartments im ersten Stock gemietet.
Mimi ging den beiden Männern entgegen. „Das hört sich großartig an.“ Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Ab und zu plündert jeder im Haus seinen Kühlschrank für eine gemeinsame Grillparty im Garten.“ Sie überlegte einen Moment, dann fragte sie: „Bist du dabei?“
Er freute sich sehr, dass sie ihn einlud. Was auch immer sie empfunden hatte, als er ihr seine Meinung gesagt oder ihre Hand geküsst hatte – sie war offenbar bereit herauszufinden, wie es mit ihnen weiterging. Er war sicher, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelte – auch wenn ihm noch nicht klar war, wohin es führte. Eines wusste er jedoch genau, es würde verdammt heiß zugehen. „Sehr gern.“
4. KAPITEL
Die improvisierte Grillparty mit den Nachbarn war wie immer ein Vergnügen. Zunächst hatte Mimi Bedenken gehabt, weil Xander daran teilnahm, sie konnte sich einfach nicht entscheiden, was sie für ihn empfand, aber letztlich war sie froh, dass er geblieben war.
Er war unglaublich charmant, nett, lustig und zugänglich. Am Ende des Abends hatte sie total vergessen, dass sie sauer auf ihn gewesen war. Gegen ihren Willen genoss sie wie alle anderen seine Gesellschaft, denn er war ein Mensch, den jeder gern um sich hatte. Er half Obi-Wan mit dem Grill, besorgte Anna Eis für die Kühlbox und unterhielt sich lange mit Will und beantwortete dessen Fragen über seinen Beruf als Feuerwehrmann. Der Autor behauptete, er beabsichtige, eine Figur wie ihn in eins seiner neuen Theaterstücke aufzunehmen.
Zwischendurch scherzte Xander immer wieder im Flüsterton mit ihr. Meistens waren die Bemerkungen unschuldig, oft
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