Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
ihnen zufällig im Flur begegnet. Dimitri war bis hin zu den goldenen Manschettenknöpfen perfekt gekleidet gewesen. Mimi sah wie immer schön aus, hatte aber blass und ein bisschen angespannt gewirkt.
Die Anzeichen waren eindeutig, diese Beziehung führte nirgendwohin. Das konnte jeder sehen – außer Dimitri vielleicht. Mimi jedenfalls wusste es. Sie war nur noch nicht bereit, es sich einzugestehen. Er fragte sich, wie lange es dauern würde und ob er geduldig darauf warten könnte. In Momenten des Zweifels erinnerte er sich daran, wie sie ihn geküsst, wie sie sich angefühlt, wie sie geschmeckt und geduftet hatte, und ihm wurde klar, dass er sich in Geduld fassen würde.
Nachdem er sein Auto vor dem Haus geparkt hatte, sah er aus dem Augenwinkel heraus etwas Gelbes am Waldrand aufblitzen und warf neugierig einen Blick hinüber. Es war Mimi, die eine leuchtend gelbe Bluse trug, und sie verschwand gerade zwischen den Bäumen. Was macht sie da, fragte er sich, sagte sich aber gleich, dass es ihn nichts anging. Sie hatte ihn die ganze Woche gemieden, daher dachte er nicht einmal daran, ihr nachzugehen. Die nächste Begegnung musste auf ihre Initiative hin erfolgen. Doch als er ausstieg und ein Kind schreien hörte, rannte er los, in den Wald hinter dem Garten.
„Pass auf!“, erklang die Stimme wieder. „Fang ihn!“
Xander erreichte eine Lichtung. Unter einem ausladenden Blätterdach stand ein etwa sechsjähriger Junge mit Lockenkopf und Sommersprossen. Er starrte besorgt hinauf in das Geäst der massiven Virginia-Eiche. Dort war Mimi. „Was ist los, zum Teufel?“
„Sie rettet meinen Kater Buster“, erklärte der Kleine. „Er sitzt da oben im Baum fest und kann nicht wieder zurück. Wenn sie ihn nicht holt, wird er runterfallen oder verhungern.“
Mimi war einige Äste hinaufgeklettert und befand sich etwa sechs Meter über dem Boden. Alles, woran Xander denken konnte, war: Und wer rettet sie? „Verdammt, Mimi, komm sofort runter.“
„Xander?“ Sie schaute auf ihn hinunter. „Keine Sorge. Diesmal stehe ich nicht auf einer wackeligen Leiter und ich habe mich vergewissert, dass es hier kein Bienennest gibt.“
Er verdrehte die Augen. „Würdest du jetzt bitte wieder herunterklettern?“
„Aber Buster hat Angst“, sagte der Junge. „Wir können ihn nicht einfach dort oben lassen.“
Er machte Anstalten, selbst den Baum hinaufzuklettern, kam jedoch nicht weit.
„Du bleibst, wo du bist“, sagte Xander zu ihm und ergriff den untersten Ast. „Mimi, ich komme.“
„Sei nicht albern. Es ist alles in Ordnung.“
In diesem Moment beschloss Buster, dass es genug war, sprang zu ihr auf den Ast und krallte sich in Mimis Arm.
„Au“, schrie sie auf und geriet ins Rutschen. Da sie keinen Ast erwischen konnte, schlang sie die Arme um den Baumstamm, rutschte aber tiefer und strampelte mit den Beinen, um irgendwo Halt zu finden.
Zum Glück war Xander an Ort und Stelle. Sein Herz raste. Schnell stieg er auf den Ast direkt unter ihr, sodass sie mit den Füßen auf seinen Schultern landete. Er packte ihre Fußknöchel. „Ich hab dich. Halt still.“
Unglücklicherweise fühlte der Kater sich nicht ebenfalls angesprochen. Buster benutzte Mimi als Trittleiter und sprang von ihrem Arm auf ihren Rücken. Eine seiner Pfoten verfing sich in ihren Haaren, und sie schrie vor Schmerz auf. Daraufhin rutschte das Vieh an ihr hinunter. Xander zuckte zusammen, als das Tier auf seinem Kopf landete.
„Halte still“, befahl er dem fauchenden Kater und versuchte, ihn mit einer Hand zu fassen zu bekommen.
Buster ignorierte ihn, sprang geschickt auf den Ast unter ihm und dann direkt in die ausgestreckten Arme des Jungen, der bereitstand. Der Kleine warf noch einen Blick nach oben und rief: „Danke, Lady, Mister. Ich sollte jetzt besser zurückgehen.“ Er trabte von der Lichtung, ohne dass die Retter wieder heil auf dem Erdboden angekommen waren. Sein Drama war glücklich beendet.
„Ich trete einen Schritt zurück und halte dich an den Beinen fest, damit du dich nach unten gleiten lassen kannst“, sagte Xander.
„Bist du sicher?“
„Hast du eine bessere Idee?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Was hat es nur mit uns in dieser Position auf sich?“, fragte er, als er nach oben schaute.
Mimi funkelte ihn an, setzte sich aber langsam und vorsichtig in Bewegung. Xander packte ihre Waden und half ihr, erst ein und dann das andere Bein von seiner Schulter zu nehmen. Er stützte sie mit seinem Körper ab,
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