Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Eltern hatte er sich sein ganzes Leben lang geliebt, geschätzt und gewollt gefühlt. Er hätte sie gern in die Arme genommen und ihren Schmerz gelindert, aber das konnte er nicht. Nicht jetzt, da er noch immer wütend auf sie war und keine Ahnung hatte, wie sie wirklich zu ihm stand.
Ihrem arroganten Vater dagegen, der offensichtlich zu oft seinen Willen bekommen hatte, wollte er seine Meinung sagen. „Sie liebt ihn nicht. Und wenn Sie nicht Ihre Einstellung und Ihr Verhalten ihr gegenüber ändern, liebt Mimi Sie sehr bald auch nicht mehr.“ Burdette zuckte zusammen und begann zu stottern, doch er ignorierte es. „Ist Ihnen nicht klar, was Sie getan haben? Was Sie wegzuwerfen im Begriff sind? Sollte ich jemals ein Kind haben und ihm auch nur ansatzweise zu verstehen geben, dass ich darüber nicht außer mir vor Freude bin – egal, welches Geschlecht es hat –, springe ich von der nächsten Brücke.“
Er schaute den älteren Mann böse an und atmete schwer, daher dauerte es einen Moment, bevor er merkte, dass die anderen am Tisch klatschten. Er warf Anna, Obi-Wan und Will einen Blick zu. Alle nickten zustimmend.
Mimis Vater lief rot an, schüttelte den Kopf und öffnete den Mund, aber ihm schien keine vernichtende Entgegnung einzufallen, mit der er ihn mundtot machen konnte. Mimi betrachtete still das Geschehen. Ihr rollten Tränen über die Wangen. Dimitri war blass geworden und hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben.
Xander reichte es. Diese Leute wussten nicht einmal, was Verlust, Opfer oder Kummer bedeuteten. Bei ihnen drehte sich alles um perfekte Jobs und darum, Menschen herumzuschubsen und nach der Pfeife von irgendjemandem zu tanzen. Verglichen mit Liebe, Familie und persönlichen Bindungen spielten diese Dinge doch überhaupt keine Rolle. Er bezweifelte, ob das einer von ihnen verstehen würde, wenn er es ihnen erklärte. Im Moment war er nicht einmal sicher, ob Mimi das tat. Vor allem das brach ihm das Herz. Ohne ihr auch nur noch einen Blick zu schenken, drehte er sich auf dem Absatz um.
„Xander!“, rief sie.
Obwohl es ihm sehr schwerfiel, schaffte er es, sie zu ignorieren. Er konnte nicht mit ihr reden, bevor er sich nicht beruhigt und nachgedacht hatte, darüber, ob er wollte, dass jemand die Macht hatte, ihn so zu verletzen, wie sie es gerade getan hatte. Ohne zu zögern, ging er zu seinem Auto, um so weit wegzufahren wie möglich.
Als Mimi begriff, dass Xander davonfahren würde, war es zu spät, ihn aufzuhalten. Da sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wohin er aufgebrochen sein könnte, folgte sie ihm nicht – so sehr sie das auch wollte. Stattdessen machte sie ein für alle Mal mit ihrem Vater reinen Tisch.
Endlich sagen zu können, was sie dachte und fühlte, war unglaublich befreiend. Xander hatte genau das ausgedrückt, was sie empfand, aber sie hatte es bisher nie in Worte zu fassen vermocht. Ihm hatte sie es zu verdanken, dass sie nun das Selbstvertrauen dazu aufbrachte. Sie wünschte nur, er wäre geblieben, um es zu hören.
„Wo bist du?“, murmelte Mimi. Inzwischen war es schon nach ein Uhr nachts. Sie hatte vergeblich versucht, ihn auf der Feuerwache und per Handy zu erreichen, und ihm mehrere Nachrichten hinterlassen. Schließlich hatte sie die Tatsache akzeptiert, dass er Zeit brauchte und kommen würde, wenn er dazu bereit wäre. Darauf zu warten war das Mindeste, was sie tun konnte.
Niemand war jemals so für sie eingetreten wie er. Dass er ihr zur Seite gesprungen und sie verteidigt hatte, obwohl er sauer auf sie war, hatte sie zu Tränen gerührt. Und es hatte ihr die Kraft gegeben, ihrem Vater endlich auf sein lächerliches Ultimatum zu antworten und anschließend seinem Wutanfall standzuhalten. Zum Glück hatte Dimitri zugegeben, dass er nicht die Absicht hatte, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Natürlich war ihr Vater danach zornig auf sie beide gewesen.
„Ich muss dir danken, Xander. Ich muss dich in den Armen halten. Ich muss dir sagen, dass ich dich liebe.“ Nichts von all dem konnte sie tun, bis er nicht nach Hause kam. Mimi ging zu Bett und dachte an das Gespräch, das sie am Morgen geführt hatten.
Arbeitslos zu sein war kein Spaß, doch statt sich deshalb Sorgen zu machen, grinste sie bei dem Gedanken. Vielleicht war es impulsiv und zu emotional gewesen, ihren Job zu kündigen, aber nachdem sie es getan hatte, war ihr klar geworden, dass sie nur auf diese Weise jemals glücklich sein konnte. Es war notwendig, Privat- und Geschäftsleben
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