Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
mäkelte niemand an ihr herum oder hob indigniert eine Augenbraue.
All das konnte sie tun, während Xander ihre Hand hielt oder ihr den Arm um die Schultern legte. Ihn sich im Kreis ihrer Familie vorzustellen fiel ihr am schwersten. Dabei sorgte sie sich nicht, was ihre Eltern von ihm halten mochten, sondern wie er auf ihre Leute reagieren würde. Sie wusste, dass Familie ihm ein wichtiger Wert war.
Die sexistische Haltung ihres Vaters ihr gegenüber hatte ihn schockiert. Ihr schauderte bei der Vorstellung, was er über diese entsetzlichen, rassistischen Jockey-Statuen sagen würde, die noch immer auf beiden Seiten der Einfahrt zu ihrem Elternhaus standen. Mimi hasste den Gedanken, Xander könnte annehmen, sie teile die Einstellungen ihrer Eltern. Obwohl sie das nicht tat, gab es Zeiten, in denen sie den ihr vorgegebenen Part in der besseren Gesellschaft verkörpern musste. Dann musste sie teure Kleider und Schmuck tragen und sich in diesen Kreisen bewegen.
Was würde passieren, wenn er jemals diese Mimi sähe? Wüsste er, dass sie nur eine Rolle zu spielen hatte? Würde er sie dann noch wollen? Würde er sie dann überhaupt noch mögen? Sie verdrängte diese Gedanken. Der Abend war zu schön, um ihn sich mit solchen Überlegungen oder unangenehmen Erinnerungen zu verderben.
So viel Glück sollte sie jedoch nicht haben. Kurze Zeit später ging das Gartentor auf, und ihr Vater und Dimitri platzten in die Party hinein. „Oh, zur Hölle“, fluchte sie deprimiert.
„Was ist los?“ Xander drehte sich um und sah, wer ihr die Stimmung verhagelte. Er legte ihr beruhigend eine Hand aufs Knie. „Ich wette, sie sind hier, um sich zu entschuldigen. Ich bin für dich da.“ Er deutete auf die anderen in der Runde, die aufgehört hatten zu reden. „Wir sind alle für dich da.“
Mimi lächelte dankbar und stand langsam auf. Dimitri und ihr Vater traten an den Tisch. Sie warf Helen schnell einen Blick zu, doch die ließ sich diesmal durch die unerwartete Anwesenheit des Mannes, für den sie offensichtlich noch Gefühle hegte, nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Mimi zwang sich, sich zu entspannen, ging zu ihrem Vater und küsste ihn auf die Wange. Dann nickte sie Dimitri zu. „Was für eine Überraschung.“
„Liebes“, sagte ihr Vater, „ich wollte einfach sichergehen, dass du weißt, wie leid mir mein Verhalten von heute Morgen tut. Da Dimitri genauso empfindet, habe ich ihn gebeten, mich zu dir zu bringen.“
Sie lächelte angespannt. „Danke. Ihr habt euch doch beide schon entschuldigt. Deswegen hierher zu kommen wäre nicht nötig gewesen.“
„Nun, das war nicht der einzige Grund“, sagte ihr Vater. „Wir haben im Büro über die Angelegenheit geredet, über dich, und wie gut du mit dem Vorfall umgegangen bist. Wir sind stolz auf dich.“
Mimi konnte sich nicht freuen. Das „Wir“ bereitete ihr Unbehagen. Ihr Vater hatte es schon wieder für notwendig gehalten, Dimitri mitzubringen, den sie erst seit sechs Monaten kannten. Sie war es leid, dass er sich nie allein mit ihr befasste. Offenbar war sie ihm das nicht wert. Damit machte er einmal mehr deutlich, wie enttäuscht er darüber war, nur eine Tochter und keinen Sohn zu haben. „Vielleicht sollten wir reingehen, wo wir unter uns sind.“
Ihr Vater deutete auf alle am Tisch Versammelten. „Unsinn, wir sind doch im Kreis deiner Freunde, oder? Außerdem willst du sicherlich, dass auch sie die gute Nachricht hören.“
„Die gute Nachricht?“, fragte sie verwirrt.
„Natürlich.“ Ihr Vater legte ihr die Hände auf die Schultern. „Du hast mir heute bewiesen, dass du viel mehr bist, als nur eine hübsche Frau mit meinem Nachnamen.“
Mimi schnappte nach Luft, sagte sich dann aber, dass er nur versuchte, ihr ein Kompliment zu machen. Trotzdem empfand sie seine Worte wie einen Schlag ins Gesicht. Den eigenen Vater etwas so Mieses sagen zu hören, tat fürchterlich weh.
Xander zog eine grimmige Miene und stand auf. Er machte Anstalten, zu ihr zu kommen, um ihr beizustehen, doch sie wollte nicht, dass die Situation eskalierte, deshalb schüttelte sie fast unmerklich den Kopf, um ihn davon abzuhalten, und wandte sich wieder ihrem Vater zu. „Danke“, brachte sie mühsam über die Lippen.
„Du hast mir gezeigt, dass du das Zeug dazu hast aufzusteigen“, fuhr ihr Vater fort. „Du bekommst eine Beförderung.“
Diesmal schnappte Mimi vor Überraschung nach Luft. „Wirklich?“
„Ja. Ich habe darüber nachgedacht, wie es weitergeht, wenn
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