Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
cremeweiß und duftete betörend.
„Für dich.“
Kurz bevor er verschwand, lichtete sich der Nebel. Zum ersten Mal sah sie deutlich sein Gesicht. Sie erkannte es auf Anhieb, die braunen Augen, das markante Kinn, die vollen Lippen. Sie kannte ihn und liebte ihn. Mimi öffnete den Mund, um ihm das zu sagen, aber er war schon verschwunden.
Ziellos fuhr Xander durch Georgia. Mit jedem Kilometer, den er zurücklegte, entfernte er sich weiter von Athens. Zugleich brachte ihn jeder dieser Kilometer Mimi wieder näher, denn so sehr er auch versuchte, an seinem gerechten Zorn festzuhalten, musste er sich schließlich eingestehen, dass sie ihn in Wahrheit nicht belogen hatte. Er hatte sie gar nicht gefragt, ob sie mit Dimitri Schluss gemacht hatte. Er hatte nur von ihr wissen wollen, ob es aus zwischen ihnen war, und sie hatte die Frage aus vollem Herzen bejaht.
In den darauf folgenden Tagen hätte ihr vielleicht klar werden sollen, dass er davon ausgegangen war, sie hätten sich offiziell getrennt – aber vielleicht auch nicht. Vielleicht hatte es nichts gegeben, was sie hätte beenden müssen, da sie und Dimitri nie ein richtiges Paar gewesen waren. Er wusste es nicht, doch er erkannte, dass sie die Chance verdiente, es ihm zu erklären.
In der Morgendämmerung kehrte Xander zum alten Plantagenhaus zurück, das sehr schnell zu seinem Zuhause geworden war, vermutlich wegen Mimi. Drinnen benutzte er den Schlüssel zu ihrem Apartment, den sie ihm gegeben hatte. Auf dem Weg in ihr Schlafzimmer wappnete er sich einen Moment lang dagegen, vielleicht ihren Verlobten bei ihr im Bett vorzufinden. Nein. Keinesfalls, dachte er. Das täte seine Mimi ihm niemals an. Nicht die Frau, die er kennen- und lieben gelernt hatte. Tatsächlich war sie wahrscheinlich hellwach und sorgte sich mehr um ihn als um ihre Situation.
Als er das Schlafzimmer betrat, schlief sie. „Mimi?“, flüsterte er. Da sie sich nicht einmal rührte, trat er näher heran. Seine Augen gewöhnten sich an das dämmrige Licht, das durch die Jalousien hereinfiel, und er konnte ihr schönes Gesicht sehen. „He! Schläfst du wirklich?“ Er beugte sich über sie, als sie etwas murmelte.
„Wir müssen nicht fliegen“, wisperte sie.
„Was?“ Xander setzte sich auf den Bettrand und strich ihr das Haar aus der Stirn. Ihre Lider flatterten ein wenig, doch sie schlug die Augen nicht auf. Offenbar hatte sie geweint und war erschöpft in den Schlaf gesunken. Er konnte Tränenspuren auf ihren Wangen sehen und ging hart mit sich ins Gericht. Er hätte sie nicht allein lassen dürfen, sondern seine Wut hinunterschlucken und für sie da sein müssen. Jemand hätte ihr bei der Auseinandersetzung mit ihrem Vater den Rücken stärken sollen. Wegzufahren war ein großer Fehler gewesen, den er nicht wiederholen würde, sollte sie ihm verzeihen. Nach einer Weile küsste er Mimi auf die Stirn und stand auf, um zunächst einmal in seinem Apartment duschen zu gehen, denn sie rührte sich nicht.
„Geh nicht. Warte auf mich.“
Er hielt inne, aber sie schlug die Augen nicht auf. Redete sie immer noch im Schlaf?
„Du bist der Mann meiner Träume.“
„Mimi?“ Jetzt war er wirklich unsicher. Ihre Stimme klang fest und überzeugt.
Endlich sah sie ihn an. „Geh nicht“, wiederholte sie.
Xander lächelte. „Ich dachte, du träumst.“
„Das tue ich nicht, oder?“
„Nein, Schatz, du bist hellwach.“
Langsam setzte sie sich auf und entblößte dabei ihre schönen nackten Brüste. Vor Verlangen wurde er hart, doch er war nicht gekommen, um sie zu lieben – zumindest nicht sofort. Sie konnten diese ungeheuer erotische Affäre nicht fortsetzen, bevor sie nicht geklärt hatten, welche Gefühle sie füreinander hatten. „Entschuldige, dass ich weggefahren bin. Das war falsch. Ich hätte bleiben und sicherstellen sollen, dass mit dir alles in Ordnung ist.“
„Mir geht es gut.“
Mimi rückte auf die Mitte der Matratze, schlug die Decke zurück und winkte ihn zu sich. Als er nur die Schuhe auszog und sich setzte, sagte sie, sie könne verstehen, dass er wütend sei, und begann, das Missverständnis aufzuklären.
„Xander, ich habe nicht offiziell mit Dimitri Schluss gemacht, ich habe wirklich nicht geglaubt, dass eine solche Aussprache nötig wäre. Wir sind lediglich ein paar Mal miteinander ausgegangen. Als Helen am letzten Samstag aufgetaucht ist, habe ich ihm gesagt, dass es mich nichts angeht, was er für sie empfindet – weil zwischen uns nichts Ernstes
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