Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
einzulenken, da er sie anderenfalls für immer verloren hätte.
Er hatte es nie ausgesprochen, doch sie vermutete, Xanders mahnende Worte waren schließlich zu ihm durchgedrungen, denn ihr Vater führte sie über den Rasen zu ihrem Bräutigam. Und als er vor dem Pfarrer ihre Hand in Xanders gab, war sein Blick voller Liebe.
Damit ging Mimis letzter Wunsch vor der Hochzeit in Erfüllung. Die Einwilligung und Zustimmung ihres Vaters bedeutete ihr sehr viel. Den Segen ihrer Mutter hatte sie bereits erhalten, ihre Mom hatte Xander schon bei ihrer ersten Begegnung in ihr Herz geschlossen.
„Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau“, beendete der Pfarrer die Trauung.
Plötzlich frischte der Wind auf und blies fast alle Kerzen aus, doch die Dunkelheit währte nur einen Moment, denn Hunderte Glühwürmchen im Wald begannen zu glitzern.
„Ich wusste es“, flüsterte Mimi lächelnd. „Ich wusste, dass Liebe sie glühen lässt.“
„Wenn das so ist, Hermione Burdette McKinley“, sagte Xander und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen, „wird es für uns nie wieder dunkel werden.“
– ENDE –
Falsche Jacht, richtiger Mann
1. KAPITEL
Eines Tages würde Josie Passano eine weltberühmte Innenarchitektin sein und einen Fahrer haben, der sie zu Geschäftsterminen brachte. Auch wenn diese um Mitternacht in einem Jachthafen stattfanden, weil ein wichtiger Kunde es so wollte. Doch bis dahin war sie auf sich allein gestellt.
Vorsichtig lief sie über die nassen Planken des Piers, vorbei an den luxuriösen Booten, die rechts und links festgemacht waren.
Zum Glück hatte sie flache Schuhe an. Mit einer Größe von gerade einmal 1,60 Metern trug sie bei Geschäftsterminen fast immer High Heels, um sich mehr Präsenz zu verschaffen. Außerdem hatte sie ohnehin eine Schwäche für hohe Absätze – vermutlich ein Überbleibsel aus ihrer Zeit als Modedesignerin. Doch bei den Wellen, die unter dem pechschwarzen Himmel bis auf das Dock spritzten, wäre sie damit heute bestimmt auf dem Boden des Atlantiks gelandet.
„Liegeplatz Nummer 39? Welcher ist das bloß?“ Fröstelnd kniff Josie die Augen zusammen und spähte in die kühle Spätsommernacht, um die winzigen Zahlen zu entziffern, die auf den kleinen Steinplatten in der Nähe der Boote eingraviert waren. Da lag eine Segeljacht zwischen 37 und 39, und gleich daneben eine andere zwischen 39 und 41. Aber keine der beiden war eindeutig Platz 37 zuzuordnen.
Ratlos holte sie ihr Handy aus der Tasche und rief ihren Kunden, den einflussreichen Börsenmakler Chase Freeman, an.
„Chase, ich stehe hier zwischen Platz Nummer 37 und 39 und kann beim besten Willen nicht ausmachen, welches deine Jacht ist. Kannst du mich bitte zurückrufen?“
Josie war mit Chase verwandt, allerdings so entfernt, dass sie sich nur gelegentlich auf Familienfeiern oder Hochzeiten begegneten. Sonderlich sympathisch war er ihr noch nie gewesen, und auch dieses Mal hatte er sich aufgeführt, als täte er ihr mit dem Auftrag einen Gefallen. Zudem hatte er sich ziemlich wichtigtuerisch angestellt, einen Termin für sie zu finden, und angegeben: Der volle Terminkalender, die Dienstreise nach Singapur, die großen Summen von Geld, mit denen er täglich jonglierte – dabei hätte er sich die Mühe sparen können. Ein dickes Bankkonto machte ihn in ihren Augen nicht zu einem besseren Menschen, auch wenn ihre vermögenden Eltern da grundsätzlich anderer Meinung waren.
Aber Chase verfügte über ein fettes Budget für die Umgestaltung seiner Jacht, und dieses Projekt war genau das, was sie als Referenz für die Präsentation bei einem Bostoner Fernsehsender brauchte. Eine eigene Show könnte für sie den Durchbruch als Innenausstatterin bedeuten.
Letztlich hatte Chase darauf bestanden, sie nach der Verlobungsparty eines Freundes in Chatham zu treffen, und es sich nicht nehmen lassen, zu erwähnen, dass es sich dabei um Ryan Murphy handelte, den ältesten Sohn der Murphys, einer sehr bekannten und megareichen Familie aus Cape Cod, der großen Halbinsel im Süden von Massachusetts.
Als sie jünger war, hatte Josie selbst in der High Society verkehrt, vor allem, um ihre Karriere als Modedesignerin voranzutreiben. Erst vor kurzem hatte die Presse diverse Fotos von damals ausgegraben und sie als Partygirl abgestempelt.
Doch diese Zeiten waren endgültig vorbei. Sie hatte einen neuen Namen angenommen und New York City verlassen. Seitdem versuchte sie, die Glamourwelt der Reichen und Schönen so gut es
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