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Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Tiffany Extra Band 2 (German Edition)

Titel: Tiffany Extra Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann , Leslie Kelly , Joanne Rock , Heather Macallister
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dann einem Freund von Jack übergeben, der sie kaufen wollte.
    Vorausgesetzt natürlich, Keith schaffte es, an der Jacht dieses großmäuligen Wall Street Brokers vorbeizumanövrieren. Fluchend kletterte er an Bord der Vesta. Chase Freeman war ebenfalls auf der Verlobungsfeier seines Bruders gewesen und schien sich dort auf der Tanzfläche blendend amüsiert zu haben. Es hatte nicht danach ausgesehen, als ob er schon so bald zu seinem Boot zurückkehren wollte. Egal, Keith würde es auch ohne fremde Hilfe schaffen, hier herauszukommen.
    Einen kurzen Augenblick lang dachte er darüber nach, unter Deck nach Segelschuhen und einer Jeans zu suchen, entschied sich jedoch dagegen. Wenn er verhindern wollte, dass sein Bruder ihm auf die Schliche kam, bevor er den Hafen verlassen hatte, durfte er keine Zeit verlieren. Er machte seine Krawatte ab, zog die Schuhe aus und krempelte die Hose hoch. Dann schaltete er den Motor ein – die Segel konnten warten, bis er mehr Platz zum Manövrieren hatte.
    Eine Welle der Vorfreude ergriff ihn. So sehr er auch die neuesten technischen Finessen seiner eigenen Luxusjacht zu schätzen wusste: Er konnte auch ohne. Schließlich war er auf Cape Cod groß geworden, und das Segeln lag ihm wie allen Murphys im Blut.
    Zwei Stunden später hatte Keith die Vesta auf dem offenen Wasser. Zufrieden betrachtete er das Spiel der roten und grünen Navigationsleuchten an Deck, während die Jacht ruhig durch die Nacht glitt. Je weiter er Cape Cod hinter sich ließ, desto dunkler wurde es um ihn herum. Morgen früh würde hier reger Verkehr in Richtung Boston herrschen, doch noch hatte er das Meer für sich allein. Er genoss die Ruhe.
    Voller Genugtuung über die vollbrachte Leistung gab er dem plötzlichen Impuls nach, sich in Tarzanmanier auf die Brust zu trommeln, und einen Triumphschrei auszustoßen. Natürlich hatte sein Bruder Jack Unsinn geredet: Nur weil er ein paar Jahre beruflich extrem beschäftigt gewesen war, hieß das noch lange nicht, dass er das Segeln verlernt hatte!
    Nachdem Keith eine weitere Stunde damit verbracht hatte, die günstigen Winde auszunutzen, beschloss er, in den ruhigen Gewässern vor Nantucket vor Anker zu gehen. Inzwischen hatte er Chatham so weit hinter sich gelassen, dass es keinen Sinn mehr ergab zurückzukehren, selbst wenn sein Bruder in der Zwischenzeit bemerkt haben sollte, dass er hereingelegt worden war.
    Außerdem merkte Keith allmählich, wie erschöpft er war. Doch da er sich noch um die Takelage und die Schotten kümmern musste, um das Boot für die Nacht fertigzumachen, war es beinah vier Uhr morgens, als er endlich den Niedergang hinunterstieg – und fast einen Herzinfarkt bekam.
    Auf dem Tisch der Kajüte erkannte er die schemenhaften Umrisse eines ausgestreckten Oberkörpers. Dort lag jemand. Eine Frau. Die Arme über dem Kopf ineinander verschlungenen hatte sie ihr Gesicht auf ein aufgeschlagenes Buch gebettet. Die blasse Haut ihrer Wange schimmerte durch einen Schleier dunkler Haare.
    „Miss?“, rief Keith und kam sich ziemlich blöd dabei vor. Doch er machte sich ernsthafte Sorgen. Wie war es möglich, dass die Segelmanöver der letzten drei Stunden sie nicht aufgeweckt hatten? War sie womöglich verletzt? Oder gar tot?
    Beunruhigt kniete er sich neben sie und suchte ihren Puls. Gott sei Dank. Dort, wo seine Finger ihr Handgelenk berührten, spürte er ihren Herzschlag. Erleichtert ließ er sich neben sie auf die Bank sinken, doch seine Gedanken rasten nach wie vor. War sie krank? Sollte er Hilfe holen? Und was in aller Welt machte diese Frau mitten in der Nacht auf Jacks Boot?
    Er holte sein Handy aus der Hosentasche, hatte aber keinen Empfang, was fern ab der Küste auch nicht weiter verwunderlich war.
    Besorgt wandte er sich wieder der Frau zu. Es war schon eine Weile her, dass er einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hatte, doch er erinnerte sich vage, wie man die Lebenszeichen überprüfte. Ihr Atem ging regelmäßig, und sie schien kein Fieber zu haben. Der Puls war normal für eine erwachsene Frau. Und dass sie eine Frau war, daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Ebenso wenig wie daran, dass ihr Anblick seine Sinne in allerhöchste Alarmbereitschaft versetzte. Jetzt, da er sich keine ernsthaften Sorgen mehr um ihre Gesundheit zu machen brauchte, schlug sein männlicher Jagdinstinkt voll durch. Denn diese Frau, die vor ihm auf einem Buch mit Stoffmustern lag, sah einfach umwerfend gut aus.
    Die leicht nach oben gebogene, schlanke Nase und

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