Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Reisetasche ab und führte sie nach draußen, wo vor dem Gebäude bereits eine Limousine auf sie wartete. Das war der Vorteil eines kleinen Flughafen: Es gab keine langen Wege zurückzulegen.
„Ja“, sagte sie. „Er hat vorgeschlagen, dass wir uns bei deinen Eltern treffen.“ Sie steckte ihr Handy wieder in die Handtasche und verzog das Gesicht, um zu zeigen, wie dreist sie diesen Vorschlag fand. „Ist das in Ordnung?“
Keith bezahlte den Fahrer im Voraus und überließ ihm die Taschen, während er die Tür der großen Lincoln-Limousine für Josie öffnete.
„Kein Problem. Meine Mutter freut sich immer über Besuch.“
„Kennt sie meinen Cousin denn überhaupt?“, fragte Josie stirnrunzelnd, als sie ich auf dem Rücksitz niederließ. „Ich lege übrigens Wert darauf, dass es sich bei Chase um einen sehr entfernten Cousin handelt.“
„Er war mit Jack in einer Klasse. In einer Kleinstadt wie Chatham kennt jeder jeden.“ Keith setzte sich neben sie und zog die Tür hinter sich zu, als der Fahrer den Motor anließ.
„Es ist sehr nett, dass wir uns bei euch treffen dürfen, aber ich werde versuchen, ihn davon zu überzeugen, zum Jachthafen zu fahren, um alles nochmal gemeinsam durchzugehen. Dann kann er auch endlich den Vertrag unterschreiben.“
Sie sah aus dem Fenster und studierte die Landschaft, während sie entlang der Küste fuhren, an der Keith aufgewachsen war.
„Ich hoffe, du bereust es nicht mehr, dass du aufs falsche Boot gegangen bist.“ Ihn beschlich das ungute Gefühl, dass er sie heute verlieren würde.
Sobald sie die Vesta verlassen hatten, war sie wieder die vielbeschäftigte Geschäftsfrau, als die er sie kennengelernt hatte. Keine Spur mehr von der scherzenden, rollenspielenden Verführerin, die er an Bord kennengelernt hatte.
Sie blickte zu ihm auf und steckte ihr Telefon, das sie nur für den Flug für einen Moment ausgeschaltet hatte, zurück in die Tasche.
„Nein. Das tue ich nicht. Ich bin dir dankbar, dass du mich zu diesem Trip überredet hast. Die kleine Auszeit hat mir gutgetan.“
Nicht gerade eine leidenschaftliche Liebeserklärung, aber eigentlich wusste er selbst nicht so genau, was er erwartet hatte.
„Ich weiß, dass du dich nicht ernsthaft binden möchtest, damit du dich auf deine Karriere konzentrieren kannst. Trotzdem muss ich die ganze Zeit daran denken, dass das zwischen uns vielleicht mehr sein könnte als nur eine oberflächliche Affäre.“ Er legte die Karten offen auf den Tisch.
„Ich glaube, das wäre keine gute Idee. Zumal wir uns gestern noch nicht einmal über diese Sache mit meiner Vergangenheit ausgesprochen haben.“
„Wir können gern darüber reden, aber ich hab dir ja bereits gesagt, dass es für mich keine Rolle spielt. Ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ich dich noch besser kennenlernen möchte.“
Drauf und dran, ihn zu unterbrechen, schüttelte sie den Kopf, während er sprach. Er legte die Finger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.
„Josie, wir arbeiten beide in Boston. Es wird verdammt schwierig werden, sich aus dem Weg zu gehen und einfach zu vergessen, was zwischen uns war. Außerdem möchte ich das auch gar nicht.“
Zögernd biss sie sich auf die Unterlippe. Er versuchte, es ihr nicht übel zu nehmen, dass die Entscheidung so schwierig für sie schien – nach allem, was sie zusammen erlebt hatten.
„Ich bin etwas nervös vor dem Treffen mit Chase. Können wir das vielleicht später besprechen? Ich könnte dich zum Abendessen einladen, bevor ich heute Nacht zurück nach Boston fahre.“
„Abendessen gern. Aber die Einladung kannst du vergessen: Ich zahle.“ Spielerisch drückte er ihr Knie, um seine harschen Worte etwas abzuschwächen. „Ich wollte dich nur vorwarnen.“
Sie setzte an, um zu protestieren, doch genau in diesem Augenblick bog die Limousine in die lange Auffahrt ein, die direkt auf das Anwesen von Keiths Eltern zu führte. Das mit Zedernholz verkleidete Haus hatte Keiths Vater in den achtziger Jahren bauen lassen.
„Wow. Ich habe es schon vorher in Wohnzeitschriften gesehen, aber in natura ist es noch viel beeindruckender.“
Keith nutzte die Tatsache, dass sie abgelenkt war, zu seinem Vorteil.
„Ich könnte dich auch nach dem Treffen mit Chase heute Abend in deinem Wagen nach Boston fahren, und wir kaufen uns unterwegs was zu essen. Das käme mir sehr gelegen, da ich mit dem Boot zu Ryans Verlobungsfeier angereist bin und kein Auto hier habe.“
„Klar.“
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