Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
unter seinem zu spüren, nie wieder seine Arme um sie schließen?
„Was soll ich tun?“, fragte Josie erneut und wischte sich mit dem Ärmel ein paar Tropfen aus dem Gesicht.
Als er sie so vor sich sah, die dunklen Haare feucht an ihre Wange klebend, wusste Keith, dass sie nicht das Geringste mit seiner Exfreundin gemein hatte – ganz egal was sie behauptete. Nicht im Traum hätte Brooke daran gedacht, den Fuß an Bord einer Jacht zu setzen, die nicht von einer professionellen Crew gesegelt wurde. Undenkbar, dass sie ihm dabei geholfen hätte, die Vesta durch einen Sturm zu navigieren. Körperliche Arbeit und Brooke – das waren zwei Dinge, die nicht zusammenpassten. Garantiert hätte sie sich unter Deck zurückgezogen, damit der Regen sie nicht beim Feiern störte.
Josie hingegen übernahm das Steuer und genoss das Abenteuer.
Keith atmete tief durch. „Du kannst mir verzeihen, dass ich auch nur einen Augenblick daran geglaubt habe, du seist wie meine Exfreundin.“ Er drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. „Mach einfach so gut weiter wie bisher und halte uns auf Kurs. Wir sind bald da.“
Josie hob die Hand und berührte die Stelle an ihre Wange, die Keith geküsst hatte. Nicht einmal die kühle Gischt, die ihr ins Gesicht spritzte, konnte die Wärme seiner Lippen vertreiben, die trotz allem eine tiefe Hitze in ihrem Inneren entfacht hatten.
Sie behielt die Navigationsanzeige im Auge, während Keith die Sturmsegel einholte und den Motor anmachte, um sie vorsichtig in den Hafen zu steuern, wo zwei Angestellte des Hafens ihnen dabei halfen, das Boot festzumachen.
Josie saß unter einem Regendach, das über dem Cockpit festgemacht werden konnte, um den Kapitän – in diesem Fall sie – trocken zu halten. Ihre Kleidung war zwar völlig durchnässt, aber wenigstens war sie so etwas geschützt, während sie die Kontrollanzeigen im Auge behielt, die ihr neben den Koordinaten der Jacht auch die Geschwindigkeit verrieten.
Nicht schlecht für ein ehemaliges Partygirl. Sie hatte den Eindruck, dass Keith ihre Bemühungen, sie heil durch den Sturm zu bringen, zu schätzen wusste. Denn seitdem er ihr vor einer Stunde einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, warf er ihr verstohlene Blicke zu, die das Blut in ihren Adern zum Kochen brachten. Außerdem hatte er gesagt, dass sie nichts mit seiner Exfreundin gemeinsam hatte – was vermutlich ein gutes Zeichen war und auch ihr Herz mit Wärme erfüllte.
Alles in allem, brannte sie darauf, herauszufinden, was der restliche Tag für sie bereithielt.
Gerade warf er ihr einen Blick aus seinen grünen Augen zu, während er den Hafenarbeitern ein Trinkgeld gab und ihnen vergewisserte, dass sie in Kürze an Land gehen würden. Nachdem klar war, dass sie den Hafen ansteuern würden, da die Wellen zu hoch wurden, hatte sie gehört, wie er mit seinem Handy eine Suite im Hafenhotel gebucht hatte. Vielleicht gefiel ihm die Idee, ab morgen wieder getrennte Wege zu gehen, genauso wenig wie ihr?
Sie nahm sich fest vor, das Beste aus der gemeinsamen Nacht zu machen, die vor ihnen lag. Vielleicht würde es ihre letzte sein.
9. KAPITEL
Als ihr Flieger am nächsten Nachmittag am Chatham Municipal Airport landete, hörte es auf zu regnen. Keith hatte gehört, dass das Wetter im Nordosten besser sein sollte, und so wie es aussah, klarte es tatsächlich gerade auf.
Nur äußerst ungern hatte er die Vesta verlassen. Die vergangenen zwei Tage mit Josie waren einfach unbeschreiblich gewesen. Noch nie im Leben hatte er sich so wohlgefühlt.
Noch bevor sie im Hafen an Land gegangen waren, hatte er unglaublich guten Sex mit Josie gehabt. Nur allzu gern hatte er sich von Josie zu einem neuen aufregenden Rollenspiel verführen lassen. Unwillkürlich musste er lächeln, als er daran dachte, dass die vermeintliche Jungfrau, über die er als plündernder Pirat hergefallen war, sich letzten Endes als nicht ganz so unschuldig erwiesen hatte. Und als unersättlich. Im Hotel angekommen, hatten sie sich erneut den Bedürfnissen ihrer Körper hingegeben. Dieses Mal hatten sie ganz ohne Worte und Gesten allein durch Fühlen und Schmecken im perfekten Einklang zueinander gefunden.
Bis sie bei Anbruch der Morgendämmerung beschlossen hatten, den nächsten Flug nach Cape Cod zu nehmen, denn da die Schlechtwetterfront Richtung Süden zog, kam Weitersegeln leider nicht in Frage.
„Und? Hast du Chase schon erreicht?“, fragte er Josie, als sie aus dem Flugzeug stiegen. Er nahm ihr die
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