Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
Brust gepresst. Sie konnte es kaum erwarten.
4. KAPITEL
Sie saßen alle zusammen am großen Holztisch, den Kate auf die Veranda des Speiseraums geschafft hatte. Zu Mittag hatte es Grillfleisch mit Kartoffelsalat gegeben, dazu Eistee und kaltes Bier. Adam lehnte sich in seinem Stuhl zurück und nahm einen großen Schluck von seinem Bier, während er beobachtete, wie Julia einen Löffel Zucker in ihren Tee rührte.
Er musste lächeln. Wie sehr sie sich bemühte, uninteressiert zu wirken, wenn sie mit den anderen zusammen waren. Er war nicht sonderlich gut darin, sein Interesse zu verstecken. Wann immer sich ihm die Gelegenheit bot, setzte er sich neben sie, berührte sie zufällig oder flüsterte ihr etwas zu.
Die ganze Heimlichtuerei gab der ganzen Sache natürlich eine weitere, aufregende Ebene. Aber er machte sich keine Illusionen, ihm war klar, dass sie so nicht lange weitermachen konnten. Er wollte die Nächte mit Julia verbringen, in ihrer Hütte, in ihrem Bett, und es war ihm egal, wer das mitbekommen würde. Irgendwann wäre die Katze sowieso aus dem Sack. Aber einen Moment konnte er noch warten.
„Wenn wir nur all das Zeug verkaufen könnten, das wir in den Hütten gefunden haben.“ Kate stand auf, ging ins Büro und kam mit einem Pappkarton wieder. „Eine Godzilla-Fingerpuppe“, sagte sie und zeigte die Puppe den anderen. „Ein Furzkissen. Ein Scooby-Doo PEZ-Spender – kaputt. Ein funktionsfähiger Spender ist laut ebay dreihundert Dollar wert, hat mein Mann rausgefunden. Oh, und das hier.“ Sie hielt ein Buch mit Blumeneinband hoch. „Das haben wir unter einer Diele in der Murmeltierhütte gefunden und es ist einfach das mitleiderregendste Dokument unerwiderter Liebe, das je in Winnehawkee entstanden ist. Ich glaube, man könnte es so veröffentlichen.“
„Kann ich mal sehen?“, fragte Julia und stand auf, um sich das Büchlein zu nehmen.
Aber Adam war schneller, er schnappte es sich und schlug es auf. „Wer hat das geschrieben?“
„Es steht kein Name drin“, sagte Kate. „Ich habe das ganze Ding gelesen. Der Junge, um den es geht, wird A. genannt.“ Kate grinste. „Ich kann mir vorstellen, dass es sich dabei um dich handelt, Adam. Wenn ich mich recht erinnere, warst du sehr beliebt damals. Oh und bekommen hatte sie das Buch von einer Leiterin namens Gina. Erinnert sich einer von euch an sie?“
„Kann ich es auch mal sehen“, fragte Julia erneut.
„Ich wüsste, ob es um mich geht“, sagte Adam. „Hier, lasst uns ein wenig daraus lesen, was meint ihr?“
Julia stand auf. „Wisst ihr, ich werde eben in die Stadt fahren und Tapete für das Schwesternzimmer besorgen. Möchte irgendwer mitkommen?“
„Ah, das hier ist eine gute Stelle“, sagte Mason und nahm Adam das Buch ab. „‚Wenn ich ihn sehe, schlägt mein Herz schneller. Ich frage mich, ob er je an mich denkt, ob er mich überhaupt wahrnimmt. Gestern bin ich mit ihm zusammengestoßen, als er aus dem Speisesaal kam, und meine Trinkflasche ist ihm auf den Fuß gefallen. Er hat sie aufgehoben und mich angelächelt. Seine Hand hat sogar kurz meine berührt, als er mir die Flasche wiedergegeben hat. Ich dachte, ich muss sterben‘“, er heulte auf und schlug das Buch zu.
„Hör auf“, sagte Frannie. „Das arme Mädchen hat wahrscheinlich den ganzen Sommer damit zugebracht, sich nach einem Jungen zu verzehren, den sie nie haben konnte. Das ist irgendwie traurig.“
„Oder erbärmlich“, sagte Ben.
„Mehr als nur einen Sommer“, sagte Mason, als er durch die Seiten blätterte. „Das Buch erstreckt sich über fünf oder sechs Sommer mindestens. Vielleicht mehr.“
„Wir sollten versuchen, herauszufinden, wem es gehört“, sagte Kate. „Wenn es meins wäre, würde ich es wiederhaben wollen.“
Adam sah zu Julia hinüber. Ihr Blick ging nervös zwischen Mason und Kate hin und her. „Ich muss echt los. Der Baumarkt in der Stadt hat die Tapete, oder?“, fragte Julia mit ungeduldiger Stimme.
„Nein, die gibt es in dem Baumarkt am Ortsausgang.“
„Ich fahre dich“, bot Adam an.
„Ich finde mich schon allein zurecht“, sagte Julia.
Adam stand auf und ging um den Tisch herum nach draußen. Als Julia ihm nicht folgte, drehte er sich um und sah sie an. „Komm schon, los geht’s.“
Widerstrebend folgte sie ihm zu seinem Auto. Er öffnete die Beifahrertür des BMWs für sie und ging dann zur Fahrerseite. Einen Moment später waren sie schon auf dem Weg zur Hauptstraße.
Was für ein Glück, was für
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