Tiffany Extra Band 2 (German Edition)
musste doch nicht bedeuten, dass sie jedes Mal den Verstand verlor, wenn er sich auszog. Er war nur irgendein Typ und manchmal waren die Typen die ganze Verwirrung, die sie anrichteten, gar nicht wert.
Adam streckte sich in seinem Bett aus, seine Haare waren immer noch feucht vom Schwimmen. Er war allein zurückgekommen und in Gedanken immer noch bei dem Streit, den er mit Julia gehabt hatte. Es war ja kein richtiger Streit, aber dennoch eine erste Unstimmigkeit zwischen ihnen.
Es war gut, dass sie diese Zweifel ausgesprochen hatten. Sie war viel zu sehr davon überzeugt, dass er sich in den letzten Jahren nicht verändert hatte. Er war frustriert von ihrer Art, alles geheim halten zu wollen.
Mit einem leisen Seufzen nahm er das Buch, das neben seinem Bett lag, und blätterte durch die Seiten. Es war das Tagebuch, er hatte es mitgenommen. Er durchsuchte die Seiten nach Hinweisen und blieb an einer Abkürzung hängen: C. P. Caroline Perrone? C. P. Er war einen ganzen Sommer lang hinter ihr her gewesen.
Langsam erinnerte er sich. Könnte es tatsächlich um ihn gehen in diesem Tagebuch? Er versetzte sich in die Autorin und plötzlich machte alles Sinn. Die Autorin konnte niemand anderes sein als Julia.
Was sie beschrieb, erinnerte er vage. Der Kuchen, die Party, der verlegte Liebesbrief. Sie hatte sich in ihn verliebt, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, und war es bis zu dem Moment geblieben, als sich ihre Wege zehn Jahre später für immer trennten.
Er schloss die Augen und seufzte. War das der Grund dafür, dass sie ihre Beziehung geheim halten wollte? Aber wenn Kate und Frannie ihre Gefühle gekannt hatten, hätten sie dann nicht gleich merken müssen, dass es sich um Julias Tagebuch handelte?
Kein Wunder, dass sie ihm nicht traute. Aus ihrer Perspektive hatte er sie in all den Jahren nie wahrgenommen. Stattdessen hatte seine Aufmerksamkeit einer schier endlosen Reihe von Mädchen gegolten, die sie für hübscher, blonder, besser ausgestattet und sexuell aktiver gehalten hatte als sich selbst.
Niemals, nicht in ihren wildesten Fantasien, hatte sie geglaubt, dass er sie verwirrend anziehend fand. Er lachte auf. Vielleicht war es ja auch ganz gut, dass in all den Jahren nie etwas zwischen ihnen gelaufen war. Vielleicht hätte er damals bei seiner einzigen Chance alles falsch gemacht.
Es klopfte leise an seiner Tür. Adam setzte sich auf, versteckte das Tagebuch unter seiner Matratze und ging zur Tür. Es war Julia. Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen alten Kapuzenpulli und Shorts.
„Hi“, flüsterte sie.
„Hi.“ Er hielt ihr die Tür auf und sie schlich sich ins Zimmer. Er nahm ihre Hand und drehte Julia zu sich um, sah sie an.
„Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Und auch, was ich nicht gesagt habe.“ Sie blickte zu ihm auf. „Ich mag dich. Sehr. Und ich verstehe deinen Ärger und ich möchte dich zu nichts drängen, was dir unangenehm sein könnte. Mich beschäftigen gerade ein paar Sachen, die sollten eigentlich keinen Einfluss auf uns haben, aber …“
„Machst du Schluss mit mir?“, fragte er, unsicher, wohin dieses Gespräch führen sollte.
Sie blinzelte, seine Frage hatte sie offensichtlich aus dem Konzept gebracht.
„Sind wir denn …“ Sie lachte leise, zuckte dann die Schultern. „Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Sind wir … zusammen?“
„Ja“, sagte er.
„Dann nein. Ich mache nicht Schluss. Ich möchte nur sagen, wenn es dir wichtig ist, alle von uns wissen zu lassen, dann mach das. Mir ist es egal.“
Adam wusste, wie viel Überwindung sie diese Worte kosten mussten. Und es tat ihm unheimlich leid, dass er zuvor die Tiefe ihrer Unsicherheiten nicht erfasst hatte. Das war sein Fehler und er musste es wiedergutmachen.
„Nein“, sagte er und strich ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht. „Du hast recht, Jules. Ich war ein Idiot.“
„Nein, vielleicht hast du ja recht.“
Er küsste sie sanft. „Du solltest wissen, dass ich in Liebesdingen selten recht habe. Ich weiß nie, was ich da überhaupt tue. Ich denke immer, ich wüsste es, aber wenn dem so wäre, wäre ich längst glücklich verheiratet. Glaub mir, Jules.“ Er hob ihre Hände an seine Lippen und küsste ihre Handflächen.
Einen Augenblick später schlang sie ihre Arme um seinen Hals und sie küssten sich. Erleichtert fuhr er mit den Händen über ihren Körper, unter dem Pulli war sie nackt. Es war noch nicht vorbei. Sie wollte ihn noch immer. Mit einem erleichterten
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